von Paul Kautz,

Stephen King zum Thema Gewaltspiele



Wenn ein Bericht über Videospiele mit den Worten »Ich bin kein Fan von Videospielen« beginnt, dann zuckt man als informierter Zocker unweigerlich zusammen - besonders, wenn die Worte aus dem Mund (bzw. der Tastatur) einer Berühmtheit wie Stephen King kommen. Doch den Altmeister des Horrors sollte man nicht auf diese Eingangspassage reduzieren, relativiert er doch seine Aussage schon wenige Zeilen später - indem er zugibt, dass seine Kinder im Pong und Pitfall! schnell besser waren als er, woraufhin er das Interesse daran verlor.

Die eigentliche Aussage des Schriftstellers in einer Kolumne bei Entertainment Weekly Online bezieht sich auf das gute alte Thema Gewaltspiele - das gerade aufgrund des Gesetzesentwurfs HB 1423 des Bundesstaates Massachusetts mal wieder am Brodeln ist. Dieser Entwurf sieht nämlich vor, dass gewalthaltige Videospiele grundsätzlich nicht mehr an Personen unter 18 Jahren verkauft werden dürfen. Und da vertritt der 60-jährige einen sehr klaren Standpunkt:

»Was einen sozialen Wert hat und was nicht, ist eine interessante Frage, die man ganz vorzüglich stundenlang diskutieren kann. Was mich allerdings verrückt macht, ist wenn sich Politiker als Ersatzeltern sehen. Die Resultate sind grundsätzlich desaströs. Und nicht zu vergessen undemokratisch.«

»Was mich allerdings wirklich in den Wahnsinn treibt, ist mit ansehen zu müssen, wie eifrig Politiker aktuelle Popkultur - nicht nur Videospiele, sondern auch TV-Sendungen, Filme und sogar Harry Potter - als Prügelknaben missbrauchen. [...] Außerdem erlaubt es ihnen, die Probleme in ihren eigenen Wohnzimmern zu ignorieren: Problem 1 ist die immer größer werdende Kluft zwischen Arm und Reich; eine Situation, die Typen wie 50 Cent und Snoop Dogg seit Jahren indirekt ansprechen. Problem 2 ist Amerikas schon krankhafte Waffenliebe: Als Cho Seung-Hui (der Virginia Tech-Killer) seinerzeit ein Blutbad anrichtete, waren Kritiker verdammt schnell damit, darauf hinzuweisen, dass er Counter-Strike mochte - was sich als falsch herausstellte. Ich wünschte nur, dass die Gesetzgeber mit ähnlicher Hingabe angesprochen hätten, dass der Verrückte kein Problem damit hatte, eine 9mm Halbautomatik zu kaufen. Cho nutzte sie, um 32 Menschen damit zu töten. Hätte er nichts weiter als eine Videospielpistole aus Plastik gehabt, hätte er sich damit nicht mal selbst umbringen können.«



Quelle: Entertainment Weekly

Kommentare

johndoe571688 schrieb am
4P|Smul hat geschrieben:
SK3LL hat geschrieben:Ist ja alles ganz nett und richtig was Mr. King da erzählt, aber mal ehrlich, das ist nichts weiter als gesunder Menschenverstand!
Richtig. Und den gibt's leider nicht mehr allzu oft, wie's scheint.
Cheers

und dast traurige ist dass seine aussage wohl was besonderes ist... ja gesunder menschenverstand is heutzutage wohl sehr selten... ...
ich würd jetz gern noch weiter drüber schreiben dass videospiele nicht "verrückt" machen aber ich hab keine zeit, muss jetz dann mit meiner MP5 in die fußgängerzone und die 150 headshot challenge machen damit ich die rote tigerstrefen tarnung bekomm...... ..... ... .. . :ugly:
Arthur42Dent schrieb am
Punkzz hat geschrieben: warum möchtest du das alle zur wahl gehn? ich finde es ehrlich gesagt besser, wenn ein mensch, der sich nicht für politik interresiert, nicht zur wahl geht, als wenn er einfach so hingeht und irgendwen wählt, obwohl er keine ahnung hat.
Bloß nicht. Nicht wählen heißt immer die falschen Parteien wählen. Besser ist es, den Stimmzettel ungültig zu machen, in dem man einen Strich quer rüber zieht. Die Stimme zählt somit in die komplette Prozentzahl der Wähler ein und kommt somit nicht indirekt den Parteien zugute.
SalBei schrieb am
@SMoCK: Da bin ich dabei.^^
Kleiner Tipp: Wenn genug Leute die FDP wählen würden, müssten wir nicht nach Holland ziehen. Das wird wohl aber nie passieren. Wir haben damals in der Berufsschule eine Testwahl gemacht und das Ergebnis war ziemlich ähnlich dem originalen. Am meisten CDU und SPD. Ich glaube fast die meisten jungen Menschen haben gar keine eigene Meinung und wählen nur das, was die Eltern immer gewählt haben.
Insofern gebe ich Punkzz recht. Wer kein politisches Interesse hat, sollte auch nicht wählen gehen.
crewmate schrieb am
Sehen wirs doch mal so.
Warum sind Gewaltspiele noch nicht verboten.
Warum durfte Hostel2 in den Kinos laufen.
Würden der Gesetzgeber so denken wie Christian Pfeifer, hätten wir sehr schnell langeweile.
Der Gesetzgeber weiß das Verbote ein relikt der NS-Zeit ist.
Und ja, deshalb setzt man auf Zensierungen, was ziemlich auf die Eier gehen kann.
Das ist zur Zeit ein Kompromiss.
Aber auch das wird mit der Zeit nachlassen, den wir werden älter.
Wir werden stimmberechtigte Wähler. Die Parteien werden auf unsere Stimmen angewiesen sein.
Viva la Revolution :banane: :hammer:
Ares101 schrieb am
sinsur hat geschrieben:ich hab gestern das erstemal seit wirklich langer zeit abends tv geschaut. 16 bloks fing da grade auf pro sieben an....da sehe ich um 20:15 doch tatsächlich in den ersten 5 minuten nen kopfschuss ...
sowas war früher erst um 22 uhr möglich.
das erste wort das mir einfiel war medienverwarlosung.
habe ich lust wenn ich kinder habe die auf schritt und tritt verfolgen zu müssen weil das fehrnsehen zuschauer braucht und alles immer lachser und lockerer wird?
pornos werden auch nicht einfach an kinder rausgegeben. geschweige denn das sie um 20:15 im tv laufen. dabei finde ich gewaltfilme und spiele viel traumatisierender als sexfilme.
allerdings muss man sehen das die amis mit ihrem waffengesetzt noch ein ganz anderes problem haben.
ich hab den Film auch gesehen, aber der Kopfschuss ist mir nicht in Erinnerung geblieben. klär mal bitte auf
schrieb am