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25.05.2011 09:09, Julian Dasgupta

Zynga: Börsengang angepeilt?

Von Null auf zehn Mrd. Dollar in knapp vier Jahren - so hoch wird nämlich laut der jüngsten Finanzierungsrunde der Wert von Zynga geschätzt. Im vergangenen Herbst waren es noch fünf Mrd. Dollar gewesen. Der absolute Marktführer unter den Social Gaming-Schmieden hat mit FarmVille eine der bekanntesten Marken der Branche erschaffen und die Reihe mit Produktionen wie FrontierVille, CityVille und zuletzt sogar - mit dem offiziellen Segen von Lady Gaga - GagaVille fortgeführt. Laut Angaben des Herstellers beträgt die aktuelle monatliche Nutzerbasis derzeit 250 Mio. Spieler; mit 90 Mio. Nutzern ist CityVille der derzeitige Facebook-Krösus.

Das mit reichlich Risikokapital unterfütterte Unternehmen hat in den vergangenen 12 Monaten über 14 andere Studios aufgekauft, seit dem vergangenen September ist man auch in Deutschland präsent. Im Laufe der Zeit haben Marc Pincus & Co. dabei zahlreiche Branchenveteranen wie Brian Reynolds, Bruce Shelley oder Louis Castle verpflichtet; Ende April konnte man gar John Riccitiellos rechte Hand bei EA, John Schappert, abwerben. Insgesamt hat Zynga derzeit knapp 1500 Mitarbeiter weltweit.

Während Konkurrenten wie Playdom und Playfish mittlerweile von anderen Konzernen (Disney bzw. EA) geschluckt wurden, ist Zynga laut AllThingsD  jetzt eifrig dabei, seinen Börsengang vorzubereiten. Die US-Börsenaufsicht könnte die notwendigen Dokumente vielleicht noch im Laufe dieser, spätestens aber in der nächsten Woche erhalten. Man gehe davon aus, dass Zynga den Gesamtwert des Unternehmens dabei noch jenseits der Zehn-Milliarden-Marke ansetzen wird. Immerhin habe sich der Kurs der Aktie einer Firma wie LinkedIn binnen weniger Tage nahezu verdoppelt - zuletzt war das Netzwerk knapp neun Mrd. Dollar wert. Zum Vergleich: Der gegenwärtige Börsenwert von Activision Blizzard und Electronic Arts beträgt 12,87 Mrd. bzw. 7,72 Mrd. Dollar.

Laut Angaben des Wirtschaftsblogs erwirtschaftete Zynga im vergangenen Geschäftsjahr angeblich einen Gewinn von 400 Mio. Dollar bei einem Umsatz von 850 Mio. Dollar - damit wäre der Hersteller deutlich profitabler als viele andere Hersteller. (Activision Blizzard verzeichnete zuletzt einen Gewinn von 418 Mio. Dollar bei Einnahmen von 4,447 Mrd. Dollar.)

Die aktuellen Bewertung Zyngas wird keineswegs unkritisch gesehen, mehren sich doch die Stimmen derer, die von einer neuen Wirtschaftsblase reden. Zuletzt hatte sich u.a. Denis Dyack (Silicon Knights) skeptisch geäußert über die aktuellen Marktbedingungen. Vor ein paar Tagen ließ Alexandre de Rochefort (Gameloft-CEO) verlauten: "Tut mir leid, aber wenn Zynga mehr als zehn Mrd. Dollar wert ist, dann stimmt da etwas nicht. Also wenn das keine Blase ist, dann weiß ich nicht, was das sein soll."

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