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12.03.2009 23:51, Julian Dasgupta

DRM: Gunn schießt gegen Newell

"Die meisten DRM-Strategien sind dumm", hatte Gabe Newell schon öfters verkündet und davon abgeraten, zu viele Hürden für den ehrlichen Käufer zu errichten. Nicht ganz seiner Meinung ist John Gunn . Der ist General Manager bei Aladdin, einem Anbieter von Sicherheitslösungen - und dort sieht man das mit dem Kopierschutz natürlich etwas anders.

Bezüglich des Newell'schen Arguments, dass das Geld, das für einen Spiele-PC und Internetzugang ausgegeben, doch zeigt, dass Leute grundsätzlich willens seien, den Geldbeutel zu zücken, lässt er beispielsweise nicht gelten.

"Selbst die schlimmsten Piraten werden für Dinge zahlen, die sie nicht klauen können. Es ist schwierig, dir einen PC in die Hose zu stecken und damit den Laden zu verlassen, besonders, wenn der online ist. Wir sollten nicht so tun, als ob die Diebstahlsquote nicht astronomisch wäre, wenn man einen Hammer-PC einfach über das Internet herunterladen könnte. (Und dennoch würden die Diebe die bedeutungslose Ausrede bringen, dass sie das nur machen, weil sie kein brauchbares Produkt zu einem fairen Preis bekommen.) Die Leichtigkeit, die kriminelle Tat zu begehen, ist hier das Problem. Ja, Leute, die es sich leisten können, 5000 Dollar für ihre Hardware auszugeben, werden einen 60-Dollar-Titel stehlen wegen schwachen DRMs."

Auch kann Gunn nicht viel mit Newells Bemerkung anfangen, dass DRM auf Basis seiner eigenen Erfahrung und Einschätzung Softwarepiraterie vergrößert, statt sie zu verringern.

"Werft diese künstlichen eigenen Erfahrungen weg, wir haben den empirischen Nachweis für dieses Thema, der zeigt, dass Software-DRM die Piraterie verringert. Eine umfassende Umfrage unter Softwareentwicklern, die Software-DRM implementiert haben, zeigte ein durchschnittliches Umsatzwachstum von 19 Prozent. In diesem Zeitraum ist die gesamte Branche aber nur sechs Prozent gewachsen. Daraus folgt ein 13-prozentiger Gewinn durch das Aufhalten von Piraterie mit dem geeigneten Softwareschutz."

[Angaben zur eigentlichen Untersuchung, der dafür zuständigen Institution und der genauen Art und Weise der Datenerhebung werden nicht gemacht. - Anm. d. Red.]

Gunn stimmt zu, dass schlecht umgesetzte DRM-Verfahren eine negative Auswirkung haben könnten, das gelte aber für jedes Element einer Software, das Auswirkungen auf das Nutzererlebnis hat. Ein guter Kopierschutz beeinträchtige den Absatz nicht, so der Alladin-Mann, der ansonsten laut eigenen Angaben ein großer Fan Newells ist.

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