von Marcel Kleffmann,

Destiny 2 - Vorstellung des Netzwerk-Modells: Mischung aus Client/Server und Peer-to-Peer; Kampf gegen Cheater

Destiny 2 (Shooter) von Bungie
Destiny 2 (Shooter) von Bungie - Bildquelle: Bungie
Nach der Ankündigung, dass bei Destiny 2 keine "dedizierten Server" zum Einsatz kommen werden, hat sich Matt Segur (Engineering Lead bei Bungie) zu diesem Thema zu Wort gemeldet und versucht das Netzwerk-Modell des Shooters ausführlicher und besser vorzustellen.

Matt Segur: "Jede Aktivität in Destiny 2 wird von einem unserer Server gehostet. Das bedeutet, dass ihr während einem Raid oder einem Match in den Prüfungen nicht mehr unter einer Host-Migration leiden müsst. Das ist der Unterschied zu Destiny 1, wo die Host-Aufgaben bei den Spieler-Konsolen lagen und nur Skript- und Missionslogiken im Datencenter verarbeitet wurden. Um besser zu verstehen, wie unser Fundament aussieht, könnt ihr euch diese Destiny-1-Präsentation von der GDC ansehen. Um die Begrifflichkeiten aus dem Vortrag aufzugreifen: In Destiny 2 werden sowohl der Mission-Host als auch der Physics-Host in unseren Datencentern laufen. (...) Destiny 2 nutzt eine Mischung aus Client-Server- und Peer-to-Peer-Technologie, wie es in Destiny 1 der Fall war. Der Server gibt vor, wie sich das Spiel fortsetzt, und jeder Spieler gibt vor, wie die eigenen Bewegungen und Fähigkeiten laufen. Dadurch geben wir den Spieler das Gefühl der Unmittelbarkeit bei Bewegungen, beim Schießen und bei Explosionen - ganz gleich, wo sie wohnen und mit wem sie spielen wollen."

Zum Thema Peer-to-Peer-Verbindung schrieb er: "Für Destiny 2 haben wir ganz viel in eine neue Server-Infrastruktur investiert - darunter auch erstmalig Cloud-Server für Gameplay. Wir halten das für das beste Modell für all die kooperativen und kompetitiven Erlebnisse in Destiny 2."

Im Bezug auf Cheater (PC) durch das Peer-to-Peer-Networking sagte er: "Die PC-Plattform stellt Destiny 2 vor einige einzigartige Sicherheitsfragen. Aber unsere Sicherheits-Ninjas haben mehrere Jahre daran gearbeitet, einen Plan für den Umgang mit dieser neuen und schillernden Community auszuklabustern. Wir haben eine Vielzahl von ultra-geheimen Strategien, die dafür sorgen werden, dass das Leben eines Cheaters in Destiny 2 auf dem PC unlustig, langweilig und kurz wird. Und ganz gleich auf welcher Plattform ihr spielen werdet: Alle Änderungen an eurem Charakter werden direkt an unser sicheres Datencenter ohne Peer-to-Peer-Interferenz kommuniziert."

Die Frage "Also werde ich nie wieder sehen, wie sich ein Spieler durch die Karte teleportiert oder durch eine Wand durch auf mich schießt?" beantwortet Segur folgendermaßen: "Wir denken, dass diese Momente, die Lags hervorrufen oder in denen man den Controller in die Ecke pfeffern will, in Destiny 2 reduziert werden, aber wir können nicht versprechen, dass wir sie komplett ausmerzen können. Grundsätzlich versuchen wir, eine Balance zwischen drei großen Problemen herzustellen: (1) die Spiel-Response, (2) die Zugänglichkeit des Spiels für Spieler aus der ganzen Welt und (3) Fairness für alle. Wir werden weiter an dieser Balance arbeiten, während Spieler sich in Destiny 2 mit dem Schmelztiegel beschäftigen."

Im Betatest ("irgendwann im Sommer") wollen sie ihr Netzwerk-Modell mit vielen Spielern testen: "Wir haben sehr viel an der Spielersuche, der Latenz und Reaktionszeit gearbeitet - wir finden, dass es richtig gut geworden ist. Und wie immer werden wir die Situation nach der Veröffentlichung weiter beobachten und auf das Feedback der Community reagieren."

