von Jan Wöbbeking,

Pokémon GO: Bereits 160 Mio. Dollar Umsatz; PokéVision wurde vor Abschaltung von 50% der Spieler genutzt; Sammelklage gegen Nintendo und Niantic geplant

Pokémon GO (Taktik & Strategie) von Nintendo
Pokémon GO (Taktik & Strategie) von Nintendo - Bildquelle: Nintendo
Rund 11 Millionen Pokémon-Go-Spieler benutzten offenbar bis vor kurzem täglich den Kartendienst PokéVision - das beschreibt zumindest dessen Entwickler Yang Liu in einem offenen Brief an Nintendo und Niantic Labs. Nachdem sie ihn aufgefordert hatten, den Service einzustellen, folgte er der Anweisung - seitdem lässt sich auf seinem Dienst nicht mehr einsehen, an welchen Orten die Monster wie lange erscheinen. Der Service hatte sich vor allen in den letzten Wochen als nützlich erwiesen, seitdem die Fußabdruck-Suchhilfen im Spiel nicht mehr funktionierten (und mittlerweile komplett entfernt wurden). Auch Liu erwähnt, dass sein Service seine Reaktion auf das fehlerhafte Tracking des Spiels gewesen sei.

Er macht den Fehler sowie den erzwungenen Stopp von PokéVision ebenfalls für die negativen Bewertungen verantwortlich, die das Spiel mittlerweile in Googles Play-Store erhalte: "Es ging herunter von 4,0 Sternen auf 1,0-1,5", so Liu, "Die Leute hatten mit PokéVision eine temporäre Lösung, aber wir wussten, und jeder wusste, das würde keine permanente bleiben. Wir haben PokéVision nicht in böser Absicht entwickelt, Niantic - wir haben es gebaut, damit alle weiterspielen können, während wir mit Geduld warten". Rund 50 Millionen Unique Users haben demnach seinen Service mindestens einmal benutzt.

Der "App Optimization and App-Marketing"-Blog Sensor Tower berichtet derweil vom finanziellen Segen, welcher Pokémon GO seinen Herstellern bereits beschert habe: Rund 160 Millionen Dollar an Einnahmen soll die App seit ihrem Start am 6. Juli in die Kassen gespült haben. Sensor Towers Analysen ergaben außerdem, dass Nutzer im Schnitt mehr Zeit in dem Spiel als in der Facebook-App verbracht hätten. Negative Reviews und Berichte nähmen bislang keinen Einfluss auf die Beliebtheit.



Wie gehabt zieht die Pokémon-Suche in der realen Welt aber auch einige Unfälle und andere unerwünschte Probleme nach sich: Wie CNET.com berichtet, hat ein Mann aus New Jersey eine Klage gegen Niantic Labs und Nintendo eingereicht, weil Fremde immer wieder auf seinem Privatgrundstück nach Pokémon gesucht hätten. Der Antragsteller wolle eine Sammelklage starten, weil die App die Spieler mit seinen GPS-Daten vorsätzlich auf privaten Grund und Boden diverser Anwohner locke.

Ein Pärchen aus Arizona wird laut Sky News außerdem beschuldigt, seinen nur zwei Jahre jungen Sohn beim Spielen von Pokémon GO vorm verschlossenen Haus allein gelassen zu haben: Der Sherriff habe den verstörten Jungen ohne Wasser bei 30 Grad Celsius am Rande des Familienanwesens in San Tan Valley gefunden, als er weinend versuchte, zurück ins Haus zu gelangen. Laut der Polizei seien die Eltern währenddessen ebenfalls zu einer Runde Pokémon GO unterwegs gewesen, um verschiedene Orte abzuklappern.

