von Julian Dasgupta,

Radon-Kollaps: Studio & dtp äußern sich

Unsere Anfrage blieb unbeantwortet, bei den Kollegen von PC Games äußerte sich Radon Labs in Form von Bernd Beyreuther dann immerhin doch. Es gebe mehrere Gründe für die aktuelle Lage des Studios, das in der vergangenen Woche die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragen musste.

"Mehrere Publisher-Insolvenzen, der schwierige Nintendo-DS-Markt und andere. Denn Radon Labs produzierte ja neben Drakensang auch zahlreiche andere Auftragsarbeiten für unterschiedlichste Kunden. Die Verkaufszahlen von Drakensang spielen dabei keine direkte Rolle, da zahlreiche Faktoren den Erfolg eines Titels am Markt bestimmen und ja auch die Wertungen von "Am Fluss der Zeit" im Schnitt einige Punkte über den Wertungen des ersten Teils lagen."

Der Geschäftsführer der Firma bestätigt auch, was wir bereits berichtet hatten: Die Arbeiten an Drakensang: Phileassons Geheimnis sollen so gut wie abgeschlossen sein. Der Releasetermin werde naturgemäß von dtp festgelegt.

Radon unterhalte sich derzeit mit diversen Publishern und Investoren, um eine endgültige Pleite des Studios noch abzuwenden und natürlich auch die RPG-Serie fortsetzen zu können. Neben der Marke könne man schließlich auch mit hauseigener Multiplattform-Technologie (die Nebula-Engine) sowie ein eingespieltes Team. Es werde sicher "innerhalb weniger Wochen" Ergebnisse geben.

Hinsichtlich der Berichte, dass die Verhandlungen mit dtp über einen weiteren Drakensang-Titel gescheitert sind und der Publisher dann einen Rückzieher gemacht hat, heißt es nur: "Nein. Das ist so nicht richtig."

Der einstige Partner des Teams meldete sich ebenfalls zu Wort. Und merkt nochmals an, dass die Insolvenz "keine Konsequenzen" für DS: Phileassons Geheimnis haben soll. Über den Support des Produkts heißt es:

"Die Drakensang-Spiele waren alle von sehr hoher Qualität und brauchten nur wenige Patches. Wir werden alles in unserer Macht stehende unternehmen, um weiterhin den technischen Support aufrecht zu erhalten. Unsere interne QA-Abteilung und unsere Support-Hotline sind von der Radon Labs-Insolvenz nicht betroffen und werden sämtliche Drakensang-Anfragen mit sehr hoher Priorität bearbeiten."

Da Radon die Rechte an der Serie besitzt, müsse jeder Teil der Reihe neu verhandelt werden. Im Falle des nächsten Ablegers habe man jene Gespräche "nicht erfolgreich abgeschlossen."

"Drakensang bedient eine Nische im RPG-Markt und basiert auf der deutschen DSA-Lizenz (Das Schwarze Auge, Anm. der Red.). Die bisherigen Titel wurden zwar auf dem deutschen Markt sehr gut angenommen, das allein reicht aber nicht, um ein millionenschweres Entwicklungsbudget wieder einzuspielen. Wir vermarkten Drakensang auch international - außerhalb Deutschlands hat es die Reihe allerdings deutlich schwerer, da das Rollenspielsystem DSA weniger bekannt ist, die Vorlieben der Spieler anders sind und der internationale PC-Markt generell schwierig ist." 


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