von Dieter Schmidt,

A Maze.: "Why I Am Good At Bad Sex (... in games! In games!!!)"

A Maze. (Events) von A MAZE. GmbH
A Maze. (Events) von A MAZE. GmbH - Bildquelle: A MAZE. GmbH
Robert Yang, Dozent an der Design-Akademie NYU und Autor diverser Rock-Paper-Shotgun-Artikel, leitete seinen Talk mit einer sehr lustigen Geschichte über schlechten Sex ein, in der eine Farmville-Jukebox eine Rolle spielt. Der Indie-Entwickler denkt sich gerne Sex-Spiele aus, die eine tiefere Ebene ansprechen sollen. Sein ausgestelltes Spiel "Cobra Club", in dem man das männliche Gemächt nachbauen konnte, führte bei den Messebesuchern zu dem üblichen Gekicher, welches schnell verstummte, wenn man von seinem digitalen Penis ein Foto machte und dieses dann auf einen fremden Server verschickt wurde. Sollte man sich die Mühe gemacht haben, seinen Penis exakt abzubilden, so gab man einen sehr persönlichen Teil von sich einer inszenierten Spionage preis. Obgleich man anonym blieb, so stieß dieser Editor exakt an jene Grenze des Unwohlseins an.

Auch sein anderes Spiel „Hurt Me Plenty“ verdeutlichte, wie man in der BDSM-Szene zunächst verhandelt, sich dann bestraft und anschließend mit dem „After Care“ beschäftigt. Zentraler Punkt ist hier das Codewort, welches jegliche SM-Handlung beendet. Missachtet der Spieler diese Exit-Option, so kann er das Spiel über Tage und Wochen nicht mehr starten. Was aber als zentraler Punkt seines Vortrags hängen bleiben sollte, ist die Natürlichkeit, mit der man schlechten Sex und skurril lustigen Geschichten diesbezüglich begegnet und wie jener Umstand überhaupt nicht in den großen Produktionen vorkommt. Grundsätzlich ist das Scheitern ein elementarer Bestandteil von Spielen. Schlechter Sex oder Geschichten, die den Spielecharakter eben nicht als funktionale Sexmaschine darstellen würden, existieren dahingehend nicht. Man würde hier etwas idealisieren, was nicht die Realität abbilden würde.


Kommentare

CritsJumper schrieb am
Ah Ryo Hazuki, hat bestimmt nicht den (Video)-Bericht von dem Maze Festival gesehen. Es ist eben keine normale Wegweisende Spielemesse sondern eher wie Projekttage an einem Gymnasium mit Schwerpunkt auf Gamedesign.
Aber einige der Punkte könnten wirklich mal den Weg in ein Museum finden. Gut es ist anders als eine Skulptur oder ein Brunnen als Kunstverständnis im öffentlichen Raum. Aber bei dem ein oder anderen "Spiel" macht es bei den Betrachtern bestimmt "klick" und die Welt um einen herum zerfällt in Pixel, weil so ein Spiel schon ganz anders berührt.
Solche Punkte gibt es in konventionellen Spielen eher weniger, das ist nicht weil man sich das nicht unbedingt nicht traut meiner Meinung nach, sonder weil man es sich nicht leisten Kann diverse Konventionen oder Fan-Service scheinbar nicht zu bedienen. Aus ganz einfachen kapitalistischen Gründen heraus.
Die Maze-Messe ist doch noch mal interessant, ganz besonders nach dem Bericht über Indepedent Games.
Als Computerspiele würde ich die meisten Games einfach nicht betrachten oder für voll nehmen. Eher wie einen kurzen Kunst-Porno-Kick für zwischendurch. Langzeittitel sind da ja nicht dabei und auch verzerren sie das Kunstwerk eines normalen AAA-Titels schon ein wenig. Denn ganz so lieblos wie uns die Spiele oft vor kommen sind sie dann doch nicht. Aber die Illusion bestimmt nun mal alles. More of the Same, ist ein Zeichen von Übersättigung, auch bei Independent-Pixelkunst.
Melcor schrieb am
Ryo Hazuki hat geschrieben:"balla-balla"
Man braucht jetzt nicht jeden Sch. als Spiel und muss dann irgendwie krampfhaft versuchen tiefgründig irgendwelche psychologischen Profile zu erstellen dieses dann auf die Gesellschaft zu reflektieren..
:roll: Da rollen mir die Augen aus den Höhlen. "Brauchen" tut man erstmal gar keine Spiele, oder Kunst an sich. Nichts überlebenswichtiges. Aber wie arm wäre die Menschheit, wenn alles auf das Nötigste reduziert werden würde.
Ryo Hazuki schrieb am
"balla-balla"
Man braucht jetzt nicht jeden Sch. als Spiel und muss dann irgendwie krampfhaft versuchen tiefgründig irgendwelche psychologischen Profile zu erstellen dieses dann auf die Gesellschaft zu reflektieren..
schrieb am