Steam
31.05.2018 11:16, Michael Krosta

Valve verbannt Schulmassaker-Simulation "Active Shooter" von "Troll-Entwickler"

Nach hitzigen Diskussionen sowie empörten Reaktionen aus Politik und Gesellschaft hat Valve Software den Titel "Active Shooter" bereits im Vorfeld der geplanten Veröffentlichung am 6. Juni von der Plattform Steam verbannt. 

Wie CNN berichtet, soll man im Spiel die Wahl haben, während eines Schulmassakers sowohl die Rolle von SWAT-Einsatzkräften als auch die des Amokläufers zu übernehmen. Bei Letzterem wäre es die Aufgabe, so viele Schüler und Polizisten wie möglich zu töten. Gerade in den USA, in denen solche Tragödien mittlerweile auf der Tagesordnung stehen, war der Aufschrei entsprechend groß, als die Pläne des Studios Revive Games bekannt wurden, das in der Spielbeschreibung darauf hinweist, man solle das alles nicht so ernst nehmen und lediglich als eine nüchterne Simulation betrachten. Wie Stern.de berichtet, ist nach Angaben des russischen Publishers Acid zudem ein Survival-Modus geplant, in dem es nicht ums Töten geht, sondern in dem man um sein Leben rennen muss.

Ryan Petty, der seine 14-jährige Tochter im Februar während einer Schießerei an der Marjory Stoneman Douglas High School verloren hat, macht seiner Wut über Twitter Luft und bezeichnet das Spiel als abscheulich.

 

Gleicher Meinung ist Fred Guttenberg, der ebenfalls eine Tochter durch ein Schulmassaker verloren hat und via Twitter zum Boykott des Spiels aufruft und schwere Vorwürfe gegen die Entwickler erhebt, mit dieser Art von Spielen Geld machen zu wollen.

Mittlerweile hat sich auch die US-Politik eingeschaltet und so findet Bill Nelson, Senator in Florida, klare Worte, dass die Veröffentlichung eines solchen Spiels nicht zu entschuldigen ist und sich die Macher schämen sollten.

Für Aufmerksamkeit sorgte außerdem eine von Stephanie Robinett initiierte Online-Petition , in der Valve aufgefordert wurde, auf die Veröffentlichung von Active Shooter bei Steam zu verzichten. Innerhalb kürzester Zeit verzeichnete die Petition mehr als 25.000 Unterschriften und bewegt sich mittlerweile bei mehr als 230.000 Unterstützern.

Offenbar mit Erfolg: Wie Winfuture in Anlehnung auf einen Beitrag von Motherboard berichtet, hat Valve mittlerweile sowohl das Spiel als auch den Entwickler von Steam verbannt. Darüber hinaus geht man sogar noch etwas genauer auf die Hintergründe ein: Demnach handelt es sich bei dem Entwickler von Active Shooter um einen Mann namens Ata Berdiyev, der bereits in der Vergangenheit durch Copyright-Verstöße, manipulierte Nutzer-Reviews,  Kundenmissbrauch und die Veröffentlichung von provokanten Spielen wie "Tyde Pod Challenge" oder "White Power: Pure Voltage" negativ aufgefallen ist und von Valve mittlerweile als "Troll" eingestuft wird, der immer wieder unter neuen Namen versucht, seine geschmacklosen Kreationen bei Steam einzuschleusen.  

Stephanie Robinett

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