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22.03.2011 15:40, Paul Kautz

Der Tsunami und die Folgen *Update*

Das katastrophale Erdbeben in Japan, das das ganze Land ins Mark erschüttert hat, hat natürlich auch Auswirkungen auf die Spielebranche. Das geht damit los, dass die Server von Final Fantasy XIV Online gegenwärtig abgeschaltet sind (wir berichteten). Auch Metal Gear Online ist gegenwärtig Metal Gear Offline, wie Hideo Kojima in einer Twitter-Meldung bestätigt: Um Energie zu sparen, müssen nicht nur die Beleuchtung des Tokyo Tower oder der Rainbow Bridge, sondern eben auch »unnütze« Systeme wie Spieleserver derzeit deaktiviert werden - eine Maßnahme, die wohl jeder verstehen dürfte. Auch die japanischen Veröffentlichungen von Yakuza of the End und MotorStorm: Apocalypse wurden nach hinten geschoben.

Aber die viel wichtigere Frage ist natürlich: Wie geht es den Entwicklern selbst? Einige der wichtigsten Spielelieferanten der Welt sitzen bekanntermaßen in Japan. Nintendo in Kyoto, Sega, Namco Bandai, Square-Enix und Konami in Tokio, Capcom in Osaka und Tokio - und damit alle grundsätzlich weit genug vom Epizentrum des Erdbebens und dem Wirkungszentrum des Tsunami entfernt.

Katsuhiro Harada, einer der Veteranen der Tekken-Serie, hat über Twitter und Facebook immer wieder Status-Updates gepostet. Das erste davon letzten Freitag um 6.24 Uhr (»HUGE Earthquake in Japan !!! Office is a wreck !!!!!«), das vorläufig letzte gestern um 4.30 Uhr (»Darn... Aftershock many times and pretty strong... Everyone worry about nuclear power station (I think that risk is not too high. Because the technology of the regulating system is excellent).«) - und zwischendurch gab es wenig ermutigende Sachen wie »Holy xxxxxxxxxxx big aftershock again !!!!!!!!!!!!!!« oder »Darn.., we can't move to anywhere« zu lesen.

Auch Yoshinori Ono, Chef des Street Fighter-Entwicklungsteam und sonst immer fröhlich wie ein Red Bull-Gummibärchen, hat gegenwärtig nicht viel zu lachen: Via Twitter gibt es von ihm unter anderem das zu lesen: »Near earthquake's epicenter had painful disaster.We'll be not come back to normal life for a while«, alle gegenwärtig geplanten Events wurden verständlicherweise abgesagt . Die Capcom-Zentrale in Osaka (etwa 1000km vom Epizentrum entfernt) wurde wohl durchgeschüttelt, aber niemand ist zu Schaden gekommen. Hideo Kojima fasst seine Situation in knappen Worten zusammen: »I'm alright«. Auch Square Enix DLG verbreitet gute Nachrichten (»The earthquake. We are OK. Thanks for your messages!«), ebenso Platinum Games (»We are safe here at our Osaka and Tokyo offices«).

Die größten Auswirkungen auf die Spielebranche dürften von Seiten Sonys zu befürchten sein: Sony of Japan hat im Nordosten Japans sechs Fabriken, die gegenwärtig geschlossen und menschenleer sind. Den Angestellten dürfte im Großen und Ganzen aber nichts passiert sein - jedenfalls schreibt das Cade Peterson, Community Programming Specialist für Sonys Home-System: »I just got confirmation that SCEJ and SCEI are fine. WHEW!«

In jedem Fall ist gegenwärtig kaum an vernünftiges Arbeiten zu denken: Zum einen ist Strom gegenwärtig Mangelware, zum anderen gilt das auch für Benzin und eine Ordnung in den öffentlichen Verkehrsmitteln - kurz gesagt bleiben viele Leute (darunter natürlich auch pendelnde Entwickler) zuhause, viele Studios haben gegenwärtig ihre Türen dicht gemacht.

Wir bleiben für euch natürlich am Ball und werden diese News aktualisieren, sobald es neue Infos gibt.

Update #1: Viele Entwickler, darunter Capcom und Sega, haben den Preis für ihre iPhone/iPod touch-Apps für eine Weile gesenkt - der Erlös aus dem Verkauf dieser Apps geht zu 100% an die Opfer des Tsunami in Sendai.

Update #2: PopCap Games verkündet, dass bei der Wochenend-Verkaufsaktion (wir berichteten) mehr als 200.000 Dollar zusammengekommen sind, die jetzt komplett an das Rote Kreuz gespendet werden.

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