von Marcel Kleffmann,

Warhammer: Vermintide 2 - Interview: Chaos, Nahkampf, bessere Beuteverteilung, Würfel, Grafik-Updates und mehr

Warhammer: Vermintide 2 (Shooter) von FatShark / 505 Games
Warhammer: Vermintide 2 (Shooter) von FatShark / 505 Games - Bildquelle: FatShark / 505 Games
Bis Ende März 2018 soll Warhammer: Vermintide 2 (ab 4,75€ bei kaufen) auf PC veröffentlicht werden; Konsolen werden später versorgt. Das Spiel, das auf Warhammer: End Times - Vermintide aufbaut, wird erneut kooperative Gefechte mit Nahkampf-Fokus bieten. Diesmal stehen fünf Helden mit 15 Berufen (unterschiedliche Fähigkeiten, Talente und Waffe) zur Auswahl. Bekämpft werden Chaos und Skaven. Über die Chaos-Neulinge, das Belohnungssystem, Würfel, Lootboxen, das Grimoire-System, das Trefferfeedback und die Grafik-Engine sprach ich mit Victor Magnuson (Game Designer) von Fatshark.

4Players: Vermintide war 2015 eine ziemliche Überraschung und erreichte in unserem Test eine 80%-Wertung. Laut Steamspy besitzen es 1,4 Mio. Spieler in ihrem Account (Zahl könnte verfälscht sein, da ein kostenloses Wochenende stattfand). Wie erklärt ihr euch den Erfolg?

Victor Magnuson: Ich denke, dass sich viele Spieler (wie wir selbst) nach einem Spiel sehnten, das von der Formel von Left 4 Dead inspiriert wurde und treu dieser Vorlage folgte - und kombiniert mit unserem Blick auf das dunkle und düstere Warhammer-Universum kam die Mischung wirklich gut bei den Spielern an. Ich glaube auch, dass den Leuten der Nahkampf gefallen hat, der in einem First-Person-Spiel nur schwer hinzubekommen ist. Und wir sollten die Beute nicht vergessen, denn jeder liebt Beute!

4Players: In Vermintide 2 wird eine neue Gegnerfraktion (Chaos) eingeführt. Werden die neuen Gegner zusammen mit den Skaven gegen den Spieler antreten? Und wie unterscheiden sich die Chaos-Gegner von den Skaven, die ja hauptsächlich durch ihre schiere Masse eine Bedrohung darstellten.

Victor Magnuson: Ja, nach der Niederlage in Ubersreik haben die feigen Skaven einen Dunklen Pakt mit den mächtigen barbarischen Anhängern von Nurgle aus dem Norden geschlossen. Wie schon gesagt, die wahre Macht der Skaven kommt aus ihrer nie enden wollenden Versorgung an Nachschub und dem völligen Mangel an Respekt für ihr eigenes Leben. Die Chaoskrieger nehmen sich ihrer Probleme mit brutaleren Mitteln an. Sie sind massive Kolosse, die in den harten Gebieten der nördlichen Einöde für den Kampf leben. Die Spieler werden feststellen, dass ihre Kämpfer nicht so leicht herumgeschubst werden können und sie ihr ganzes Arsenal an Tricks anwenden müssen, um ungeschoren davonkommen.

4Players: Bei Vermintide konnte das Belohnungssystem (Würfel) ziemlich enttäuschend ausfallen, vor allem wenn man nach einer langen Mission nur einen weißen oder einen grünen Gegenstand erhielt. Wird das Würfelsystem in Vermintide 2 wieder zum Einsatz kommen oder überlegt ihr euch ein besseres System für die Beuteverteilung?

Victor Magnuson: Das Würfel-System wird in Vermintide 2 nicht zurückkehren, obwohl es eine nette Anspielung auf die Tabletop-Wurzeln von Warhammer war. Wir hatten das Gefühl, dass die wahren Chancen der Spieler, eine gute Belohnung zu erhalten, niemals zu den Erwartungen der Spieler passten. Es war auch ein bisschen hart, nur einen Gegenstand pro abgeschlossenem Level zu bekommen und der RNG (Zufallszahlengenerator) konnte Spieler wirklich fertigmachen, wenn sie Pech hatten. Wir fügten über die Lebensdauer von Vermintide einige Systeme hinzu, um das zu beheben, aber letztendlich dachten wir, dass ein komplett neues System zur Belohnung der Spieler besser funktionieren würde. So werden die Spieler in Vermintide 2 jedes Mal, wenn sie ein Level beenden, mit einer Reihe von Gegenständen belohnt und mindestens einer dieser Gegenstände wird garantiert für den Helden sein, den sie gerade spielen, und wird auch auf den Beruf zugeschnitten sein, den sie gerade spielen.

