von Marcel Kleffmann,

Steam Direct wird Greenlight ablösen: Veröffentlichungsgebühr von Spielen wird 100 Dollar betragen

Steam (Service) von Valve Software
Steam (Service) von Valve Software - Bildquelle: Valve Software
Im Februar hatte Valve Software angekündigt, das Greenlight-Programm bei Steam einzustellen und durch "Steam Direct" zu ersetzen, um den digitalen Vertrieb zu verbessern. Schon damals wurde klar, dass für die Veröffentlichung von Spielen bei Steam Direct eine bestimmte Gebühr fällig werden wird; Beträge zwischen 100 Dollar und 5.000 Dollar wurden diskutiert (wir berichteten). Nun steht fest, dass der Betrag bei 100 Dollar liegen wird. Ursprünglich waren 500 Dollar geplant, aber nach einigen Diskussionen mit der Community ist die Hürde auf 100 Dollar gesenkt worden.

In der Stellungnahme zur Steam Direct Gebühr heißt es: "Als wir Steam Direct im Februar bekanntgegeben haben, hatten wir noch keine Entscheidung getroffen wieviel die Entwickler zahlen müssen, um ihre Spiele zu veröffentlichen. Wir wussten, dass wir diese Gebühr so gering wie möglich halten wollten, um sicherzustellen, dass sie nicht zu einem Hindernis für neue Spieleentwickler wird. Wenn die Gebühr aber zu gering ist, könnte es zu einem Missbrauch durch Leute kommen, die unser System nur ausnutzen möchten. Wir fanden es gut, dass die Steam-Community - sowohl Spieler als auch Entwickler - darüber diskutierten und haben deshalb in unserem anfänglichen Bericht bewusst keine spezifische Summe veranschlagt.

Wir haben seitdem viele gute Diskussionen mit Vor- und Nachteilen dazu gesehen, ob es überhaupt eine Gebühr geben sollte, was der Betrag sein sollte, wie man diese Gebühr wieder hereinholen könnte, welchen Entwicklern dadurch geholfen wird und welche dadurch ins Abseits gelangen würden, wie der Shop dadurch beeinflusst wird und welche anderen Entscheidungsfaktoren ebenfalls eine Rolle spielen sollten. Es gab auf beiden Seiten des genannten 100-5.000 US-Dollar Spektrums vernünftige und überzeugende Argumente. Wir dachten zuvor, dass eine Gebühr von 500 US-Dollar angebracht wäre, aber die Community-Diskussionen haben uns ins Grübeln gebracht, warum wir die Gebühr nicht so niedrig wie möglich halten sollten und wie wir diese dann auch umsetzen könnten.

Letztendlich haben wir uns dazu entschieden, mit einer ersetzbaren Veröffentlichungsgebühr von 100 US-Dollar pro Spiel die niedrigst mögliche Grenze für Entwickler anzustreben. Zur gleichen Zeit wollten wir an Funktionen arbeiten, um den Steam-Algorithmus zu verbessern, damit die Suche nach Spielen generell einfacher wird. Wir schauen momentan nach spezifischen Stellen, wo das menschliche Auge in den Steam-Algorithmus mit eingebracht werden kann, um sicherzustellen, dass es so funktioniert wie wir uns das vorgestellt haben und nichts Interessantes vergessen wurde. Wir werden außerdem die verschiedenen Spieleeinsendungen genaustens überprüfen, damit wir umgehend weitere Funktionen wie z.B. die Änderungen zu Sammelkarten, die wir im letzten Blogeintrag erläutert haben, einführen können, um finanzielle Reize für betrügerische Individuen zu reduzieren und die Manipulation des Shop-Algorithmus zu verhindern.

Wir denken, dass wir durch das Einspeisen von menschlichem Denken in den Algorithmus des Shops und dem gleichzeitigen Anstieg der Transparenz dessen Outputs einen öffentlichen Prozess erstellen, der den Shop peu à peu zur besseren Verwendung aller bewegt. (...)

