Allgemein
08.07.2008 10:02, Julian Dasgupta

UK: Der Rating-Knatsch geht weiter

Dicke Freunde werden das British Board of Film Classification (BBFC) und die Spielehersteller vermutlich nie, zanken beide Seiten doch schon seit einiger Zeit darum, wer in Großbritannien für die Alterseinstufung von Unterhaltungssoftware zuständig ist. Das ist derzeit das BBFC, dessen Position durch eine Initiative der Regierung auf Basis einer Untersuchung der Psychologin Tanya Byron noch weiter gefestigt werden soll. Das von den Herstellern favorisierte PEGI-System soll höchstens bei Spielen für junge Konsumenten zum Einsatz kommen.

Das BBFC versteht die Aufregung nicht und plädiert gegen den europäischen Ansatz, schließlich gebe es doch auch im Filmbereich unterschiedliche kulturelle Befindlichkeiten in den Länder, so David Cooke , der darauf verweist, dass beispielsweise Tarantino-Filme auf der Insel auch anders eingestuft würden als in Frankreich - das könne bei Spielen doch nicht anders sein.

Kann es wohl, findet der Herstellerverband ELSPA . Der kritisiert nämlich, dass die BBFC-Klassifikationen allzu oft von denen "unserer europäischen Nachbarn" abweichen. PEGI sei besser skalierbar und würde ein breiteres Spektrum abdecken - das BBFC hingegen dürfte schon anhand der Masse der zu begutachtenden Spiele überfordert sein.

Die ELSPA-Mitglieder Nintendo, Ubisoft und Sega legten noch nach : Die Europäische Kommission habe schließlich angeregt, das PEGI-System in allen Ländern umzusetzen. Dort würden außerdem Experten mit der besten Qualifizierung und Erfahrung die Spiele bewerten. Zudem würden Spiele hier ausführlich getestet und dementsprechend klassifiziert - die Einstufungen des BBFCs hingegen basieren nur auf dem Testen beispielhafter Ausschnitte eines Spiels.

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