von Julian Dasgupta,

Rovio über AppStore-Preise & Updates

Nach dem riesigen Erfolg auf iOS-Systemen hatten sich die Angry Birds auch Android und zuletzt das PSN vorgeknöpft. Über 100 Mio. Downloads konnte das Spiel verzeichnen, das in nicht allzu ferner Zukunft dank einer Facebook-Version noch weitere Fans gewinnen dürfte.

Ebenso wie die Vögel im Spiel wurden auch die dafür verantwortlichen Entwickler ins Rampenlicht katapultiert. In einer Finanzierungsrunde konnte Rovio vor Kurzem dank des gegenwärtigen Schwungs knapp 42 Mio. Dollar an Risikokapital sichern. 

Beim Branchenmagazin MCV plauderte Peter Vesterbacka u.a. über die Kritik an der Preispolitik des AppStores. So hatten z.B. Satoru Iwata und Reggie Fils-Aime sinniert, dass die Niedrigpreise die Wahrnehmung hinsichtlich des Wertes von Spielen verändern könnten. Diese würden dann Gefahr laufen, als Wegwerf-Ware erachtet zu werden. Auch sei es kaum möglich, zu jenen Konditionen größere Produktionen zu stemmen.

"Es ist interessant zu sehen, dass Leute wie Nintendo sagen, dass Smartphones die Branche zerstören. Wenn ich versuchen müsste, Leuten ein 49 Dollar teueres Stück Plastik zu verkaufen, dann würde ich mir natürlich auch Sorgen machen. Ich denke aber, dass es ein gutes Zeichen ist, wenn sich Leute sorgen - aus unserer Sicht heißt das, dass wir etwas richtig machen."

Damit wolle er aber keineswegs den Konsolenmarkt schlechtreden, so der Geschäftsführer des Studios.

"Der Konsolenmarkt ist wichtig. Er stirbt nicht, er ist aber auch nicht die am schnellsten wachsende Plattform. Also sehen wir das nicht so wie andere Leute. Viele Leute in der Branche denken, dass die 'echten' Spiele auf den Konsolen sind. Du bist nur bei einem 'echten' Spielehersteller, wenn du an einem Spiel mit einem großen Budget arbeitest. Aber diesen Minderwertigkeitskomplex haben wir nicht."

Vor einigen Wochen hatte ein Vertreter Microsofts angemerkt, dass Rovio recht langsam sei hinsichtlich des Erschließens der Konsolen. Vesterbacka entgegnet:

"Sind wir schuld? Nein, das ist ihr Problem. Es gibt keinen Grund, warum man bei digitaler Distribution auf Konsolen keine häufigen Updates bereitstellen kann. Das ist eine veraltete Denkweise. Wenn die Konsolen relevant bleiben wollen, dann müssen sie das nachahmen, was in AppStores, auf Smartphones und online so alles passiert. Das ist der einzige Weg, weil die Leute erwarten, dass ihre Spiele frisch bleiben.

Wenn du 59 oder 69 Dollar für ein Spiel zahlst und keine Updates bekommst, aber 99 Cent im AppStore zahlst und jeden Monat Updates erhälst, dann werden die Erwartungen damit hochgesetzt. Der Druck liegt definitiv bei diesen Jungs."


Der Rovio-Boss kommentierte außerdem EAs Preisgestaltung im AppStore, wo der Publisher seine Produktionen zu höheren Preisen anbietet, dann aber gelegentlich die Preise senkt, um so die Charts zu stürmen.

"Damit bringen sie den Kunden letztendlich nur bei, dass es irgendwann immer einen Sonderpreis geben wird. Das funktioniert kurzfristig und sie können dann gelegentlich sagen, dass sie in den Top 10 sind - aber das ist nicht die Sorte von Marketing, die ich machen würde. Ich sehe überhaupt keinen Wert darin. Es ist nicht clever."

Hinsichtlich der eigenen Zukunftspläne heißt es: Man wolle Angry Birds in den nächsten zehn bis 20 Jahren zu einer Marke ausbauen, deren Bekanntheitsgrad sich deutlich über die Grenzen der Spielewelt hinaus erstreckt. Die Vögel hätten in dieser Hinsicht das gleiche Potenzial wie ein gewisser Klempner.


