Allgemein
14.09.2009 10:35, Julian Dasgupta

Texas A&M-Studie über Jugendgewalt

Im Rahmen einer Meta-Studie hatten Prof. Chris Ferguson und einige Kollegen der Texas A&M International University insgesamt 27 Untersuchungen über Mediengewalt und Aggression unter die Lupe genommen und waren dabei zu dem Schluss gekommen: Ein signifikanter Zusammenhang konnte insgesamt nicht aufgezeigt werden. Siehe hier und hier. Bei den Studien, in denen es höhere Korrelationen gegeben hatte, seien zudem wissenschaftlich fragwürdige Kriterien für Aggression verwendet worden, merkte Ferguson mit Verweis auf Selbst- oder Fremdeinschätzungen an. Auch habe es bei einigen Studien ganz klar einen ideologischen oder politischen Hintergrund gegeben, kritisierte er weiter.

In einer neuen Studie untersuchte Ferguson mit zwei Mitarbeitern die Einflussfaktoren für Jugendgewalt und Aggression mittels einer Multivarianzanalyse. Im Laufe der Studie wurden 603 10- bis 14-Jährige vorwiegend hispanischer Herkunft sowie ihre Eltern bzw. Erziehungsberechtigten analysiert. Die Zusammenfassung der Resultate:

"Einflüsse straffällig gewordener Gleichaltriger (Peer-Personen), antisoziale Persönlichkeitszüge, Depression und Eltern/Erziehungsberechtigte, bei denen psychologischer Missbrauch in engen Beziehungen geläufig war, waren konsistente Risikofaktoren für Jugendgewalt und Aggression. Die Güte der Nachbarschaft, elterliche Gewalt in engen Beziehungen und der Einfluss gewaltlastiger Sendungen oder Videospiele waren keine Prädiktoren für Jugendgewalt und Aggression."

Der vollständige Artikel im Journal of Pediatrics kann hier eingesehen werden. Dort werden auch die Methoden und die der Varianzanalyse zu Grunde liegenden Kriterien geschildert.

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