von Marcel Kleffmann,

Spielemarkt Deutschland: Markt für Spiele-Apps wächst im ersten Halbjahr 2015 um 54 Prozent; Nachfrage nach Free-to-play-Titeln besonders stark

Spielemarkt Deutschland (Sonstiges) von
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Der Umsatz mit Spiele-Apps für Smartphones und Tablet-Computer ist im ersten Halbjahr 2015 um 54 Prozent auf 175 Millionen Euro gewachsen. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres wurden mit Spiele-Apps für Mobilgeräte 114 Millionen Euro umgesetzt. Das gab der BIU - Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware auf Basis von Daten des Marktforschungsunternehmens GfK bekannt. "Spiele-Apps bleiben die beliebtesten Anwendungen bei der weiter steigenden Anzahl an Smartphone- und Tablet-Besitzern - und das bei Jung und Alt gleichermaßen", erklärt Dr. Maximilian Schenk, BIU-Geschäftsführer, das anhaltend starke Marktwachstum. "Vor allem das steigende Angebot der sehr hochwertigen Free-to-play-Spiele in den App Stores lässt immer mehr Menschen auf ihren Mobilgeräten spielen."

Besonders stark wächst das Marktsegment der Free-to-play-Spiele auf Smartphones und Tablet-Computer. Der Umsatz mit Mikrotranskationen in Spiele-Apps, also dem Verkauf von virtuellen Gütern und Zusatzinhalten, stieg in den ersten sechs Monaten dieses Jahres auf 153 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (89 Millionen Euro) entspricht dies einer Steigerung um 72 Prozent. Insgesamt sind 95 Prozent der heruntergeladenen Spiele-Apps kostenfreie Free-to-play-Spiele. Schenk: "Das von der Spiele-Branche entwickelte Modell der Free-to-play-Spiele erfreut sich insbesondere auf Mobilgeräten weiter steigender Beliebtheit. Da diese Spiele kostenfrei gespielt werden können, probieren auch viele Smartphone-Nutzer Spiele-Apps aus, die sonst kaum oder gar nicht spielen und entdecken hierbei den hohen Unterhaltungswert vieler Titel."

Spiele-Apps dominieren den Markt für Apps, wie der Special Report "The Mobile Gaming Landscape in Germany" von App Annie und BIU ergab, der zur gamescom veröffentlicht wurde. Danach entfallen 75 Prozent der Umsätze in den deutschen App-Stores auf Spiele. Dabei ist seit 2013 der Umsatz mit Spiele-Apps um den Faktor 2,2 gestiegen. Nach Umsatz ist Deutschland der zweitgrößte Spiele-App-Markt in Europa. Nur in Großbritannien ist der Markt noch größer. Weltweit steht Deutschland auf Platz sieben.

Der Umsatz mit Spiele-Apps für Smartphones und Tablet-Computer ist im ersten Halbjahr 2015 um 54 Prozent auf 175 Millionen Euro gewachsen.
Der Umsatz mit Spiele-Apps für Smartphones und Tablet-Computer ist im ersten Halbjahr 2015 um 54 Prozent auf 175 Millionen Euro gewachsen.
Quelle: BIU - Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware e. V., GfK

