von Julian Dasgupta,

"Die Süchtigen sind in der Minderheit"

Seit 2006 können sich Spielesüchtige im Smith & Jones Centre in Amsterdam behandeln lassen, jetzt zieht Keith Bakker ein erstes Fazit: Neun von zehn Spielern, die sich in der Klinik blicken lassen, seien nicht im klassische Sinne süchtig. Die Symptome seien durchaus ähnlich, nach zwei Jahren Praxiserfahrung denkt der Gründer des Programms allerdings, dass es sich dort eher um ein soziales Problem handelt - nicht um ein psychisches. Hier werde eher die Hilfe der Eltern und der Lehrer benötigt.

"Das Spieleproblem ist das Resultat der Gesellschaft, in der wir heute Leben. 80 Prozent der jungen Leute, die wir hier (in der Klinik) sehen, wurden an der Schule gehänselt und fühlen sich isoliert. Viele der Symptome, die sie haben, können behandelt werden, indem man sich auf die gute alte Kommunikation zurückbesinnt."

Es sei die Pflicht der Eltern, sich um ihre Kinder zu kümmern, so Bakker, der aber auch darauf verweist, dass 87 Prozent der Nutzer von Online-Spielen volljährig sind - dort könnten die Erziehungsberechtigten nur noch begrenzt eingreifen.

"Wenn wir das Spielen weiterhin als Sucht bezeichnen, dann verschweigt man damit das Element der Wahl, die diese Leute eigentlich haben. Es ist ein komplettes Umdenken meinerseits, es ist ein Umdenken in meiner Klinik und ein Wandel der Art und Weise, wie wir diese Leute behandeln."





Kommentare

Anonymous D. schrieb am
Dieses Thema wird auch noch Jahre beschäftigen.
Gibt ja überall auf der Welt Hikikomoris = Vereinzelter, Einzelner.
Leider :cry:
Neoface schrieb am
Ich habe selber immer gedacht das ich schon hart an der Grenze der Sucht bin. Aber ich spiele eigentlich eher Leidenschaftlich, und Pausen mache ich auch. Leider macht es so viel Spaß da können schon mal ein mehrere Stunden werden ^^!!
Ich hatte mal ein Referat über das Thema "Wie Computerspiele die Jugend verändern" gehalten. Hab erst mal die Poltiker zur Sau gemacht (altes Thema ich weiß) aber herrausgefunden das die Sucht das größere Problem ist als Amoklauf und co!
Zumindestens bin ich mal beruhigt das ich diese Bestätigung gehört habe :D
unknown_18 schrieb am
jackdaniel1987 hat geschrieben:Also wenn jemand abhänging von Nasenspray ist dann man das schon an der Anzah der Nutzung fest.
Nein, das ist eben gerade KEINE Sucht. Sucht ist Abhängigkeit, abhängig ist man aber nicht nur weil man etwas viel nutzt. Abhängigkeit merkt man erst, wenn man nicht mehr ohne kann und wie will man das feststellen ohne mal zu versuchen davon los zu kommen? Dauernde Nutzung kann lediglich eine Vermutung für eine Sucht nahelegen, es ist aber kein Beweis für eine.
jackdaniel1987 schrieb am
Also wenn jemand abhänging von Nasenspray ist dann man das schon an der Anzah der Nutzung fest.
Aber das ist sicherlich bei Spielsucht etwas anderes weil eine Spielsucht auch sehr viel komplexer scheint.
Also ob nun 3,4 oder 10h ist wohl egal oder?
Ich finde es kommt darauf an wie sehr sich die Lebensgewohnheiten durch Spiele verändern.
Wenn jemand der im Berufsleben steht und durch übermäßiges Spielen diesen gefährdet finde ich das schon sehr bedänklich.
ElektroRocker schrieb am
naja ich zocke im frühling-sommer nie wirklich nie vielleicht mit freunden ne stunde am tag oder so,
aber im winter boah da wegen dem kack wetter und weil ich aus der stadt gezogen bin schon locker mal 2-4 stunden.
schrieb am