von Marcel Kleffmann,

Angespielt: World of WarCraft: Battle for Azeroth

World of WarCraft: Battle for Azeroth (Rollenspiel) von Blizzard Entertainment
World of WarCraft: Battle for Azeroth (Rollenspiel) von Blizzard Entertainment - Bildquelle: Blizzard Entertainment
Mit World of WarCraft: Battle for Azeroth (ab 44,99€ bei kaufen) ist am Dienstag die siebte Erweiterung für World of WarCraft erschienen, die erneut den Krieg zwischen Allianz und Horde (bzw. einer radikalen Anführerin der Horde) als Hauptthema behandelt. Unser Test der Erweiterung wird noch mindestens ein Monat oder länger dauern, da elementare Spielelemente wie der erste Schlachtzug, die Mythisch-Plus-Dungeons und die erste PvP-Saison erst im September freigeschaltet werden. Außerdem wird sich der BfA-Tester noch auf der gamescom herumtreiben und danach in Urlaub gehen. Daher fasse ich meine bisherigen Eindrücke aus Battle for Azeroth an dieser Stelle zusammen. Da ich in der Beta-Version (Juni/Juli) ausführlich die Horden-Seite angeschaut hatte, war nun mein Zwerg-Jäger an der Reihe ...

Auf dem deutschen WoW-Realm (Gilneas/Ulduar) verlief der Übergang von Legion zu BfA weitgehend problemlos. Kurz vor Mitternacht poppte eine Quest auf und wenig später begann die Überfahrt nach Kul'Tiras. Angekommen im Tiragardesund und nach einem kurzen Gefängnisaufenthalt rückte der Konflikt zwischen Allianz und Horde erstmal in den Hintergrund. Man sucht zwar weiterhin nach Alliierten für die Allianz, kümmert sich aber erstmal um die Probleme vor Ort, kämpft gegen einen Kraken, reitet Pferde zu, verhindert eine Gletscherschmelze und spielt Aufpasser für einen Betrunkenen.

Im Gegensatz zum kriegerischen Unterton der Erweiterung ist gerade im Tiragardesund der Ton etwas lockerer und stellenweise sind die Questideen recht witzig - nicht nur wenn man Tourist spielt und Selfies vor einem Geysir oder einem Wasserfall macht. Während die Questaufgaben eher unspektakulär ausfallen (Sammeln, Töten, Anklicken) und weitgehend zu leicht sind, überzeugt die Gestaltung der Spielwelt mit vielen kleinen, liebevollen Details - trotz der ziemlich betagten Grafik-Engine. Auch auf Hordenseite war ähnliches zu beobachten, vor allem im Sumpf Nazmir, wobei die Maya-ähnliche Hauptstadt Zuldazar gewöhnungsbedürftig groß und vertikal ist. Außerdem gibt es überraschend viele Zwischensequenzen zu sehen, stellenweise mit guter und stimmiger Sprachausgabe. Vor allem am Anfang wird man förmlich mit Cutscenes überschüttet sowie während der Kriegskampagne auf den gegnerischen Inseln. Zwischendurch gibt es immer wieder Ruhephasen bei Reisen via Boot oder Kutsche, in denen nur per Text/Sprache die Geschichte fortgeführt wird. Einige Quest-Geschichten stehen übrigens in Zusammenhang mit dem Lich King, was durchaus nicht ungewöhnlich ist, da Sylvanas durch Frostgram (von Arthas) zu einer Banshee wurde.

Wohin die Kriegsgeschichte führen wird und wie letztendlich Azeroth gerettet werden kann, bleibt abzuwarten, denn Blizzard Entertainment hat bisher noch keine Pläne für die anstehenden Inhalte der kommenden Patches angekündigt. Bis dahin darf man Ruf und Azerit sammeln, Dungeons besuchen, an der Kriegsfront kämpfen und Weltquests machen, wobei die Weltquests, die auf dem gegnerischen Kontinent angesiedelt sind, bessere Belohnungen versprechen. PvP-Möglichkeiten gibt es dank des Kriegsmodus auch mehr. Nur: Wie lange motivieren diese Inhalte bzw. die typische Jagd nach besserer Ausrüstung auf der Maximalstufe?

Deutlich zu kurz kam bisher das Herz von Azeroth - im Prinzip ein Artefakt-light, das sich durch gesammeltes Azerit verbessern lässt. Durch das Questen und etwaige Dungeon-Besuche erhält man zwar Gegenstände (Kopf, Schulter, Brust), die mit dem Herz von Azeroth in Verbindung stehen, nur sind die Effekte und die Auswirkungen auf den Charakter bisher ziemlich überschaubar und eher mau. Gerade im Vergleich mit dem Artefakt und dem individuellen Skillbaum pro Klassenspezialisierung sieht das Herz sehr schnell alt aus. Azerit erscheint in dem Zusammenhang längst nicht so wichtig zu sein, wodurch wiederum die Inselexpeditionen als Quelle für Azerit ausgebootet werden. In diesem Bereich, also der Balance aus Gegenständen, Belohnungen und Charakter-Fortschritt rund um das Herz von Azeroth, gibt es noch Verbesserungsbedarf. Wobei es bedauerlich ist, dass die Klassen keine neuen Talente oder Fähigkeiten seit Stufe 110 erhalten haben.

Einschätzung: gut

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