Wie jede Veränderung im Steam-Shop, wird Steam Direct einige Anläufe brauchen, um Fehler auszubügeln - aber wir sind optimistisch. Wir zielen auf eine niedrige Veröffentlichungsgebühr, die jedem Spielentwickler eine Chance gibt, ihr Spiel unter die Spieler zu bringen. Der Shop-Algorithmus wird sichergehen, dass Sie Spiele sehen, die auch Ihrer Zeit wert sind. Die Kombination von erhöhter Sichtbarkeit der Algorithmusentscheidungen und dem menschlichen Auge der Kuratoren wird hoffentlich sicherstellen, dass - wenn der Algorithmus nicht richtig funktioniert - wir darüber informiert werden und das Problem lösen können."
An der Kuratorenfunktion sollen ebenfalls Verbesserungen vorgenommen werden (Details).
Quelle: Valve Software

Kommentare

NewRaven schrieb am
Liesel Weppen hat geschrieben: ?05.06.2017 17:49 Das könnten natürlich Nebenwirkungen sein, das stimmt schon. Nur die ganzen kleinen Spamspiele, haben die Möglichkeiten meist gar nicht, um auf Steam zu verzichten.
Und wenn die Anbieter dann anfangen, Spiele direkt nach Release fallen zu lassen, dann wird das auch Kunden vergraulen. Vorrausgesetzt die Spiele sind halt einfach schlecht und laufen Gefahr von Steam gekickt zu werden.
Der Kunde sitzt am längeren Hebel, nur die meisten Kunden kapieren leider nicht, dass sie überhaupt was in der Hand haben und bestellen z.B. weiterhin fleissig Spiele vor.
Aber die versucht Steam sich doch eh schon zu entledigen. Die 100 Dollar Startgebühr mag nicht viel sein, aber in Verbindung mit den geänderten Regeln für die Karten-Drops und anderen kleinen Justierungen sind dann am Ende die Reize für den totalen Schund, der nur aus 3 geklauten Assets besteht und der für 39 ct vertickt wird eh nicht mehr so groß. Ich glaube, über eine Schwemme von solchen Titeln müssen wir uns nicht mehr wirklich sorgen.
Ich glaube nicht, dass das Kunden effektiv vergraulen wird. Das würde passieren, wenn das ein großer Publisher macht. Aber wenn das alle gleichzeitig machen, weil sie aufgrund einer solchen Änderung quasi dazu gezwungen würden? Nö, das würden die Kunden fressen, wie sie alles fressen. Und in dem Fall hätte ich sogar Verständnis für. Ich bin ja durchaus dafür, den Kunden die Macht zu geben, ihre Meinung kund zu tun, auf Probleme hinzuweisen. Aber ich möchte die breite Masse wirklich ungern als alleinige Kontrollinstanz in einem solchen Shop haben.
Liesel Weppen hat geschrieben: ?05.06.2017 17:49 Hardware wie eine TV-Karte mag für das Spiel zwar nicht relevant sein (was Leistung angeht), aber sie kann stören. Genauso wie zahllose andere Software stören kann, da muss nichtmal Hardware dahinterstecken, und das wird immer wahrscheinlicher, wenn man sich nurmal ansieht, was auf neuen Rechner in der Vorinstallation oft so an Bloatware...
sourcOr schrieb am
Liesel Weppen hat geschrieben: ?05.06.2017 17:49 Hardware wie eine TV-Karte mag für das Spiel zwar nicht relevant sein (was Leistung angeht), aber sie kann stören. Genauso wie zahllose andere Software stören kann, da muss nichtmal Hardware dahinterstecken, und das wird immer wahrscheinlicher, wenn man sich nurmal ansieht, was auf neuen Rechner in der Vorinstallation oft so an Bloatware schon drauf ist.
Die Marke ist dann relevant, wenn sie nicht die Vanilla-Treiber der Einzelkomponenten verwenden. Es gab schon öfter Probleme mit bestimmten Mainboards, deswegen waren auch nicht alle Mainboards diverser Hersteller mit dem gleichen Chipsatz betroffen.
