Dass ich beim Thema Feminismus und erst recht Gender Studies nicht ganz frei von eigenen Positionierungen und entsprechenden Färbungen bin, würde ich auch nie von mir weisen. Wir sind letztlich alle Kinder unserer eigenen Erfahrungen und persönlichen Erkenntnisse. Mich selbst da rauszunehmen und mich als quasi vollends objektive Instanz zu inszenieren, wäre schon in absurder Weise vermessen...
Häusliche Gewalt von Frauen gegen Männer ist eigentlich gar nicht so schwierig in der Vorstellung, wie es einem zunächst erscheint. Man denkt sich ja immer erst einmal, der Mann sei ja schließlich in der Regel stärker als die Frau. Aber darum neigen Frauen, die ihrem Partner gegenüber körperlich gewalttätig werden, auch sehr zun Einsatz von Hilfsmitteln. Aber auch ohne dies, darf man die Macht der anerzogenen Selbstkontrolle nicht unterschätzen. Männer haben mehrheitlich massive Hemmungen, Frauen gegenüber ihre körperliche Überlegenheit auszuspielen. Viele selbst dann, wenn sich die Frau ihnen gegenüber offen gewalttätig zeigt. Und diese Hemmungen sind sogar sachlich begründet: Wehrt ein Mann eine Frau ab und sie erleidet dabei entsprechende Verletzungen (blauer Fleck oder sehr typisch Druckstellen an den Handgelenken, was als eigentlich klassisches Anzeichen dafür gilt, dass ein Angegriffener sich offensichtlich zu schützen versuchte), ist es mit Sicherheit der Mann, der im Falle eines Polizeieintreffens des Platzes verwiesen wird und, wenn die Frau ihn anzeigt, dann gar selbst als Gewalttäter auf der Anklagebank landet.
Das ist schon ein echtes Dilemma. Auf der einen Seite sagt die Gesellschaft, du als Mann kannst doch gar nicht von einer Frau geschlagen werden, denn du bist ja stärker, aber wenn ein Mann tatsächlich seine Stärke nutzt, um sich zu wehren, wirft ihm dieselbe Gesellschaft vor, wie er denn einer Frau gegenüber seine Kraft ausspielen konnte, denn schließlich ist er doch viel stärker und so was tutet man dann einfach nicht...
PS: Ich weiß nicht, ob du...