von Jan Wöbbeking,

Quantic Dream: Chinesischer Online-Spiele-Anbieter NetEase Games übernimmt Unternehmensanteile

Quantic Dream (Unternehmen) von Quantic Dream
Quantic Dream (Unternehmen) von Quantic Dream - Bildquelle: Quantic Dream
David Cages Adventure-Schmiede Quantic Dream (Heavy Rain, Detroit: Become Human) hat neue Anteilseigner aus China bekommen: Der Online-Spiele-Anbieter NetEase Games kündigte per Pressemitteilung an, dass er eine Minderheitsbeteiligung am Unternehmen (also weniger als 50%) erworben habe.

Ziel der Aktion sei es, die Entwicklung und den Vertrieb globaler Online-Spiele zu stärken, so das chinesische Unternehmen. Nähere Details werden nicht verraten, aber Co-CEO Guillaume de Fondaumiere erwähnt in dem Schriftstück, dass die Partnerschaft "neue Möglichkeiten für unser Studio" eröffne. Die Investition solle Quantic Dreams "Vision, eine globale, Multi-Franchise-Unterhaltungsfirma" zu werden unterstützen, um "in der Zukunft fortgeschrittene Technologien und Spiele" zu entwickeln. Vor allem die einschneidenden Entwicklungen der Branche in den kommenden Jahren mit frischer Hardware und neuen Geschäftsmodellen seien ein Anlass, weitere Geschäftsmodelle zu erforschen und neue Arten des Spielens zu erfinden, so CEO David Cage:

"'We want Quantic Dream to take a key role in this exciting future and having NetEase by our side as a strategic partner will allow us to expand our creative vision and develop the company to its fullest potential. NetEase understands what Quantic is about as they share our passion for high quality games and our ambitions for the studio.'

'We have been impressed by NetEase's vision, their commitment to quality and innovation and their impressive track-record and know-how in crafting and operating some of the most popular games on the planet," continued Guillaume de FONDAUMIERE, Co-CEO of Quantic Dream. "Partnering with NetEase will open new opportunities for our studio and strengthen our position as pioneers and innovators.'"




Auch Blizzard und Microsoft-Tochter Mojang AB (Minecraft) seien bereits eine Partnerschaft mit NetEase Games eingegangen. Das Branchen-Magazin Gamesindustry.biz ergänzt seine Meldung mit der Einschätzung, dass Quantic Dream nur ein gemischt erfolgreiches Jahr 2018 hinter sich habe. Sonys Prestige-Projekt Detroit: Become Human hat mit 2 Mio. Einheiten in den ersten zwei Wochen den besten Start in der Unternehmensgeschichte hingelegt. Für weniger positive Schlagzeilen sorgte allerdings eine erfolgreiche Klage eines Ex-Mitarbeiters aufgrund einer Schmierkampagne. NetEase habe seinerseits unter dem schwächelnden chinesischen Spielemarkt zu leiden, wodurch im Laufe des vergangenen Jahres 31,6% des Unternehmeswerts verloren gegangen sei, so das Magazin.

Einen Überblick über das westliche Spiele-Portfolio der US-Niederlassung von NetEase Games gibt es hier - darunter das mobile Online-Rollenspiel Crusaders of Light, das malerische Puzzle-Spiel Lunar Flowers oder das VR-Schwertkampfspiel Twilight Pioneers. Laut dem Mobilspiel-Magazin Gamerbraves.com hat das Unternehmen auch massenhaft Battle-Royle-Spiele für Smartphones im Programm, darunter ein Titel mit dem Namen Fortcraft (kein Scherz):