Und wenn man davon ausgeht, dass sowieso alles die gleichen Komponenten sind, diese standardisiert sind und alle über die gleichen APIs angesprochen werden, müsste man überhaupt nicht testen, weil dann kann es ja gar keine Probleme geben. Das ist aber nicht so. Und es hängt eben nicht nur von der Hardware ab, sondern auch von den Treibern. Vermutlich sogar mehr von den Treibern als von der Hardware selbst, denn eine verbaute Hardware, für die aber kein Treiber installiert ist, stört idR auch nicht (ausser es liegt tatsächlich ein Hardwaredefekt vor).
Ja, aber das braucht die Spieleentwickler nicht zu interessieren. Das sind alles Inkompatibilitäten, mit denen sich die Nutzer rumschlagen dürfen und sehen müssen, wie sie das wieder in Ordnung kriegen :wink:
Die Kombinationen, die man wirklich testen "sollte", dampfen dann eigentlich recht schnell auf eine überschaubare Menge zusammen.
Liesel Weppen schrieb am
NewRaven hat geschrieben: ?05.06.2017 14:21 Ich persönlich finde das... ziemlich unüberlegt. Und zwar aus mehreren Gründen...
Das könnten natürlich Nebenwirkungen sein, das stimmt schon. Nur die ganzen kleinen Spamspiele, haben die Möglichkeiten meist gar nicht, um auf Steam zu verzichten.
Und wenn die Anbieter dann anfangen, Spiele direkt nach Release fallen zu lassen, dann wird das auch Kunden vergraulen. Vorrausgesetzt die Spiele sind halt einfach schlecht und laufen Gefahr von Steam gekickt zu werden.
Der Kunde sitzt am längeren Hebel, nur die meisten Kunden kapieren leider nicht, dass sie überhaupt was in der Hand haben und bestellen z.B. weiterhin fleissig Spiele vor.
Liesel Weppen hat geschrieben: ?05.06.2017 13:41 Das Problem ist, dass die Hälfte der Hardware für ein Game gar nicht relevant ist. Und bei der anderen Hälfte ist die Marke völlig irrelevant, solange die technischen Spezifikationen, beispielsweise der Chipsatz gleich sind. Bedenkt man dann noch, dass APIs ja im Regelfall standardisiert sind, eben genau damit man nicht jede Hardwarekomponente einzeln programmieren und dann durchtesten muss
Hardware wie eine TV-Karte mag für das Spiel zwar nicht relevant sein (was Leistung angeht), aber sie kann stören. Genauso wie zahllose andere Software stören kann, da muss nichtmal Hardware dahinterstecken, und das wird immer wahrscheinlicher, wenn man sich nurmal ansieht, was auf neuen Rechner in der Vorinstallation oft so an Bloatware schon drauf ist.
Die Marke ist dann relevant, wenn sie nicht die Vanilla-Treiber der Einzelkomponenten verwenden. Es gab schon öfter Probleme mit bestimmten Mainboards, deswegen waren auch nicht alle Mainboards diverser Hersteller mit dem gleichen Chipsatz betroffen.
Und wenn man davon ausgeht, dass sowieso alles die gleichen Komponenten sind, diese standardisiert sind und alle über die gleichen APIs angesprochen werden, müsste man überhaupt nicht testen, weil dann kann es ja gar keine Probleme geben. Das ist aber nicht...
NewRaven schrieb am
Liesel Weppen hat geschrieben: ?04.06.2017 16:56 Tun sie doch.
Wobei das zumindest für mich kaum funktioniert.
Ich mag z.B. eigentlich kein RTS, aber 4X, von mir aus auch in Echtzeit, auch wenn mir Runden lieber wären. Wenn ich RTS ausschließen würde, würde ich auch Spiele wie Stellaris nicht mehr sehen. Abgesehen davon, werden die Tags auch von Usern erzeugt, das erklärt dann auch, warum Stellaris z.B. "Strategie - Echtzeit" und "Echtzeit-Strategie" und "Strategie" als Tags hat.