Letztes aktuelles Video: Inverted Spire Strike Spielszenen

Quelle: Bungie

Kommentare

unknown_18 schrieb am
Eben, das war auch früher mein Grund wieso ich gerne gegen Randoms gespielt habe, so hat man teils die interessantesten Spieler kennen gelernt. Aber mal von Cheatern abgesehen findet in Online Spielen ja auch immer weniger echte Kommunikation statt.
Sir Richfield schrieb am
Balmung hat geschrieben: ?30.05.2017 21:03Naja, soll ich jetzt jedem PC Spiele Entwickler schreiben wieso ich ihr Spiele nicht mehr kaufe? Das ist doch auch irgendwie bescheuert. ^^
Auf eine abstrakte Weise aber weniger bescheuert, als es uns zu erzählen, oder? ;)
Ansonsten stimme ich deinem letzten Post zu.
Und es ist halt ein schwieriges Thema. Nur Coop Spiele wäre ja auch langweilig (Und wie D3 zeigt, das hilft auch nicht).
Gegeneinander spielen macht halt Spaß (Gut: Mir schon lange nicht mehr, aber ich bin auch ein alter Sack und Filty Casual und finde inzwischen mehr Spaß an Factorio und ähnlichen Spielen.)
Und ja, Cheater versauen einem genau diesen Spaß. Ich verstehe de(ine)n Unmut schon.
Da ich mich aus MP grundsätzlich raushalte bin ich natürlich nicht mehr up to date, ich fürchte allerdings, dass es seit dem Auslöser, Bad Company 2, nicht besser geworden ist.
Da haben wir fast alle aufgehört, als uns bewusst wurde, dass wir nicht mal in Ruhe als Gruppe alleine spielen konnten, weil die Spiele immer offen sind und dann kommt halt so ein Clan in dein Spiel und wiped dich (weil wir alle alte Säcke und Filty Casuals sind).
Die mussten nicht mal cheaten, um uns den Spaß zu versauen.
Wenn wir etwas mehr Kontrolle gehabt hätten, wäre das nicht passiert und wir würden wahrscheinlich heute noch jedes neue CoD und BF kaufen, just for the fun of it.
Mit etwas mehr Kontrolle ließe sich (bei dieser Art Spielen) auch das Risiko minimieren. Es mag nervig sein, eine Blacklist zu pflegen, aber jedenfalls habe ich so eine Chance, mal Randos zu treffen, die der Beginn einer wunderbaren Onlinefreundschaft sein können.
unknown_18 schrieb am
Sir Richfield hat geschrieben: ?30.05.2017 13:35
Balmung hat geschrieben: ?30.05.2017 12:40Und es ist doch auch ganz einfach: würde die breite Masse nicht immer ständig einen auf "ist doch egal, wechsle ich halt" etc. machen sondern sich über Cheater mehr aufregen und sich bei den Betreibern beschweren, dann würden diese auch mehr gegen Cheater machen.
Die Herausforderung hier ist, dass du doch einer dieser Masse bist, indem du auf dem PC das Handtuch geworfen hast und zur Konsole gewechselt bist.
Nur, um dir einen Eindruck zu vermitteln, wie so deine Aussenwirkung ist. (Gut, begrenzt auf MEIN Empfinden.)
Naja, soll ich jetzt jedem PC Spiele Entwickler schreiben wieso ich ihr Spiele nicht mehr kaufe? Das ist doch auch irgendwie bescheuert. ^^
Ansonsten gehe ich da mit dir konform, die User sind es im Endeffekt selber schuld, aber in meinen Augen eher dadurch, dass sie halt CoD n+1 kaufen, obschon n-1*x schon Cheaterverseuchte Kackserver hatten.
Dieselben Leute kaufen auch GTA n+1, weil GTA draufsteht, egal, wie sehr andere unter Cheatern leiden. (Oder Rockstar Kundenfeindliche, aber letztlich sinnfreie Dinge einbauen)
Ja, etwas mehr Konsequenz zeigen würde schon viel helfen, nur nur gegen Cheater sondern auch gegen andere Praktiken.
Solange den Publishern nicht klar wird, dass Geiz ist Geil kein Maßstab für gutes Gamedesign und saubere Technik ist, wird sich daran auch nichts ändern.
Der Wechsel zur vermeintlich sichereren Platform sendet dann auch nur das Signal, dass die Leute halt keine PC Spiele mehr wollen.
Bzw. scheint das das ankommende Signal zu sein.
Das noch dazu, es ist eben ein Signal ohne genaue Botschaft dahinter, da kann man viel hinein interpretieren und Publisher stellen sich da ganz gerne mal doof dabei an.
Wie man dem Problem Herr werden soll, Genre spezifisch, da strecke ich allerdings auch die Waffen. Ich bin Spieler, kein Designer.
