Goodgame Studios
24.08.2016 13:55, Benjamin Schmädig

Bis zu 600 Mitarbeiter sollen angeblich entlassen werden, interne Quelle spricht von Verschleierung im Vorfeld - Goodgame dementiert

Aktualisierte Meldung vom 24. 08. 2016, 14:55 Uhr

Wir hatten Goodgame Studios heute Morgen um einen Kommentar zu den vermeintlichen Informationen der angeblichen Quelle gebeten und eine Antwort erhalten, der zufolge das Unternehmen daran festhält, dass "Mitarbeiter im unteren dreistelligen Bereich" gekündigt werden. Eine genaue Anzahl nennt das Studio nach wie vor nicht.

Goodgame weist zudem noch einmal darauf hin, gekündigten Kollegen bis zu 50 Prozent der Umzugskosten zu erstatten, falls diese im Zuge der Entlassung ins Ausland ziehen. Für besondere Härtefälle stehe zudem "ein gesondertes Budget" bereit.

Während der Quelle des Develop-Artikels zufolge Goodgame außerdem im Wissen um die bevorstehenden Entlassungen noch Mitarbeiter engagiert hatte, stünden die Einstellungen der letzten Monate "in keinerlei Zusammenhang mit der jetzt anstehenden Umstrukturierung". "Wir sind uns unserer unternehmerischen Verantwortung auch gegenüber diesen Mitarbeitern bewusst und sind den unüblichen Weg gegangen, das freiwillige Abfindungsprogramm auch für sie zu öffnen", so Goodgame auf unsere Nachfrage.

Ursprüngliche Meldung vom 24. 08. 2016, 07:42 Uhr

Einer internen Quelle zufolge plant Goodgame Studios laut Develop mit einer größeren Anzahl an Entlassungen, als der Entwickler Ende letzter Woche angekündigt hatte. Zeigte sich das Studio zunächst zuversichtlich, dass mit Zahlen in "einem unteren dreistelligen Bereich" zu rechnen sei (wir berichteten), erwähnt der namentlich nicht genannte Angestellte einen Abbau von bis zu 600 Stellen. Dabei seien u.a. sämtliche Mitarbeiter betroffen, die innerhalb der letzten sechs Monate eingestellt wurden.

Develop skizziert zudem ein Bild des Sozialplans, mit dem Goodgame einigen seiner Angestellten das Ausscheiden aus dem Unternehmen so finanziell erträglich wie möglich machen will. So würden ehemalige Mitarbeiter, die infolge ihrer Kündigung in einen Wohnort außerhalb der EU wechseln müssen, bis zu 50 Prozent der dafür anfallenden Kosten erstattet bekommen. Wer innerhalb der EU umzieht, erhalte weniger. Gekündigte, die in Deutschland bleiben, dürften mit keiner Unterstützung rechnen.

Die Situation sei deutlich dramatischer, als es die vom Studio herausgegebene Mitteilung Ende vergangener Woche darstelle. In dieser war u.a. von einem "freiwilligen Abfindungsprogramm" die Rede, "das über das marktübliche Niveau hinausgeht".

Der Zusammenhalt in dem aktuell laut n-tv 1100 Mitarbeiter großen Team sei allerdings herausragend. Immerhin zählten 40 Angestellte aus den USA sowie Korea zu jenen Betroffenen, die aufgrund ihrer kurzen Firmenzugehörigkeit automatisch gekündigt werden, im Anschluss aber keine Arbeitslosenunterstützung oder -hilfe erhalten würden. Sowohl die Mitarbeitervertretung als auch der Personalrat seien jedoch "Stars" im Hinblick auf ihr Engagement. Manche Kollegen würden den Betroffenen eine vorübergehende Unterkunft im eigenen Zuhause anbieten.

Die Quelle kritisiert zudem das Verhalten der Unternehmensführung im Vorfeld der Entlassungswelle: Um Aufregung zu verhindern, habe sie weiterhin Personal eingestellt, von dem klar war, dass es im Anschluss an die Kündigung nicht mit staatlicher Unterstützung rechnen könne.

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