von Jan Wöbbeking,

Daydream View: Google kündigt VR-Headset an; hauseigenes Smartphone "Pixel" dient als Bildschirm

Daydream View (Hardware) von Google
Daydream View (Hardware) von Google - Bildquelle: Google
Neben einer 4K-Version der Streaming-Box Chromecast hat Google heute Nacht auch ein frisches VR-Headset angekündigt. Bei Daydream View handelt es sich laut Gamespot.com nicht um ein vollwertiges Headset: Ähnlich wie bei Gear VR oder dem hauseigenen Projekt Cardboard legt man ein Smartphone in die Front des Gehäuses, um es als Bildschirm und Computer zu nutzen. Das 79 Dollar günstige Daydream View ist vorerst nur mit Googles Handies Pixel und Pixel XL kompatibel. Die beiden Smartphones wurden ebenfalls frisch angekündigt, sind ab 649 Dollar zu haben und treiben den Preis der Kombo so natürlich deutlich in die Höhe. In Zukunft sollen aber auch andere "führende Smartphone-Hersteller" mit dem Headset kompatible Handies anbieten.

Eine Stärke der gar nicht so harten "Hardware" ist das Gehäuse, welches zu einem großen Teil aus Stoff besteht und das Gewicht daher niedrig hält. Daydream View sei 30% leichter als vergleichbare Geräte, so Google - womit HTC Vive und Oculus Rift gemeint sein könnten. Des Weiteren soll das atmungsaktive Stoffgehäuse gegen Schweiß helfen und auch über Brillen passen. In einem offiziellen Blog-Post erklärt Googles VR-Chef Clay Bavor:

"Unser Ziel für Daydream ist es, die Komplexität hinter Virtual Reality zu vereinfachen. Es sollte mobil sein, damit man es leicht mit sich herumtragen kann, und es sollte freundlich und zugänglich sein, damit jeder es genießen kann."



Passend zur Mobilität dient eine mitgelieferte kleine Fernbedienung als Controller, deren Form an das Exemplar der Oculus Rift erinnert. Im Controller stecken einige Sensoren, wodurch offenbar ähnliche Aktionen wie mit einer Wiimote möglich werden, so Google:

"Es zeigt, wohin du zeigst und ist mit Sensoren vollgestopft, um Bewegungen und Gesten zu verstehen. Man kann es wie einen Baseballschläger schwingen oder damit wedeln wie mit einem Stab. Und es ist so präzise, dass man damit malen kann. Der Controller lässt sich direkt ins Headset stecken, wenn er nicht benutzt wird, daher muss man sich keine Sorgen darüber machen, ihn in der Tasche oder zwischen Couch-Kissen zu verlieren."

Deutschland und Kanada bekommen zum Start übrigens eine Extrawurst: Nur in diesen beiden Ländern sind schon von Beginn an alle drei Farben (Slate, Snow und Crimson) erhältlich. Hierzulande hat man sich zunächst die Deutsche Telekom als exklusiven Vertriebspartner ausgesucht:

  • "United States: Verizon, Best Buy; $79 (USD)
  • Canada: Bell, Rogers, Telus, Best Buy; $99 (CAD)
  • United Kingdom: EE, Carphone Warehouse; £69 (GBP)
  • Germany: Deutsche Telekom; ¤69 (EUR)
  • Australia: Telstra, JB Hi-Fi; $119 (AUD)"


In den Vereinigten Staaten startet der Vorverkauf am 20. Oktober, auf der offiziellen Website kann man sich per Mail über Neuerungen benachrichtigen lassen. Die zum Betrieb nötigen "Pixel"-Smartphones lassen sich bereits jetzt vorbestellen. Die Pixeldichte liegt mit 1080p auf 5 Zoll bzw. Quad HD (2560 mal 1440 Pixel) auf 5,5 Zoll auf üblichem Niveau. Der verbaute Premium-SOC Snapdragon 821 hat allerdings den leistungsstarken, mit über 650 Megahertz getakteten Grafikchip Adreno 530 an Bord, was bei rechenintensiver VR-Grafik natürlich wichtig werden könnte.

Screenshot - Daydream View (Android)

Screenshot - Daydream View (Android)

Screenshot - Daydream View (Android)

Screenshot - Daydream View (Android)

Screenshot - Daydream View (Android)

Die Plattform Daydream wird laut Google "dutzende" Spiele anbieten, darunter das exklusive Gunjack 2: End of Shift von Eve-Entwickler CCP (zur Ankündigung), Hungry Shark World, Home Run Derby sowie ein Ableger der Serie Need For Speed. Abseits von Spielen sind Apps für Youtube, Google Street View, Google Play Movies sowie Google Photos geplant. Des Weiteren sind laut Gamespot Partnerschaften mit dem Wall Street Journal und der New York Times in Arbeit, dazu kämen "Erfahrungen" wie "Fantastic Beasts" und "Where to Find Them". Weitere Apps kämen von Netflix, Hulu, HBO, so dass man auch Ligen wie MLB und NBA mit dem Headset verfolgen könne.

    Quelle: Google, Gamespot.com

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