Pokémon GO
13.07.2016 12:36, Marcel Kleffmann

Bitdefender macht auf Datenschutz- und Sicherheitsbedenken aufmerksam

Der Hersteller des Antiviren-Programmpakets Bitdefender macht im Zuge der Veröffentlichung von Pokémon GO auf Datenschutz- und Sicherheitsbedenken aufmerksam. Durch das hohe Interesse an dem Augmented-Reality-Spiel sollen es auch Hacker auf den Titel abgesehen haben.

Von dem Unternehmen heißt es: "So haben Forscher eine Version der Pokémon Go App für Android entdeckt, die mit Malware infiziert ist. Sie nennt sich DroidJack und gehört zur AndroRAT-Familie, einem Remote-Access-Trojaner der Backdoor-Funktionalitäten mit sich bringt und Zugriff auf mobile Endgeräte ermöglicht. DroidJack ist keine neue Malware. Bereits im Dezember 2015 ist die Polizei gegen eine Gruppe von Menschen vorgegangen, die DroidJack in Untergrundforen für etwa 200 Dollar erworben hatten. Die Polizei führte damals Untersuchungen in verschiedenen Ländern in Europa sowie den USA durch und verhaftete Personen die verdächtigt wurden, die Malware auf ihren mobilen Geräten installiert zu haben, um Partner, Freunde oder Nachbarn auszuspionieren. Bitdefender hat AndroRAT.A im ersten Halbjahr 2015 als eine der gefährlichsten Android-Threats identifiziert. Wie bei anderen RAT-Varianten auch, ist es einem Remote-Angreifer damit möglich, die Kontrolle über das infizierte Gerät mit einem benutzerfreundlichen Kontroll-Panel zu erlangen. So können Hacker beobachten, welche Aktivitäten mit einem Gerät durchgeführt werden, welche Telefonate geführt und welche SMS-Nachrichten versandt werden. Außerdem ist es möglich, die GPS-Koordinaten des Gerätes auszulesen, die Kamera und das Mikrophon zu aktivieren und zu nutzen sowie auf Daten des Gerätes zuzugreifen."

"Auch Spieler die Pokémon GO auf iOS nutzen, sollten aufpassen: Die App fragt nach mehr Zugriffsberechtigungen als sie eigentlich benötigt. Wer sich in der App über einen Google Login anmeldet, gibt Berichten zufolge dem Entwickler Niantic vollständigen Zugriff auf den Google-Account der Anwender. Nach Aussage von Niantic kann die App trotz der Nachricht im Berechtigungsfenster ausschließlich auf Basisinformationen des Google-Profils zugreifen. Derzeit wird an einer Lösung des Problems auf Client-Seite gearbeitet. Bei Android-Geräten besteht dieses Problem nicht."

Folgende Tipps für Anwender, die dieses oder andere bekannte mobile Spiele herunterladen möchten, gibt Bitdefender:  

  1. Vorsicht vor betrügerischen Applikationen die sich als Original-Spiele ausgeben. Seitdem Pokémon GO in den USA, Australien und Neuseeland offiziell zum Download bereitsteht, ist die Versuchung groß, das Spiel von einem dritten Marktplatz herunterzuladen. Nachahmer könnten Malicious Code mit sich bringen, um die vollständige Kontrolle über das Gerät zu erlangen, die persönlichen Daten des Anwenders zu sammeln und auf Ads im Verlauf zu klicken. Gemäß Bitdefender's Android Threat Report für das zweite Halbjahr 2015, basieren 19,55 Prozent aller globalen Bedrohungen auf 'Fake Apps', die Malware oder sehr aggressive Adware installieren. Daher sollten Sie Apps ausschließlich von offiziellen App Stores herunterladen.
  2. Installieren Sie eine Sicherheitslösung für Ihr mobiles Gerät, um bösartige Apps zu erkennen, noch bevor sie installiert sind. Untersuchen Sie, welchen Einfluss Apps auf Ihre Privatsphäre haben, die bereits installiert sind. 
  3. Wenn Sie eine App installieren, sollten Sie die erforderlichen Berechtigungen überprüfen und unnötige entfernen. In diesem konkreten Fall:
    -Gehen Sie auf Google's Security-Seite und suchen Sie nach Pokémon Go.
    -Wählen Sie Pokémon Go aus und klicken Sie auf 'Remove' bzw. 'Entfernen', um den vollständigen Zugriff zu wiederrufen.
    -Starten Sie das Spiel auf Ihrem Gerät.
  4. Prüfen Sie die Reviews zur App und dem Entwickler, bevor Sie eine neue Applikation installieren. 
  5. Lesen Sie die Datenschutzbestimmungen und Servicebedingungen, damit Sie wissen, wie mit Ihren privaten Daten umgegangen wird und wer darauf zugreifen kann. 
  6. Laden Sie niemals Fake-Apps herunter, die sich als Software-Updates ausgeben und in unaufgeforderten E-Mails versendet werden. 
  7. Vermeiden Sie außerdem das Jailbreaken Ihres Gerätes - es sei denn Sie wissen, wie Sie es vor Bedrohungen schützen und für die Sicherheit selbst die Verantwortung übernehmen können. Durch Jailbreaking wird die Sandboxing-Funktion bei iOS-Geräten deaktiviert. Dabei handelt es sich um ein grundlegendes Element der Sicherheitsarchitektur des Betriebssystems. Wie die negativen Konsequenzen aussehen, erfahren Sie hier.

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