Wir haben auch die Art und Weise, wie wir die Itemization [Verteilung der Gegenstände] machen, komplett überarbeitet, um den Spielern Gegenstände zu geben, die für sie relevant sind - und die Gegenstände, die ein Spieler bekommt, werden immer auf einem ähnlichen Powerlevel wie die Ausrüstung sein, die er/sie gerade benutzt.

4Players: Bei Vermintide war das Trefferfeedback, wenn der Spieler einen Gegner mit einem Angriff traf und umgekehrt, etwas schwach. Wollt ihr diesen Aspekt im Nachfolger verbessern?

Victor Magnuson: Wir haben unsere Kampfsysteme ausführlich untersucht und so viel wie möglich verbessert, ohne das zu verlieren, was das erste Spiel ausgemacht hat. Wir haben die Anzahl der Trefferanimationen erhöht und die Berechnung der Auswirkungen der Treffer verbessert, um die Trefferaktionen und die Trefferreaktion besser widerzuspiegeln, sobald ein Spieler einen Gegner trifft.

4Players: Lootboxen sind ja derzeit ein heiß diskutiertes Thema. Wie steht ihr dazu und welche DLC-Pläne verfolgt ihr mit Vermintide 2?

Victor Magnuson: Beutekisten können prinzipiell alles bedeuten und sind eine Möglichkeit, das Spiel zu monetarisieren, was bei den Kunden offensichtlich nicht sehr beliebt ist. Unser offizieller Standpunkt ist, dass Lootboxen, wie sie jetzt diskutiert werden, nichts sind, was wir übernehmen wollen. Wir wollen kein Pay-to-Win-System mit Lootboxen in Vermintide 2 haben.

Generell können die Spieler die gleiche Art von Post-Launch-Unterstützung für Vermintide 2 erwarten, wie schon bei Vermintide - also eine Reihe kostenloser Updates zusammen mit größeren kostenpflichtigen DLC-Paketen.

4Players: Beim ersten Teil gefiel es mir, dass man das Medkit durch ein Item ersetzen konnte und man dadurch eine Form der individuellen Herausforderung hatte. Wird es so etwas Ähnliches in Vermintide 2 geben?

Victor Magnuson: Ja, das Grimoire-System, wie es von der Community genannt wurde, war eine wirklich nette Möglichkeit für die Spieler, direkt den Schwierigkeitsgrad eines Levels zu beeinflussen und die Chancen auf bessere Beute zu erhöhen. Dieses System wird im Nachfolger definitiv zurückkehren, aber mehr kann ich an dieser Stelle nicht darüber erzählen.

4Players: Welche Verbesserungen wollt bzw. habt ihr an der Autodesk Stingray Engine vorgenommen?

Victor Magnuson: Wir haben die Engine ständig aktualisiert, seit wir Vermintide veröffentlicht haben. Dies hat zu einer besseren Optimierung beigetragen, vor allem wie wir sowohl die CPU als auch die GPU nutzen. Wir haben auch Unterstützung für DX12 hinzugefügt. Zu den vielleicht auffälligsten Neuerungen gehören volumetrisches Licht und volumetrischer Nebel, der den Umgebungen wirklich viel Tiefe verleiht. Wir haben Textur-Streaming hinzugefügt, das eine bessere Texturbehandlung ermöglicht und uns dadurch ermöglicht, mehr Details zu zeigen. Und wir haben dieses coole neue Flüssigkeitssystem, das Flüssigkeiten ermöglicht, die sich natürlich in der Umgebungen ausbreiten, was uns Napalm-ähnliche Angriffe erlaubt, bei denen sich das Feuer über die Flüssigkeit in den Umgebungen ausbreitet.

Zwei Fragen konnten bzw. wollten die Entwickler nicht beantworten. Die erste Frage drehte sich um die Charakter-Individualisierungsoptionen kosmetischer Natur, schließlich würde das Warhammer-Universum da reichhaltige Möglichkeiten bieten - zum Beispiel die Roben der "Bright Wizards". Die zweite Frage bezog sich auf Verbesserungen der Kommunikation innerhalb der Gruppe mit Emotes oder vordefinierten Nachrichten.

