Temeter hat geschrieben: ?17.04.2017 12:13
Das ist zumindest teilweise einfach die englischen Sprache. Da die Satzstruktur kompakter und Wörter universeller nutzbar sind als im deutschen, legt man beim englischen deutlich mehr Wert auf Betonung und Formulierung.
Chargieren bedeutet, wenn etwas übertrieben betont / gespielt wird. Das ist das genaue Gegenteil von "emotionslos abgelesen" und auch nicht das Gelbe vom Ei. Ich spiele bevorzugt deutsche Versionen, kann daher nicht sagen, ob das wirklich stimmt. Aufgefallen ist mir Chargieren nur bei irgendwelchen Japano-Titeln - die sicherlich weniger Synchronbudget haben, als jetzt Mr. Jensen.
Im Vergleich sind die deutschen Synchro's meistens eher emotionslos abgelesen und passen selten allzu sehr in den Kontext
Ich will ja nicht abstreiten, dass in den lokalisierten Fassung die Regie-Genauigkeit wie im O-Ton fehlt... aber meistens? Selten? Ich kann durchaus verstehen, dass man den O-Ton bevorzugt, aber für mich klingt das immer so, als hättet ihr vor drölfzig Jahren irgendwann mal ein schlecht vertontes Spiel spielt und bezeichnet seither grundsätzlich alle deutschen Synchros als miserabel.
Eine Übersetzung ist nur selten so gut wie der O-Ton, das stimmt. Von daher reicht es mir, wenn die Übersetzung für sich genommen gut klingt und ein gutes Gesamtbild ergibt. Ein Vergleich zum O-Ton braucht man hier oftmals garnicht machen, da liegen Welten (und Gelder) dazwischen. Was mich aber wirklich aufregt ist, wenn wie hier im Thread deutsche Synchros pauschal als "für den Kotzeimer" oder schlimmeres betitelt werden. Jemand, der offenbar nicht das sprachliche Verständnis verfügt um eine differenzierte Bewertung vorzunehmen, also jemand, der nur "geil" und "scheiße" kennt, ohne Abstufungen dazwischen, der sollte IMO es unterlassen, irgendwas zu bewerten.
Oder anders gesagt: Ich habe deutsche Synchrons gehört, die *wirklich* für den Kotzeimer waren. Das, was uns heute serviert wird, ist meilenweit davon entfernt.