von Julian Dasgupta,

PCGA: Über Kopien & Präsenz

Vor über drei Jahren war die PC Gaming Alliance ins Leben gerufen worden. Man wolle ein Sprachrohr der PC-Plattform sein, hieß es damals - ein Versprechen, welches man einige Zeit später allerdings wieder relativierte. Was nicht verwundert, hat der Verband doch mehr mit einem U-Boot gemeinsam, das bestenfalls zweimal pro Jahr auftaucht, um sich kurz blicken zu lassen.

Seit ein paar Wochen hat die PCGA mit Matt Ployhar einen neuen Präsidenten. Im Interview mit Gamasutra verspricht Ployhar dann auch, dass der Verband zukünftig wohl auch monatlich von sich hören lassen wird. Es sei aber nicht so, dass man bis dato wirkungslos geblieben sei. So sei es auch den PCGA-Studien zu verdanken, dass Analysten heute viel offener über den durch digitale Plattformen erwirtschafteten Umsatz reden, als nur den Retailbereich im Blick zu haben. Das wäre vielleicht so oder so passiert - die PCGA habe den Prozess aber vermutlich beschleunigt. Vor Jahren noch hätten alle davon geredet, dass der PC-Markt tot sei - das würde heutzutage kaum jemand behaupten wollen, findet Ployhar.

Der Markt für Raubkopien würde zumindest im PC-Bereich langsam schrumpfen, orakelt der PCGA-Präsident außerdem. Ein Grund dafür seien neue Geschäftsmodelle. Ein MMO-Titel ließe sich zwar noch kopieren - der Aufwand sei aber insgesamt deutlich höher. Einen Free-2-Play-Titel könne man zwar ebenfalls kopieren - sonderlich sinnvoll sei das aber letztendlich nicht. Auch in anderen Spielen würde es immer häufiger Elemente geben, die auf zentralen Servern gespeichert bzw. erfasst werden.

Softwarepiraterie sei auch einer der Katalysatoren für den schnellen Aufstieg digitaler Plattformen wie Steam gewesen. Kopien werde es aber letztendlich immer geben,

Mit Sony DADC ist auch ein Kopierschutzanbieter Mitglied der PCGA. Für das DRM-Thema gebe es keine simple Lösung und Antwort, merkt Ployhar an. So lange es Retailprodukte gebe, werde es auch immer herkömmliche DRM-Maßnahmen geben. Er sei sich aber bewusst, dass es Leute gibt, die ihre Spiele nur cracken, um sie ohne Einschränkung auf mehreren Rechnern nutzen zu können.

Die Verband wollte zukünftig auch deutlicher darauf hinweisen, dass das Wohnzimmer nicht exklusiv den Konsolen gehöre. Viele Leute würden heutzutage ja so tun, als ob es nicht möglich wäre, einen PC/Laptop an einen modernen Fernseher anzuschließen.

Bei jenem Vorhaben kann Ployhar allerdings nicht mehr auf zwei Firmen zählen: Wie den Kollegen von Big Download aufgefallen ist, werden Microsoft und nVidia neuerdings nicht mehr in der Mitglieder-Sektion der PCGA geführt.


Kommentare

Davinci91 schrieb am
Hör auch zum ersten mal von denen, nette Idee, aber sie haben bisher nichts erreicht und MS ist nicht mehr Mitglied. Ergo die PCGA ist völlig irrelevant und unbedeutend.
Scorcher24_ schrieb am
Ich dachte erst PC Games Action, aber doch nur die PC Gaming Alliance.. :D
Crank LuCKer schrieb am
Was ist PCGA? oO
Klingt ziemlich unbedeutend,sonst hätt ich schonmal davon gehört..
schrieb am