Letztes aktuelles Video: Trailer



Kommentare

Mazikeen schrieb am
Das furchtbare Würfel-Lootsystem hat maßgeblich dafür gesorgt dass meine Kumpels und ich recht schnell die Lust an Vermintide verloren. An sich fanden wir Vermintide ziemlich geil...aber die fehlende Belohnung am Ende einer Mission war dann doch recht demotivierend. Ich würde mir für den zweiten Teil auch wünschen dass das Spiel je nach Spielerzahl den Schwierigkeitsgrad dementsprechend nach unten Skaliert. Vieleicht war ich auch einfach zu schlecht, aber aleine hab och da auf den höheren Schwierigkeitsgraden nix gerissen bekommen...selbst zu zweit war es schon Bock schwer. Naja...bin auf jeden Fall gespannt drauf wie es sich so entwickeln wird
HellToKitty schrieb am
Ich habe Vermintide ein paar Wochen lang recht gerne gezockt. In der ganzen Zeit habe ich fast ausschließlich mit dem Zwerg gespielt und so gut wie niemals brauchbare Gegenstände erhalten, was ich frustrierend empfand. Andererseits hatte ich auch nicht das Gefühl, dass ich darauf angewiesen gewesen wäre. Die Spielmechanik war recht rund und man konnte auch auf hohem Schwierigkeitslevel mit der Standardausrüstung überleben, vorausgesetzt man hat gut gespielt. Da empfand ich eher den Mangel an Mitspielern in den höheren Schwierigkeitsgraden als ärgerlich.
Todesglubsch schrieb am
Feralus hat geschrieben: ?31.12.2017 15:38 Eigentlich nicht, die Unterstützung war doch von anfang an gegeben. 2.000 tägliche Spieler aufm PC und dazu noch 1,4 Millionen Nutzer insgesamt auf Steam sind schon ok ;)
Das Bounty-Board kam zu spät - und zwischendrin war die Spielerlandschaft, sofern ich die Foren richtig gedeutet habe, Brachland. Jedes Gratis-Wochenende schwappte wieder Spieler an, aber es flaute halt ab.
Man hat schon richtig erkannt: Es fehlte etwas an konstanter Spielermotivation. Und das Waffen-würfeln half da halt nicht wirklich. Nach einer schweren Mission eben nur Schrott zu erhalten oder gar garnichts, weil man kurz vor Ende versagt hat, das motiviert halt nicht wirklich.
Verbindungsabbrüche hatte ich keine. Und ich hab im schrottigen PSN gespielt.
Smer-Gol schrieb am
Das größte Problem zur Zeit auf der Xbox sind die Verbindungsabbrüche. Wenn man schon die rettende Kutsche sieht und dann die Verbindung zu Xboxlive verliert ist das unglaublich frustrierend. Beim PC war es glaube ich nicht so schlimm. Das muss ganz klar verbessert werden.
Ansonsten finde ich es ein tolles Spiel.
Feralus schrieb am
Todesglubsch hat geschrieben: ?31.12.2017 15:15 Ich würde Vermintide 1 nicht unbedingt "erfolgreich" nennen. Als die Konsolenversion rauskam, wurde im Steam-Forum schon über eine mangelnde Userbase gemotzt. In der Konsolenversion war's nicht besser: Für die höheren Schwierigkeitsgrade fand man kaum genug Spieler für ne volle Gruppe - und auf die KI konnte man sich da ja nicht verlassen.
Schlimmer noch: Da das Spiel es nicht für nötig hielt zu beschreiben, wie man die Spielersuche auf höheren Schwierigkeitsgraden startete, haben viele einfach angenommen, es gäbe hierfür keine und man müsste sich selbst eine Gruppe suchen.
Ich hoffe jedenfalls, dass Vermintide 2 eine dieser Fortsetzungen wird, die den Erstling in allen Belangen überflüssig macht. Naja, hab mich jedenfalls zur Konsolenbeta angemeldet, auch wenn ich nicht weiß für welche Plattform :D
Generell können die Spieler die gleiche Art von Post-Launch-Unterstützung für Vermintide 2 erwarten, wie schon bei Vermintide - also eine Reihe kostenloser Updates zusammen mit größeren kostenpflichtigen DLC-Paketen.
Haut mich, aber diese Post-Launch-Unterstützung kam auf dem PC zu spät und auf den Konsolen viel zu spät.
Eigentlich nicht, die Unterstützung war doch von anfang an gegeben. 2.000 tägliche Spieler aufm PC und dazu noch 1,4 Millionen Nutzer insgesamt auf Steam sind schon ok ;)
schrieb am