Kommentare

stormgamer schrieb am
David WG hat geschrieben:Apple ist sowieso die Hölle. Ziehen das Geld aus der Musikbranche, von den IT'lern, verkaufen dem Massenmarkt Standardprodukte in schöner Verpackung weit über wert und schaffen es wieder und wieder damit zu punkten.
Der angebissene Apfel als Synonym für die Sünde in Verbindung mit dem Scheeweiss ihrer Produkte hat schon was perverses irgendwo. Und es passt auf eine verquere und ungute Art und Weise als Synonym für die Verführung zum schlechten.

xxxD da scheint wer apple besonders gern zu haben. Das gleiche hat microsoft aber vor ein paar jahren auch noch gemacht, nun meckern wir nur über den nächsten.
@ proSpiel
stimmt von der seite habe ich es noch nie gesehen. er hat ja auch worwörtlich gesagt "wir wollen angrybirds zu einer riesen franchise die über jahre aktuell bleib aufbauen". ich muss zugeben ich kenne angry-birds nur vom zusehen, konnte es selber gerade mal 2 runden spielen. derbes sequelpotential hat das ding nicht, erinnert mich eher an diesen dummen yetigames hype vor ein paar jahren (GOTT war das schlimm). jetzt kann er noch große töne spucken, in 2 jahren redet keiner mehr von ihn
Easy Lee schrieb am
Apple ist sowieso die Hölle. Ziehen das Geld aus der Musikbranche, von den IT'lern, verkaufen dem Massenmarkt Standardprodukte in schöner Verpackung weit über wert und schaffen es wieder und wieder damit zu punkten.
Der angebissene Apfel als Synonym für die Sünde in Verbindung mit dem Scheeweiss ihrer Produkte hat schon was perverses irgendwo. Und es passt auf eine verquere und ungute Art und Weise als Synonym für die Verführung zum schlechten.
ProSpiel schrieb am
Der Typ scheint durch den Zufallserfolg von Angry Birds etwas größenwahnsinnig geworden zu sein. Der Vergleich mit Mario ist lächerlich. Angry Birds ist so etwas wie ein neues "Moorhuhn"-Spiel und wird genauso schnell wieder vergessen sein. Das haben sie damals auch versucht zu einer eigenen Marke auszubauen und scheiterten kläglich.
Bezeichnend ist doch das die Firma ausser Angry Birds noch nichts auch nur ansatzweise ähnlich erfolgreiches hervorbringen konnte.
Tatsache ist das nur wenige Leute von den Appstores profitieren, die meisten zahlen drauf. Apple nimmt jährliche Gebühren von den Entwicklern und diese müssen sich dazu ja auch noch die nötige Hardware kaufen. Spiele wie Angry Birds werden gepusht um neue "Entwickler" anzulocken, die denken, dass sie dort mit wenig Aufwand viel Geld verdienen können, aber am Ende nur draufzahlen.
stormgamer schrieb am
xD ich find das lustig wie rovio salz in nintendos wunde streut, wobei diese ja billigspiele die KEINE qualität aufzeigen (also eben NICHT angry birds) gemeint haben.
da scheint sich einfach jemand ganz gewaltig zu freuen und nutzt dies nun für PR
auf der kehrseite sagt er ja ganz genau das wofür reggie verurteilt wurde:: der billig markt zerschlägt die konsolen (sofern diese nichts tun).
Also ich konnte die schreie bei den panneninterview von reggie schon verstehen, aber der gab sch wenigstens mühe das ganze nicht ganz so offensiv auszudrücken. Dieses interview hier ist ein stück weniger verblümt.
aber er darf es ja, wer kümmert sich schon um einen sprecher eines microgame-entwicklers^^
Nightred schrieb am
Raksoris hat geschrieben:Mein Gott, gute Appspiele sind wie Kekse, sie schmecken Süß sind billig und sind nach kurzer Zeit gegessen.
Gute Konsolen oder Pc spiele sind wie ein 3 Gänge Menü, man bezahlt deutlich mehr als für Kekse sie machen einen länger satt und schmecken sehr gut.
Kann man so nicht sagen:
Dungeon Hunter II: Habe ich 3x durchgespielt in 3 Wochen.
Galaxy on Fire 2: Spielzeit 27 Stunden (Mehr als diverse Schooter auf meinem PC)
The Quest Gold: Weit über 100 Stunden Spielzeit. Das Spiel ist GIGANTISCH!
schrieb am