Quelle: Pressemitteilung NetEase Games, gamesindustry.biz

Kommentare

Pioneer82 schrieb am
Die Quantic Dreams Spiele waren immer Top und solange das so bleibt find ichs ok. Das aber andere das Handwerk auch beherrschen hat man bei LiS gesehen das für mich die neue Messlatte ist in dem Bereich.
Xris schrieb am
Felerlos hat geschrieben: ?31.01.2019 02:54
Xris hat geschrieben: ?31.01.2019 01:36 Schon ein Heavy Rain wird deutlich teurer gewesen sein. Und btw hat QD Fahrenheit auch nicht alleine gestemmt. Bezahlt hat Atari.
QD haben unter Sony AAA Titel entwickelt. Und wenn ich mir ein Detroit so ansehe. Dann war das kein Schnapper. Die VKZ sind aber mal vorsichtig ausgedrückt "überschaubar". Ich kann mir ehrlich gesagt aktuell nicht vorstellen das jemand QD genügend Geld geben wird damit sie auch weiterhin Spiele in dieser Größenordnung entwickeln. Dafuer sind die VKZ einfach zu niedrig.
Vielleicht sollte man das Geld lieber jemanden geben, der auch Storylines schreiben kann? Die letzten beiden Spiele von Cage waren furchtbar geschrieben und überzeugten nur noch durch die Produktionsqualität. Selbst Fahrenheit und Heavy Rain, die im großen und ganzen noch überzeugen konnten, hatten bereits Schwächen in der Logik, der Auflösung und der Darstellung von Frauen in der Geschichte.
Fahrenheit nie gespielt. Und HR hat mich von Anfang bis Ende gelangweilt. Das Story Konstrukt hat fuer mich zu viele Parallelen zu Saw. Nicht besonders einfallsreich und ich war iwie froh als die Credits über den Bildschirm flimmerten. Den Nachfolger habe ich inkl dem Namen bereits verdrängt - obwohl noch gar nicht so lange her. Und Detroit habe ich noch nicht beendet. Ja ich kann es nicht bleiben lassen.
Und ja es hat wohl gute Gründe weshalb Figuren wie Cage oder Kojima Spiele entwickeln und keine Drehbücher fuer Filme schreiben. :lol: die Anforderungen sind einfach niedriger.
Felerlos schrieb am
Xris hat geschrieben: ?31.01.2019 01:36 Schon ein Heavy Rain wird deutlich teurer gewesen sein. Und btw hat QD Fahrenheit auch nicht alleine gestemmt. Bezahlt hat Atari.
QD haben unter Sony AAA Titel entwickelt. Und wenn ich mir ein Detroit so ansehe. Dann war das kein Schnapper. Die VKZ sind aber mal vorsichtig ausgedrückt "überschaubar". Ich kann mir ehrlich gesagt aktuell nicht vorstellen das jemand QD genügend Geld geben wird damit sie auch weiterhin Spiele in dieser Größenordnung entwickeln. Dafuer sind die VKZ einfach zu niedrig.
Vielleicht sollte man das Geld lieber jemanden geben, der auch Storylines schreiben kann? Die letzten beiden Spiele von Cage waren furchtbar geschrieben und überzeugten nur noch durch die Produktionsqualität. Selbst Fahrenheit und Heavy Rain, die im großen und ganzen noch überzeugen konnten, hatten bereits Schwächen in der Logik, der Auflösung und der Darstellung von Frauen in der Geschichte.
Xris schrieb am
DARK-THREAT hat geschrieben: ?30.01.2019 18:31
Dennisdinho hat geschrieben: ?30.01.2019 17:13 Das wird mit großer Wahrscheinlichkeit Auswirkungen auf die bisherige, hohe Qualität der Titel von quantic dream haben und zwar im negativen Sinne.
Also mMn war ein Fahrenheit damals in der Qualität mit ganz Vorne. Und das war auch Multiplattform.
Schon ein Heavy Rain wird deutlich teurer gewesen sein. Und btw hat QD Fahrenheit auch nicht alleine gestemmt. Bezahlt hat Atari.
QD haben unter Sony AAA Titel entwickelt. Und wenn ich mir ein Detroit so ansehe. Dann war das kein Schnapper. Die VKZ sind aber mal vorsichtig ausgedrückt "überschaubar". Ich kann mir ehrlich gesagt aktuell nicht vorstellen das jemand QD genügend Geld geben wird damit sie auch weiterhin Spiele in dieser Größenordnung entwickeln. Dafuer sind die VKZ einfach zu niedrig.
Diese Spiele sind mehr als interaktiver Film. Solche Spiele wie eben Detroit, Life is Stange, Fahrenheit, Heavy Rain, Until Dawn, Hidden Agenda usw sind eben die geistigen Nachfolger der Point and Click-Adventures.
Erklärst du uns dann auch noch was diese "Spiele" mit Adventures gemeinsam haben? Und warum sie mehr als interaktive Filme sind? In Adventures besteht das Gameplay neben Dialogen noch in Rätseleinlagen die aber wohl nicht vorhanden sind in deinen "Spielen". QD Spiele sind von überhaupt nichts die geistigen Nachfolger. Es sind interaktive Filme und Punkt.
johndoe1966876 schrieb am
CJHunter hat geschrieben: ?30.01.2019 20:35
VincentValentine hat geschrieben: ?30.01.2019 20:29
CJHunter hat geschrieben: ?30.01.2019 19:29 Da verliert Sony einen wichtigen Partner und ein wichtiges, exklusives Zugpferd...Kommt doch sehr überraschend, hatte ja gedacht das sich Sony QD schnappt.
Denke QD wäre denen zu riskant gewesen. Zumindest was eine Übernahme betrifft
Die Spiele sind zwar schon etwas speziell, gerade interactive movies sind ja nicht jedermanns Sache, aber sie wurden bisher immer recht kontrovers diskutiert und naja, schade für die PS-Marke das da eine exklusive IP (was auch immer QD als Nächstes vorhat) wegbricht...
Darf ich fragen, was daran schade ist? Es ist kein Sony eigenes Studio, also kann man den Schritt Richtung Multiplattform, zumindest aus Kundensicht, doch nur begrüßen.
schrieb am