von Jan Wöbbeking,

Rimworld: Betrügerischer Key-Handel veranlasst Entwickler dazu, der DRM-freien Version keine Steam-Codes mehr beizulegen

RimWorld (Simulation) von Ludeon Studios
RimWorld (Simulation) von Ludeon Studios - Bildquelle: Ludeon Studios
Drei Tage nach dem Start der Weltraumsimulation Rimworld in die Early-Access-Phase hatte Entwickler Ludeon Studios offenbar bereits mit betrügerisch erworbenen Steam-Keys zu kämpfen: Gestohlene Kreditkartendaten wurden laut Polygon.com dazu eingesetzt, die DRM-freie Version von Rimworld zu erwerben. Die kostenlosen Bonus-Codes für Steam seien danach bei Key-Händlern aufgetaucht. In einer Nachricht im offiziellen Blog zog das Unternehmen nun eine Konsequenz und gab bekannt, dass Käufer der DRM-freien Versionen keinen Steam-Code mehr anfordern können. Man habe den Service einstellen müssen, weil sonst einige tausend Dollar Gebühren für Rückerstattung und den Ausfall von Verkäufen entstehen würden.

Alle unrechtmäßig erworbenen Steam-Codes wurden mittlerweile offenbar bereits deaktiviert. Tynan Sylvester von Ludeon erläuterte gegenüber Polygon, dass er sich persönlich um die als betrügerisch vermuteten Fälle gekümmert und das Geld zurückerstattet habe. Die daraus entstandenen und im Key-Handel verkauften Codes dürften demnach also nicht mehr funktionieren.

Wer sich die DRM-freie Fassung vor dem 17. Juli gekauft hat, darf laut dem Post nach wie vor mit Hilfe des offiziellen Generators einen Steam Code anfordern. Laut eines Blog-Updates hätten aber lediglich 0,1% der gesamten Keys deaktiviert werden müssen, also insgesamt 85 Stück.

Offenbar wurden aber auch einige Keys von ehrlichen Kunden deaktiviert, die ihren Kauf vor dem 17. Juli getätigt hatten hatten. Das Problem sei durch einem Glitch entstanden, der nichts mit dem Betrugsfall zu tun gehabt hätte. Betroffene werden gebeten, hier einen neuen Steam-Key anzufordern. Sobald er eingelöst ist, sollen sie mit ihrem alten Spielstand weitermachen können:

"All the stolen keys are being cancelled, and should be deactivated before they can be sold (or soon after, depending on how fast Valve does it). The funds they were stolen with are being returned to their rightful owners. If you don’t want to get ripped off by fraudsters, be sure to buy direct from Steam. If you bought direct from us before July 17 and find your key cancelled, it may be due to a separate glitch we had, entirely unrelated to fraud. This affected only a few dozen people. You should be able to get a new key immediately from the Steam key giver, and continue playing where you left off. The Support page has a bit more info about this."

Letztes aktuelles Video: Spielszenen-Trailer

Quelle: Ludeon.com; Polygon.com

Kommentare

Scorcher24_ schrieb am
Das ist kein Witz. Das ist bei denen so.
Temeter  schrieb am
Scorcher24_ hat geschrieben:Zur allgemeinen Belustigung über die Geschäftspraktiken von G2A:
http://imgur.com/a/rniyS
The fuck? Ist das ein Witz oder ernsthaft so?
NewRaven schrieb am
Derjeniege hat geschrieben:
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Da die Welt aber Konflikte liebt: Ich gehe daher davon aus, dass die Kreditkartenbetrüger erst jetzt das Potential erkannt haben, wie man Entwickler ausnehmen kann. Angetrieben werden die Betrüger von den Sparfüchsen und Geizkragen, die diesen Mist kaufen. Deine Verschwörungstheorie halte daher für den jämmerlichen Versuch sich als Endkunde aus der Verantwortung zu stehlen.
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Show
Ich bin da in keiner Verantwortung. Mein erster und einziger Kauf bei einem solchen Store liegt mittlerweile 5 1/2 Jahre zurück, drehte sich nicht um einen Indy-Titel und verlief für mich völlig problemlos. Die fehlende Sicherheit, wenn das aber mal nicht der Fall ist, die Tatsache, dass immer mehr Spiele regional beschränkt werden sowie die Tatsache, dass ich nicht mehr so genau darauf achten musste, ob ein Spiel mich nun 5 EUR mehr oder weniger kostet haben mich nie den Drang verspüren lassen, solche Stores weiter zu nutzen - und das, obwohl ich nach wie vor davon ausgehe, dass die meisten Angebote dort schlicht aus regionalen Preisunterschieden und nicht aus Kreditkartenbetrug stammen - und es als Kunde im Rahmen der Globalisierung durchaus völlig legitim wäre, ein solches Angebot wahrzunehmen, so man denn möchte.
Und ja, sicher... Kreditkartenbetrug ist der neueste Schrei im Netz... kam plötzlich jetzt erst als Trend ;) Aber abgesehen davon ist meine Theorie eben auch nicht mehr als das: eine Theorie. Mir kommt der aktuelle Kreuzzug schlicht ein wenig spanisch vor - ganz unabhängig davon, ob er legitim ist.
Aber abseits davon ging es ja primär darum, dir in meiner Antwort aufzuzeigen, warum Wirtschaftlichkeit in dem Fall ein eher schlechtes Argument gegen die Verteilung der Steam-Version ist. Ob ein Entwickler das Recht hat, auf solche Vorkommnisse zu reagieren, die ihm nicht nur erbrachte Leistungen geklaut haben sondern auch noch Kosten verursachen, steht ja eigentlich nicht wirklich zur Debatte. Das ist völlig klar - das sollte sich...
schrieb am