von Julian Dasgupta,

Index-Titel: Webshop-Filterpläne

Während die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien sich für gewöhnlich mit Filmen, Musik und Spielen auseinandersetzt, hatte man vorn Kurzem einen österreichischen Händler ins Visier genommen und eine Indizierung der Webseite beantragt. Der Grund: Der Verand bewerbe und verkaufe Spiele, die in Deutschland auf dem Index stehen.

Der betroffene Händler, Gameware.at, verlinkt zwar auf Trailer und bietet Screenshots an, verweist aber darauf, dass man dort nur per Kreditkarte oder Banküberweisung bezahlen könne - und das könnten ja in der Regel nur Erwachsene. Auch sei man nur einer von vielen internationalen Anbietern, die Software nach Deutschland liefern würde. Man wolle aber dennoch den Dialog mit der Kommission für Jugendmedienschutz suchen, um sich abzustimmen.

Nach deutscher Gesetzgebung müsste der Webshop eine separate 18er-Sektion bieten, wie sie einige hiesige Händler offerieren. Die wäre Kunden nur dann zugänglich, wenn sich sich entsprechend identifiziert hätten, z.B. mit einer Kopie des Personalausweises. Die rechtliche Handhabe ist allerdings in jeder Hinsicht unklar - das Webangebot wird von einem österreichischen Provider gehostet, der seinerseits nicht an das deutsche Recht gebunden und somit zur Sperrung im Falle einer Indizierung verpflichtet ist.  Und ohne eine Erweiterung des angedachten Webfilters, mit dem der Zugriff auf Webseiten mit Kinderpornografie gesperrt werden soll, könnte die Webseite hierzulande schlecht blockiert werden.

Das deutsche Jugendrecht ist aber vergleichsweise noch zahm verglichen zum australischen - in Down-Under gibt es im Gegensatz zu Filmen, wo eine R18+Kategorie existiert, bei Spielen keine höhere Einstufung als MA15+. Software, die darüber hinausschießt, darf nicht frei verkauft werden.

Das ist der australischen Regierung allerdings nicht genug: Mit Netzfiltern will man den Zugang zu Versandhändlern vollständig sperren, die nichtklassifizierte Spiele nach Australien verkaufen, so ein Bericht in The Age. Auch Download-Angebote und Flashspiele - hier würde im Einzelfall überprüft und klassifiziert werden, wenn eine Beschwerde eingereicht wird - würde davon betroffen sein, so sie denn nicht in die vorhandenen Kategorien eingestuft werden können. Ebenfalls bedroht: MMO-Titel á la World of WarCraft oder Second Life, welche aufgrund ihrer Onlinennatur derzeit nicht eingestuft sind.

Laut der Zeitung haben neun Internetprovider Klage gegen das Vorhaben eingereicht - mit einer Entscheidung sei im Juli zu rechnen.


