Stellungnahme zu den Kündigungen sowie den Vorwürfen zur Blockierung eines Betriebsrats und ein "bedauerlicher" Fehler
Die Goodgame Studios haben eine ausführliche Stellungnahme zu den publik gewordenen Kündigungen und den Vorwürfen zur Blockierung der Gründung eines Betriebsrats (wir berichteten) veröffentlicht und versuchen "falsche Behauptungen, die von der Gewerkschaft Ver.di und in der Presse erhoben wurden", zu kommentieren und richtigzustellen.
Demnach versucht das Management des Unternehmens klarzustellen, dass sowohl ein Betriebsrat als auch (generell) Mitarbeiter-Mitbestimmung gewünscht seien und die Wahl eines Betriebsrats nicht verschleppt wurde, sondern erstmal alle Mitarbeiter "gut informiert" werden sollten - was bei der multilingualen Zusammensetzung der Belegschaft offenbar ein Problem darstellte. "Wir haben uns nun mit ver.di einvernehmlich darauf verständigt, die Betriebsversammlung am 19.01.2016 in einer gemeinsam festgelegten großen Räumlichkeit in Hamburg durchzuführen. Die Mitarbeiter können so verständlich auf Englisch eingeladen werden, die Urlaubszeit ist dann vorüber, der Raum bietet genug Platz für alle und jeder hat genug Zeit, sich vorab zu informieren", heißt es hierzu. Das Unternehmen gesteht ebenfalls einen "bedauerlichen" Fehler ein, da ein schwerbehinderter Mitarbeiter gekündigt würde, ohne das hierfür nötige gesonderte Verfahren eingehalten wurde. Zu den, u.a. im Bento-Bericht erwähnten Arbeitsbedingungen, wurde kein Kommentar abgegeben.
Nachfolgend die Stellungnahme im Originalwortlaut:
- Vorwurf: Das Management von Goodgame Studios lehnt einen Betriebsrat ab!
- Realität: Falsch, das Management befürwortet Mitbestimmung!
- Vorwurf: Die Gekündigten wurden entlassen, weil sie einen Betriebsrat gründen wollten!
- Realität: Falsch, die Gekündigten wurden aus anderen, individuellen Gründen entlassen!
- Vorwurf: Alle 28 Gekündigten wollten einen Betriebsrat gründen!
- Realität: Falsch, offenbar wollte nur ein Teil der Gekündigten einen Betriebsrat gründen!
- Vorwurf: Vor den Gesprächen gab es keine leistungsbewertenden Gespräche oder Abmahnungen!
- Realität: Falsch, es gab ausführliche Gespräche und Abmahnungen!
- Vorwurf: Den Gekündigten wurde kein Grund für ihre Entlassung gegeben!
- Realität: Falsch, jeder Gekündigte wurde zu einem klärenden Gespräch eingeladen!
- Vorwurf: Manche der von den Gekündigten besetzten Stellen wurden bereits wieder besetzt!
- Realität: Falsch, keine der von den Gekündigten besetzten Stellen wurden bereits wieder besetzt!
- Vorwurf: Goodgame Studios versucht die Wahl eines Betriebsrats zu verschleppen!
- Realität: Falsch, wir wollen unbedingt, dass alle Mitarbeiter gut informiert an einer Betriebsversammlung teilnehmen können!
- in deutscher Sprache, die über 36% der Belegschaft nicht spricht,
- in einen Raum, der nur für 96 Personen (7,5% der Mitarbeiter) Platz bietet,
- zu einer Zeit, zu der viele Mitarbeiter bereits im Weihnachtsurlaub sind,
- Vorwurf: Ein schwerbehinderter Mitarbeiter wurde gekündigt, ohne das hierfür nötige gesonderte Verfahren einzuhalten!
- Realität: Stimmt, uns ist ein bedauerlicher Fehler unterlaufen!
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