von Julian Dasgupta,

Hersteller philosophieren über Next-Gen

Für gewöhnlich beträgt die Lebenszeit einer Konsole fünf bis sieben Jahre - ob das auch in dieser Generation der Fall sein wird, kann allerdings noch nicht gesagt werden, orakelt Chris Morris in einem Forbes-Artikel. Die derzeitige Technologie sei noch lange nicht ausgereizt, so THQ-Boss Brian Farrell, der mutmaßt, dass die Nachfolgesysteme vielleicht erst "in sieben oder acht Jahren" erscheinen könnten. Auch bei Epic geht man momentan davon aus, dass die kommenden Konsolen frühestens 2012 im Laden stehen. Auch die Anlaufkosten für PS3 und Xbox 360 - so hoch wie nie zuvor - könnten laut Forbes ein Grund dafür sein, die derzeitigen Konsolen länger am Markt zu halten.

Interessant dürfte dann auch sein, welche Hardware dann in den Geräten zu finden sein wird. nVidia und AMD/ATI versuchen derzeit ihre Grafikchips als multifunktionale Komponenten, die beispielsweise auch Physikberechnungen übernehmen, zu positionieren, bei Intel schwört man dagegen erwartungsgemäß auf die Rechenkraft von Mehrkern-Prozessoren und bewirbt die geplante Larrabee-Architektur. Das Worst-Case-Szenario für Entwickler wäre es, wenn jeder der Plattformbetreiber komplett sein eigenes Süppchen kochen würde und es keinerlei gemeinsame Programmier- bzw. Grafikschnittstellen gäbe, merkt John Carmack an. Zum jetzigen Zeitpunkt könne man noch nicht sagen, ob sich Intels Ansatz oder der der Grafikkartenspezialisten durchsetzen wird.

Das bestverkaufte der derzeitige Systeme, die Wii, ist hardwaretechnisch der Zwerg im Trio - allerdings spekuliert Forbes, dass mindestens einer der drei Hersteller wieder auf maximale Rechenkraft setzen wird, schließlich gebe es ja auch einen Markt für Spiele wie Halo, GTA oder Gran Turismo. Dem pflichtet SCEA-Präsident Jack Tretton erwartungsgemäß bei, schließlich könne man ja auch auf einem Hightech-Gerät Casual-Titel anbieten.

Während Microsofts Shane Kim sich wohl aus taktischen Gründen bedeckt hält, gibt Satoru Iwata unumwunden das zu, was sich wohl jedes Kleinkind denken kann: Bei Nintendo arbeitet man bereits am Nachfolger zur Wii. Für die Mario-Macher sei die Hardware letztendlich eh nicht der Verkaufsfaktor.

"Wir sind immer damit beschäftigt, die nächste Hardware zu planen. Sie befindet sich in Entwicklung... aber Hardware ist eine Art Box, die die Kunden widerwillig kaufen, damit sie unsere Spiele spielen können."

Auf die Erwartungshaltung der Spieler angesprochen antwortet der Nintendo-Präsident:

"Jede Hardware braucht irgendwelche revolutionären Features. In dieser Generation war es halt so, dass wir eine revolutionäre Schnittstelle zum Nutzer hatten. Wird das in der kommenden Generation genauso sein? Das kann ich nicht sagen.

Es ist nur allzu verständlich, dass die derzeitigen Kunden von Nintendo erwarten, beim nächsten Mal wieder etwas völlig anderes zu machen. Wenn die Leute so viele verschiedene Dinge von Nintendo erwarten, wird es schwierig für uns, diese Erwartungen einmal mehr zu übertreffen."


Kommentare

Natanji schrieb am
Es sollte nicht vergessen werden, dass firmeneigene Studios oftmals viel eher durch die Spezifikationen gebunden sind, während 3rd-Partys auch gerne mal ein paar Hacks außerhalb der Spezifikation finden, um noch das letzte bisschen aus der Konsole rauszukitzeln.
E-G schrieb am
Greaea hat geschrieben: Ein Firmeneigenes Studio muss die Hardware, beherrschen.
bis zu nem gewissen punkt... aber sieht dir mal die ps2 an... und vergleiche mal ein 1st party spiel der aller ersten generation und nem god of war 2. da liegen mehr als nur welten dazwischen...
wenn mario galaxy ein spiel der ersten generation is, dann erwarte ich mir wahrlich großartiges vom neuesn zelda, etc whatever... aber das is ja auch mehr offtopic
Greaea schrieb am
Z101 hat geschrieben:
WeAllLoVeChaos hat geschrieben:Ja, sehe ich genauso. Die PS 3 Architektur wird ja quasi noch erforscht, und die 360, sowie selbst die Wii haben sicherlich mehr aufn Kasten, als es das bisher zu sehen gab. Die grafisch schönsten Titel einer Konsole zeigen sich meist am Ende ihrer Ära. So wird es auch diesmal sein.
Die Xbox ist im Prinzip ein abgespeckter Standard-PC. Deshalb konnten die Entwickler die Hardware vom Anfang an auch praktisch voll ausreizen. Technisch große Sprünge bei der Grafik werden da keine mehr kommen.
Die PS3 hat mit dem Cell-Prozessor sicher noch einiges Potential, wenn die Entwickler genug Zeit haben den zu entdecken. Da liegt allerdings das Problem. Im Vergleich: Der Gamecube Grafikchip war mit seiner Architektur revolutionär weil diese "Tev-Shadereffekte" erlaubt die viel weniger CPU und GPU-Leistung beanspruchen als die herkömmlichen Shader. Allerdings wurden die Tev kaum genutzt, weil der Gamecube nicht erfolgreich genug war, das sich die Entwickler ernsthaft damit auseinandersetzten. Bis auf einige Ausnahmen wie RE4 oder die Spiele von Factor 5.
Die Wii hatte anfangs dasselbe Problem. Viele Entwickler konnten die Grafikfähigkeiten nicht ausreizen. Doch da die Wii nunmal so erfolgreich ist, wie sie ist. Haben die Entwickler sich mit der Hardware auseinandergesetzt und erzielen nun auch beeindruckende Ergebnisse. Spiele wie Mario Galaxy oder Metroid Prime 3 waren da nur der Anfang. The Conduit, de Blob oder World at War werden das fortführen. Zudem gibt es nun auch Grafikengines für die Wii, die es auch weniger versierten Entwicklern erlaubt die Fähigkeiten der Hardware zu nutzen.

Das man bei Nintendo die Hardware in und auswendig kennt, erwarte ich aber auch von ihnen :)
Und das Mario Galaxy und Metroid Prime 3 so aussehen, ist doch eigentlcih eine selbstverständlichkeit.
Den es wäre ziemlich peinlich wenn die internen oder externen von Nintendo beauftragten Studios, die Architektur von der Wii nicht kennen würden.
Ich...
unknown_18 schrieb am
Hm, wäre sicherlich ein Argument für Entwickler mehr Exklusivtitel zu produzieren.
RigorMortiis schrieb am
war auch nur für exklusivtitel gedacht, weil die engines die jeweilige hardware ausreizen sollen.
schrieb am