CD Projekt RED
18.02.2018 16:35, Marcel Kleffmann

CEO über Spielumfang, Inhalte, Beutekisten, Erweiterungen, DLC und eine Chance für die Branche

Nach der Lootboxen-Kontroverse, die in vergangenen Monaten vor allem bei Star Wars Battlefront 2 hochgekocht war, wurde Adam Kicinski (CEO von CD Projekt Red) von der PC Gamer zu den Themen Beutekisten, Erweiterungen, DLCs und Co. befragt. Kicinski fasste zunächst die eigene Strategie anhand von The Witcher 3 und GWENT zusammen und hofft schlussendlich, dass die Spiele-Branche aus der Lootboxen-Kontroverse etwas lernt.

Adam Kicinski: "Und dieses Mal war es nicht nur die Hardcore-Community, es gab eine Menge richtig angepisster [normaler] Spieler da draußen und sie beschlossen, sich zu Wort zu melden. Wo wir [CD Projekt Red] stehen, ist eigentlich ziemlich einfach und man konnte es mit all unseren vergangenen Veröffentlichungen sehen - also The Witcher 3: Wild Hunt und GWENT. Wenn ihr ein Spiel zu einem vollen Preis kauft, dann solltet ihr auch ein großes und ausgefeiltes Stück Inhalt bekommen, das euch viele, viele Stunden Spielspaß verschafft. Die Definition von 'vielen' [Stunden] kann von Titel zu Titel variieren, aber in unserem Fall waren es immer 50-60+ Stunden der Hauptgeschichte und bis zu ein paar hundert Stunden Nebenaktivitäten. Wenn ihr den wirklich Titel ausschöpfen wollt, dann ist das ein fairer Deal. Ihr bekommt, wofür ihr bezahlt habt - und wir versuchen immer unser Bestes, um uns selbst zu übertreffen. Es gibt keine bessere PR als ein glücklicher Spieler, der das Spiel seinen Freunden empfiehlt."

"Dann gibt es zusätzliche bezahlte Inhalte, was wir Erweiterungen (nicht DLC, wohlgemerkt) nennen - Dinge wie Add-ons in der Baldur's-Gate-Ära. Wir haben zwei Erweiterungen wie diese veröffentlicht und jede war ein bedeutungsvoller Inhalt (...) Und dann gibt es die DLCs. Für uns sind das kleine Inhaltsteile, die kostenlos zur Verfügung stehen sollten (und das war bei The Witcher 3 der Fall). Das oben genannte Spiel deckt den Vollpreis-Titelsektor ab, aber es gibt auch das Free-to-play-Gebiet. Hier haben wir GWENT, wo man Kartenfässer und einige Vanity-Gegenstände kaufen kann. Auch hier ist der Deal einfach - du kannst das Spiel kostenlos spielen und dir die gewünschte Kartensammlung selbst herstellen oder du entscheidest dich dafür, Geld auszugeben und Kartenfässer zu kaufen. Die Wahl liegt bei den Spielern und das Einzige, für das sie bezahlen, ist Zeit und Bequemlichkeit."

"In dem Moment, in dem [die Spieler] das Gefühl haben, dass [die Spielehersteller] auf unfaire Art und Weise nach ihrem Geldbeutel greifen, werden sie sich darüber beklagen. Und - offen gesagt - denke ich, das ist gut für die Branche. Aus einer Tabellenkalkulationsperspektive sehen die Dinge oft großartig aus, aber die Entscheidungsträger stellen sich oft nicht die Frage, 'wie sich die Spieler fühlen würden oder ob dieses Angebot überhaupt fair sei.' Die Spieler schlagen zurück und ich hoffe wirklich, dass sich dadurch etwas ändern wird und sich unsere Branche zum Besseren verändert."

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