Auf der Vorschlagsliste kommt bei mir auch nur Müll, von den 15 Titeln klicke ich idR bei 14 auf "interessiert mich nicht". Die meisten Spiele werden mir da auch nur mit der Begründung vorgeschlagen "sie spielten ähnliche Titel". Manchmal beschleicht mich da der Gedanke, "ähnlich" heisst da, es ist auch ein Spiel.
Genau das meine ich mit "das System muss weiter ausgebaut werden". Dann muss eben auch noch eine Positivliste her, wo du zwar RTS ausschließen, aber 4X einschließen kannst. Und vor allem muss das dämliche Limit bei den Listen weg. Dann stören auch (dämliche) Schreibunterschiede bei den Genres nicht, wobei man die wohl besser "automatisch korrigieren" sollte. Niemand ist wirklich geholfen, wenn ein Spiel einmal als "Strategie - Echtzeit" und einmal "Echtzeit-Strategie" gelistet ist.
Liesel Weppen hat geschrieben: ?04.06.2017 16:56 Mit der Auswertung solcher Daten beschäftigt sich ein ganzer Industriezweig. Das ist eine Wissenschaft für sich und gar nicht so einfach. Deine Wunschliste bringt nichts, denn es ist ja schon die Wunschliste. Was du anguckst ist auch so eine Sache, woher soll Steam, nachdem du etwas angeguckt hast, wissen, ob es dir gefällt oder nicht? Ja, wenn es auf der Wunschliste landet oder du es kaufst, ist die Sache doch eh schon klar, aber wenn nicht, kann man darüber nicht viel sagen.
Ist wie bei Amazon. Da guckt man einmal irgendein Produkt an, egal aus welchem Grund, vielleicht hat man auch nur in einem Forum einen Link angeguckt, weil da irgendjemand was...
Liesel Weppen schrieb am
Kajetan hat geschrieben: ?05.06.2017 00:57 Man kann schon. Denn so wirklich gewaltig ist die Hardware-Vielfalt gar nicht. Es gibt eine überschaubare Anzahl von CPU-, GPU-, Mainboard- und RAM-Herstellern. Viele Marken bestehen aus Teilen, die allesamt bei maximal einer Handvoll Komponentenherstellern eingekauft und nur gebranded werden.
Für Schwarzwälder Kirschtorte werden auch nur ein paar Zutaten zusammengemischt, immer die gleichen, trotzdem schmeckt sie nicht von jedem Konditor gleich und es kriegt auch nicht jeder hin, überhaupt eine zumachen, obwohl es doch nur "ein paar Zutaten zusammenwürfeln" ist.
Klar sind die Chips immer die gleichen, aber es kommt eben auch darauf an, wie man die zusammenbaut. Es gibt auch nicht hunderttausende Anbieter, aber wieviele Modelle hat da jeder einzelne Anbieter? Wieviele Mainboards gibts von Gigabyte? Und zwar nicht nur die, die sie aktuell verkaufen, sondern alles was die in den letzten 5-10 Jahren verkauft haben.
Dann kommen da noch die Treiber dazu. Was für Treiber werden denn fürs Mainboard verwendet? Die vom Mainboardanbieter selbst? Dann wenigstens die aktuellsten, oder die steinalten die auf der Beipack-CD waren? Oder verwendet man vielleicht direkt die Treiber vom Chipsatzhersteller? Mit einem Installierten IntelRapid Storage Treiber, oder ohne?
Und das ganze dann bitte auch nochmal jeweils mit Windows 7, 8 und 10.
Da gibts Fantastilliarden an Komibinationsmöglichkeiten.
Kajetan hat geschrieben: ?05.06.2017 00:57QA-Firmen können das alles ziemlich gut mit ihren Setups abdecken.
Die werden sich sicherlich einen sinnvollen Pool aufbauen und nicht nur wahllos irgendwas zusammenstecken, um eine möglichst große Testbreite zu erreichen, aber die kommen nicht annähernd auf 100%.
Wir können ja mal eine Umfrage starten:
Wer hat genau diese Konfiguration:
i5-7600K
Asus Prime Z270-K
Corsair DDR-30000 Kit 2x8GB (wobei man da auch nie sicher kann, welche Chips auf den Modulen dann drauf sind)
Gigabyte GeForce GTX 1070 Gaming X 8GB
schrieb am