Kommentare

Kajetan schrieb am
Duugu hat geschrieben:Ja, klar. Trotzdem gehen die Hersteller auf dieses Geschäftsmodell voll ab - obwohl der Umsatz gerade mal 10% des Gesamtumsatzes mit Computerspielen ausmacht. Für mich klingt das verwunderlich.
Weil es für börsennotierte Firmen nicht so sehr um Geld verdienen, sondern um Umsatzwachstum geht. Wenn man in einem Geschäftsbereich hohes Umsatzwachstum vorweisen kann, sind die Investoren und Anleger zufrieden, weil dann in der Regel auch der Aktienkurs steigt und DAS ist deren einziges Ziel. Kurssteigerungen, somit Wertsteigerung des eigenen Aktienportfolios.
johndoe1686305 schrieb am
Flachpfeife hat geschrieben:
Duugu hat geschrieben:175 Mio. Was für ein kleiner und bedeutungsloser Markt das immer noch ist. Erstaunlich.
Der Markt existiert ja auch erst seit vielleicht 8-10 Jahren schaetze ich mal grob. Und ich vermute mal, das nur ein geringer Prozentsatz der Benutzer von solchen Freemium-Dingern tatsaechlich Geld einsetzt.
EDIT: http://flurrymobile.tumblr.com/post/113 ... revenue-in
0.5-6% der User geben Geld aus.
Die Zahl ist natuerlich mit Vorsicht zu geniessen, ich weiss nicht wie der jenige an die Daten kam und der Artikel ist von 2011.
Ja, klar. Trotzdem gehen die Hersteller auf dieses Geschäftsmodell voll ab - obwohl der Umsatz gerade mal 10% des Gesamtumsatzes mit Computerspielen ausmacht. Für mich klingt das verwunderlich.
joe219 schrieb am
Für mich hat das F2P Modell längst ein neues Genre entwickelt, statt Subgenre zu sein.
Mit gewohnten Spielen hat das kaum noch was zu tun - gibt man Echtgeld aus ist man zu schnell bzw. zu einfach am Ziel.
Spielt man rein kostenlos wirkt es zäh und unmotivierend; und immer merkt und sieht man das Konzept, mit dem Entwickler ihr Spiel zerstören, nämlich Profit vor die Kunst/Leidenschaft zu setzen (oder zumindest beide Aspekte unausgewogen zu behandeln).
Und trotzdem gibt es seltene Fälle, in denen mich F2P merkwürdigerweise anspricht. Gerade auf dem Smartphone, wo sowieso Gelegenheitsspiele Pioniere sind, passen diese ganz gut dazu. Bei Simpsons Tapped Out z.B. geht man mal 1x am Tag rein, erntet alles ab und vergibt den Einwohnern neue Aufgaben. Eigentlich immer das gleiche, nur wächst die Stadt um jeden Tag ein bisschen mehr und eben das Langsame ist es, was Spaß macht. Bei Echtgeld-Investition wäre man so zu schnell am Ziel und hätte am Anfang schon alles gesehen
Flachpfeife schrieb am
Marobod hat geschrieben:Ich spiele auf dem Tablet summoners Wars, ist ganz nett fuer nebenbei. Was ziemlich interessant dabei ist, daß wenn man die chats dort so verfolgt, einige User mehr als einen Account nutzen (ohne das man sich irgendwas schenken koennte) und dennoch telweise 80? und mehr ausgeben fuer dieses Spiel , dabei kann man alles auch ohne Geld erreichen (man spielt 2 Wochen und kauft sich mit ingame erwirtschaftetem ein Premiumpaket). Die Preise in dem Spiel sind dabei auch noch ziemlich hoch (die umfangreichen aber kleinen Pakete kosten 30?) , dafuer daß man dann nichtmal eine Garantie erhaelt das tolle und ersehnte Monster zu erhalten .. aber die Spieler sind dennoch bereit dafuer Geld auszugeben um besser zu sein als andere. Ich glaube das wird immer funktionieren, wenn man gegen andere Spieler spielen kann und sich dann besser darstellen kann als diese , sind einige bereit in die Tasche zu greifen.
Klar, es gibt ja auch Menschen, die fuer Cheat-Abonnements bezahlen. Ich persoenlich verstehs zwar ueberhaupt nicht, aber es scheint eine grundlegende Eigenschaft vieler Menschen zu sein, um jeden Preis besser als andere sein zu wollen (auch wenn man es eigentlich nicht ist).
Ein Argument, dass ich verstehen kann, ist, wenn jemand sagt er will ein Spiel im vollen Umfang geniessen, hat aber nicht die Zeit dazu 2 Wochen Grind zu betreiben.
Ich persoenlich finde die Entwicklung bedenklich, aber wie gesagt, wer suchet, der findet.
Marobod schrieb am
Ich spiele auf dem Tablet summoners Wars, ist ganz nett fuer nebenbei. Was ziemlich interessant dabei ist, daß wenn man die chats dort so verfolgt, einige User mehr als einen Account nutzen (ohne das man sich irgendwas schenken koennte) und dennoch telweise 80? und mehr ausgeben fuer dieses Spiel , dabei kann man alles auch ohne Geld erreichen (man spielt 2 Wochen und kauft sich mit ingame erwirtschaftetem ein Premiumpaket). Die Preise in dem Spiel sind dabei auch noch ziemlich hoch (die umfangreichen aber kleinen Pakete kosten 30?) , dafuer daß man dann nichtmal eine Garantie erhaelt das tolle und ersehnte Monster zu erhalten .. aber die Spieler sind dennoch bereit dafuer Geld auszugeben um besser zu sein als andere. Ich glaube das wird immer funktionieren, wenn man gegen andere Spieler spielen kann und sich dann besser darstellen kann als diese , sind einige bereit in die Tasche zu greifen.
schrieb am