In Großbritannien warten die Spielehersteller derzeit gebannt auf den 27. März: Dann nämlich soll der Byron-Report - benannt nach der dafür zuständigen Dr. Tanya Byron - veröffentlicht werden. Im Zentrum der Untersuchung steht die viel diskutierte Frage nach den Auswirkungen gewaltbeladener Inhalte in interaktiven Medien auf Kinder. Das Dokument könnte maßgebliche Auswirkungen auf kommende Entscheidungen der britischen Regierung haben, auch erhofft sich die Branche, dass die Ergebnisse der Studie die eigene Stellung verbessern wird.
Derzeit in der Kritik steht auf der Insel allerdings eine andere Institution. Das British Board of Film Classification, quasi die britische Fassung der USK, hatte sich zuletzt vehement gegen die Veröffentlichung von Manhunt 2 im Vereinigten Königreich eingesetzt. Mit dem recht bemühten Vorgehen gegen das Spiel - eine zweimalige Ablehnung, der Gang zur höchstmöglichen Entscheidungsinstanz sowie der Versuch, die die Weisung des für den Einspruch Rockstars zuständigen Kommitees zu umgehen - könnte das BBFC über das Ziel hinausgeschossen sein, so MCV.
Darren Waters von den BBC News merkt an, dass die Handlungsweise durchaus fragwürdig sei. Seinen Informationen zufolge könnte der Byron-Report möglicherweise die Verwendung der PEGI-Einstufung nahelegen. Das europäische Wertungssystem ist in Großbritannien, ähnlich wie in Deutschland, zugelassen und gängig, im Gegensatz zu BBFC- und USK-Einstufungen allerdings nicht verpflichtend.