Letztes aktuelles Video: Video-Epilog

Quelle: Yang Liu auf Medium.com; Sensortower.com; Pokevision.com; Sky.com

Kommentare

Todesglubsch schrieb am
Levi  hat geschrieben: Dir ist schon bewusst, wie groß die Welt ist?
(unter der Voraussetzung du sprichst hier tatsächlich vom händischen eintragen)
Und dir ist schon bewusst, wie Automatismen gehen?
Ernsthaft: Ja, die Nutzer sollten beim Nutzen nachdenken. Aber: Wenn der Hersteller der App "Zielpunkte" eben auf Privatgrundstücke, auf Straßen, Feldern und sonstige fragwürdige Orten spawnen lässt, dann hat dieser in meinen Augen zumindest eine Teilschuld.
Randall Flagg78 schrieb am
Der Dummen Magnet funktioniert scheinbar super!
Ich hoffe, dass bald ein neues Trendspielzeug gefunden wird, idealerweise etwas, was nichts mit Videospielen zu tun hat.
Man kann es einfach nicht mehr lesen, sehen und hören. Mittlerweile hat man nirgendwo mehr Ruhe davor, es nervt einfach nur noch.
Nuoroda schrieb am
Peter__Piper hat geschrieben:Bei nem Bauvorhaben fragen aber nicht 3 Leute über Monate nur Katasterdaten ab. Da geht es um wesentlich mehr.
Da geht es um Flurstücksbereinigungen, schaffen von Ausgleichsflächen, desweiteren müssen fristen für Wiederrufe der Grundstückseigentümer eingehalten werden. Ist ja nicht so das die Leute Monate damit beschäfftigt sind das Kartenmaterial zusammenzustellen.
Und seid der neuen ALKIS Verordnug, die auch schon in ganz Deutschland meines Wissens nach umgesetzt worden ist, sind alle Daten ohne Probleme abrufbereit.Und die Masse an Daten die im ALKIS gebunden sind sollten hierfür mehr als ausreichen.
Und über verstorbene Eigentümer muss man sich ja hier keine Gedanken machen - hier ist es nur entscheidend ob es Privat oder Öffentlich ist.
Ist aber auch nur ein Gedankenspiel meinerseits
Selbstverständlich sitzen die nicht 8h jeden Tag auschließlich daran, aber es zieht sich mit Leerlauf ganz schön hin.
Über ALKIS bekommt man aber keine Eigentümerinformationen, was das Wichtigste zum Auschluss von Privateigentum wäre. Lediglich die Nutzungsart, aber Grünfläche ist nicht gleich Grünfläche (z.B.).
Aus Österreich wurde mir berichtet, dass es dort über Onlineabfragen möglich ist Eigentümerinformationen zu bekommen. Hier geht das (leider) noch nicht.
Peter__Piper schrieb am
Nuoroda hat geschrieben:
Peter__Piper hat geschrieben:
DitDit hat geschrieben:
nö es wird gefordert das die software alle möglichen gebiete unterscheiden (z.b. privater garten und offene grünfläche) können soll und dementsprechend an manchen stellen keine pokemon spawnt. sowas von hand einzutragen is schon mal unmöglich. und sowas als algorithmus darzustellen ohne pauschal ganze bereiche auszuschließen und noch mehr leute zu verärgern als jetzt schon sind stelle ich mir auch nicht so einfach vor.
Also so unmöglich stell ich mir das garnicht vor. Die Daten liegen doch alle vor in den Katasterämtern der Welt - und, zumindest in Deutschland, auch schon Digital aufbereitet.
IMO unmöglich! Wenn für ein größeres Bauvorhaben (z.B. Umbau 25km Bahnstrecke) 3 Leute über Monate damit beschäftigt sind Katasterdaten abzufragen, auszuwerten und die Ergebnisse in der Planung zu berücksichtigen, welchen Personal- und Zeitaufwand hätte dann ein Projekt zur Folge, das die ganze Welt betrifft?
Schon die Probleme wenn ein Eigentümer verstorben und die Erbfolge nicht geklärt ist. Oder wenn die Grundbuchauszüge nicht zentral gelagert sind (das Kartenmaterial ist leicht zu beschaffen, Informationen wem die Grundstücke gehören jedoch nicht) und man über die einzelnen Ämter tingeln muss, um sich die Auszüge zu kopieren... Für ein paar Kilometer sammeln sich da Kistenweise Auszüge an...
Bei nem Bauvorhaben fragen aber nicht 3 Leute über Monate nur Katasterdaten ab. Da geht es um wesentlich mehr.
Da geht es um Flurstücksbereinigungen, schaffen von Ausgleichsflächen, desweiteren müssen fristen für Wiederrufe der Grundstückseigentümer eingehalten werden. Ist ja nicht so das die Leute Monate damit beschäfftigt sind das Kartenmaterial zusammenzustellen.
Und seid der neuen ALKIS Verordnug, die auch schon in ganz Deutschland meines Wissens nach umgesetzt worden ist, sind alle Daten ohne Probleme abrufbereit.Und die Masse an Daten die im ALKIS gebunden sind sollten hierfür mehr als ausreichen.
Und...
Levi  schrieb am
Todesglubsch hat geschrieben:Es ist bestenfalls zeitaufwendig die Daten zu bekommen und einzutragen. Aber ja, hätte man tun sollen ..?
Dir ist schon bewusst, wie groß die Welt ist?
(unter der Voraussetzung du sprichst hier tatsächlich vom händischen eintragen)
schrieb am