Nur weil ich denke, dass viele MMO Ökosysteme im Kern anfällig zum cheaten sind, heißt das ja nicht, dass ich eine...
unknown_18 schrieb am
Lumilicious hat geschrieben: ?30.05.2017 12:55
Balmung hat geschrieben: ?30.05.2017 11:55 Der PC ist nun mal ein offenes System, Jeder kann da beliebige Software installieren oder auch selbst schreiben. Das eröffnet einem zig Möglichkeiten wie man in einem Spiel cheaten kann. RAM Speicher, Spieldateien und Steuerung manipulieren sind da nur 3 Möglichkeiten, wovon nur letzteres auf der PS4 geht.
Du hast glaube Ich übersehen das Sir Richfield dir da vorhin ein Beispiel von "Cheats" gegeben hat, was momentan auf der PS4 vertreten ist. Lagswitches.
Das ganze wird momentan sogar ins extrem getrieben indem Leute die IPs der verbundenen Spieler auslesen und der, der nicht gemocht wird, wird via DDoS Attacke aus dem Spiel gekickt. Da gabs erst vor 1-2 Monaten nen riesen Aufschrei in der Overwatch PS4 Community, da es dort Menschen gibt die genau sowas machen. Wenn sie es da machen, dann passiert das auch in anderen populären Spielen.
Lagswitches sind übrigens auch ein Problem auf dem PC. Die sind so schön universell einsetzbar.
Hardware und damit eine höhere Hemmschwelle. Software ist leicht installiert und mal ausprobiert ohne direkt mit der Prämisse da ran zu gehen dauerhaft cheaten zu wollen, das kann da auch erst mal nur Neugierde sein. Hardware kauft/baut man sich da aber schon eher mit der Absicht betrügen zu wollen, weil ein größerer Aufwand damit verbunden ist und auch Spieler sind nur Menschen und der Mensch ist faul.
Auch kann man auf die Art nur in bestimmten Arten von Spielen cheaten. Aber ja, schlimm das es so etwas gibt, da muss man schon ziemlich armselig sein so etwas zu nutzen. Dann müssen halt die Entwickler ran und sich da was einfallen lassen.
Sir Richfield schrieb am
Balmung hat geschrieben: ?30.05.2017 12:40Und es ist doch auch ganz einfach: würde die breite Masse nicht immer ständig einen auf "ist doch egal, wechsle ich halt" etc. machen sondern sich über Cheater mehr aufregen und sich bei den Betreibern beschweren, dann würden diese auch mehr gegen Cheater machen.
Die Herausforderung hier ist, dass du doch einer dieser Masse bist, indem du auf dem PC das Handtuch geworfen hast und zur Konsole gewechselt bist.
Nur, um dir einen Eindruck zu vermitteln, wie so deine Aussenwirkung ist. (Gut, begrenzt auf MEIN Empfinden.)
Ansonsten gehe ich da mit dir konform, die User sind es im Endeffekt selber schuld, aber in meinen Augen eher dadurch, dass sie halt CoD n+1 kaufen, obschon n-1*x schon Cheaterverseuchte Kackserver hatten.
Dieselben Leute kaufen auch GTA n+1, weil GTA draufsteht, egal, wie sehr andere unter Cheatern leiden. (Oder Rockstar Kundenfeindliche, aber letztlich sinnfreie Dinge einbauen)
Solange den Publishern nicht klar wird, dass Geiz ist Geil kein Maßstab für gutes Gamedesign und saubere Technik ist, wird sich daran auch nichts ändern.
Der Wechsel zur vermeintlich sichereren Platform sendet dann auch nur das Signal, dass die Leute halt keine PC Spiele mehr wollen.
Bzw. scheint das das ankommende Signal zu sein.
Wie man dem Problem Herr werden soll, Genre spezifisch, da strecke ich allerdings auch die Waffen. Ich bin Spieler, kein Designer.
Nur weil ich denke, dass viele MMO Ökosysteme im Kern anfällig zum cheaten sind, heißt das ja nicht, dass ich eine Idee hätte, wie man das bekämpft.
Frag Kajetan, der hat afaik eine Meinung. ;)
Ich mache mir nicht die Illusion, dass man Cheater grundsätzlich in den Griff bekommt. Da könnte ich mir ja auch eine Welt ohne unlizensierte Kopien vorstellen. So tickt die Menschheit in ihrer Gesamtheit halt nicht.
[Ich habe halt nur Meinungen zu spezifischen Dingen. Die Idee, den grassierenden Handel von D2 items mit einem eigenen Auktionshaus in D3 zu begegnen, hielt ich z.B. für eine der...
schrieb am