Kommentare

C.Montgomery Wörns schrieb am
Oberdepp hat geschrieben:
C.Montgomery Wörns hat geschrieben:
Oberdepp hat geschrieben: Alles, nur nicht die CDU/CSU...
Hauptsache, es sind Parteien, die die 5% Hürde schaffen.
naja...wenn man das so sieht ist das ja schwachsinn! Bestimmt könnten einige der kleinen Parteien die 5% Hürde schaffen, wenn nicht so viele Leute so denken würden. Es gibt mehr als CDU, SPD, Grüne, FDP und Linke. Abgesehen davon ist es schonmal gut, wenn man etwas kleines wählt, damit die kleinen Parteien die Wahlkampfkosten zurückerstattet bekommen. So können diese Parteien wachsen. ansichten von wegen "nur die großen parteien wählen, weil sonst die stimme verschenkt wurde" sind doch unsinnig und helfen letztenendes nur den Falschen...zumal sich die großen Parteien alle nicht so wirklich viel nehmen in Sachen "Killerspiele"
Prinzipiell hast du recht, aber mir geht es in dem Fall darum, der CDU/CSU so wenig Sitze wie möglich im Bundestag zu geben. Und da bringt es herzlichst wenig, wenn man die kleinen Parteien wählen, die dann aber an der 5% Hürde scheitern. Das bringt dann nämlich null Veränderung im Bundestag.
Für mich persönlich gibt es eh keine Partei, hinter der ich 100% stehen kann. Wie sagte mal jemand? Parteienwählen ist wie wählen zwischen Krebs und Aids? Man entscheidet sich einfach für das kleinere Übel und hofft, dass man besser fährt. Politik ist einfach zu vielschichtig.
Zum Beispiel ist die FDP eine sehr liberale Partei, die für Gamer zum Beispiel sehr interessant sein könnten. Nur sind die auch ziemlich liberal, wenn es um andere Sachen geht wie Wirtschaft und Familie.
Ich hoffe, ich konnte mich gut genug ausdrücken.
klar...ich verstehe deinen Punkt und im Grunde ist es auch richtig. Wenn man das aus sinnvollen beweggründen macht ist das okay. Aber manche Leute realisieren garnicht, dass es noch Parteien abseits der großen 5 gibt (ode rin manchen härtefällen sogar der großen 2). Wenn man gegen etwas bestimmtes wählt, dann ist das natürlich was anderes. Wobei es auch da...
Oberdepp schrieb am
C.Montgomery Wörns hat geschrieben:
Oberdepp hat geschrieben:
Vyror hat geschrieben: Jetzt ist nur die Frage, wenn man den Wählen soll ?
Alles, nur nicht die CDU/CSU...
Hauptsache, es sind Parteien, die die 5% Hürde schaffen.
naja...wenn man das so sieht ist das ja schwachsinn! Bestimmt könnten einige der kleinen Parteien die 5% Hürde schaffen, wenn nicht so viele Leute so denken würden. Es gibt mehr als CDU, SPD, Grüne, FDP und Linke. Abgesehen davon ist es schonmal gut, wenn man etwas kleines wählt, damit die kleinen Parteien die Wahlkampfkosten zurückerstattet bekommen. So können diese Parteien wachsen. ansichten von wegen "nur die großen parteien wählen, weil sonst die stimme verschenkt wurde" sind doch unsinnig und helfen letztenendes nur den Falschen...zumal sich die großen Parteien alle nicht so wirklich viel nehmen in Sachen "Killerspiele"
Prinzipiell hast du recht, aber mir geht es in dem Fall darum, der CDU/CSU so wenig Sitze wie möglich im Bundestag zu geben. Und da bringt es herzlichst wenig, wenn man die kleinen Parteien wählen, die dann aber an der 5% Hürde scheitern. Das bringt dann nämlich null Veränderung im Bundestag.
Für mich persönlich gibt es eh keine Partei, hinter der ich 100% stehen kann. Wie sagte mal jemand? Parteienwählen ist wie wählen zwischen Krebs und Aids? Man entscheidet sich einfach für das kleinere Übel und hofft, dass man besser fährt. Politik ist einfach zu vielschichtig.
Zum Beispiel ist die FDP eine sehr liberale Partei, die für Gamer zum Beispiel sehr interessant sein könnten. Nur sind die auch ziemlich liberal, wenn es um andere Sachen geht wie Wirtschaft und Familie.
Ich hoffe, ich konnte mich gut genug ausdrücken.
C.Montgomery Wörns schrieb am
Oberdepp hat geschrieben:
Vyror hat geschrieben:
anigunner hat geschrieben: Ich habe eine bessere Idee. Richtig wählen gehen. Wer unter den Gegebenheiten nicht wählen geht, der braucht sich auch nicht beschweren wenn es nicht besser wird.
Jetzt ist nur die Frage, wenn man den Wählen soll ?
Alles, nur nicht die CDU/CSU...
Hauptsache, es sind Parteien, die die 5% Hürde schaffen.
naja...wenn man das so sieht ist das ja schwachsinn! Bestimmt könnten einige der kleinen Parteien die 5% Hürde schaffen, wenn nicht so viele Leute so denken würden. Es gibt mehr als CDU, SPD, Grüne, FDP und Linke. Abgesehen davon ist es schonmal gut, wenn man etwas kleines wählt, damit die kleinen Parteien die Wahlkampfkosten zurückerstattet bekommen. So können diese Parteien wachsen. ansichten von wegen "nur die großen parteien wählen, weil sonst die stimme verschenkt wurde" sind doch unsinnig und helfen letztenendes nur den Falschen...zumal sich die großen Parteien alle nicht so wirklich viel nehmen in Sachen "Killerspiele"
Oberdepp schrieb am
Vyror hat geschrieben:
anigunner hat geschrieben:
DdCno1 hat geschrieben: Also: Fleißig Politiker mit Mails bombardieren...
Ich habe eine bessere Idee. Richtig wählen gehen. Wer unter den Gegebenheiten nicht wählen geht, der braucht sich auch nicht beschweren wenn es nicht besser wird.
Jetzt ist nur die Frage, wenn man den Wählen soll ?
Alles, nur nicht die CDU/CSU...
Hauptsache, es sind Parteien, die die 5% Hürde schaffen.
nekojaghen schrieb am
Ähmja, bald werde ich als Videospiele-Käufer also vermutlich Internet-technisch mit den KiPo-Brüdern in einen Topf geworfen.
Ist ja eine interessante Entwicklung, wenn ich da so in die Zukunft der Kontrolle des Staates über das Volk in, sagen wir mal, zehn Jahren denke.
"Equilibrium", anyone?
schrieb am