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04.10.2010 22:34, Julian Dasgupta

Gilbert & Bogost: Zensurkritik

In einem Blog-Artikel nimmt Ron Gilbert diverse Plattformbetrieber ins Visier und kritisiert ihr Ansinnen, Inhalte zu kontrollieren und zu zensieren. Am stärksten bekommt dabei Apple sein Fett weg für seine Bemühungen, (aus der Sicht des Herstellers) anstößige Inhalte aus dem AppStore fernzuhalten.

De Begründung, Apple könne nur so das 'Besondere' an seiner Hardware erhalten, sei "eine Riesenladung Schwachfug" - Apples Heimrechner hätten diesen Status schließlich auch stets gehabt, ohne dass der Hersteller derart stark Kontrolle über die Software ausüben konnte. Er sei ein erwachsener Mensch und könne dementsprechend handeln, so der Designer.

Apple famously used Fart Apps as an example of something there was too much of.  Who cares?  Why should I or anyone else trust Apple to recognize the genius of my Fart App?  But that's what we're relying on them to do, but not just for fart apps.  Genius isn't aways recognized from the outset.  Van Gogh wasn't seen as a genius until after his death and I don't want to trust Apple or any corporation to recognize the genius of a game based on playing it for 5 minutes.

Ideas are often censored not because they are bad, but because they are not understood and mistaken for bad.  The damage here is that truly brilliant ideas can take a while before their importance and genius is truly appreciated or that people are ready for them.  Ideas can also be upsetting and disruptive to the status quo, the very institutions that have the power to censor.

In einer umfangreichen Gamasutra-Kolumne setzt sich ein anderer Spieleschöpfer, nämlich Ian Bogost, ebenfalls mit dem Beschneiden von Inhalten auseinander und betrachtet das Ganze im Kontext der Redefreiheit. Im Zentrum seiner Ausführungen über Selbstzensur steht dabei Electronic Arts. Der Hersteller hatte vor einigen Wochen noch den Umstand verteidigt, dass man im Mehrspielerpart auf Seiten der Taliban antreten kann. Vor ein paar Tagen schließlich ruderte der Publisher allerdings zurück.

Dies sei ziemlich scheinheilig und zeige, dass es dem Hersteller niemals wirklich um ein realistisches Erlebnis ging. Wenn ein in historischer, kultureller und geografischer Hinsicht recht spezifischer Gegner einfach als 'Opposition' umkostümiert werden kann, müsse man sich schon Fragen, warum die 'Taliban' dort überhaupt je integriert wurden.

So let's review. Electronic Arts made a war game about the U.S.-led war against the Taliban in Afghanistan, but that game is not about war, not about Afghanistan, not about the Taliban, not political, and not interested in making or supporting any discussion.

Instead, Medal of Honor is just another well-produced first-person shooter, one that invokes a recent war as a marketing gimmick to accompany an equally generic plea to "support our troops." Playing as the Taliban never mattered anyway. It was just a menu item, so no big deal to remove or rename it. Just a marketing tag on the box. Just a clever hook to spin free publicity, and just an inconvenient but essentially irrelevant feature to drop when the Army brass raised its eyebrows.

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