von Julian Dasgupta,

Starbreeze: Was macht Syndicate?

In einem ebenso umfangreichen wie informativen Artikel hat sich 1UP mit der Historie von und dem aktuellen Dinge bei Starbreeze auseinandergesetzt. Gleich eingangs präsentiert Matt Leone ein erstes Fazit: Leute, die kritisieren, dass The Darkness II von Digital Extremes entwickelt wird, wären sich nicht bewusst, dass das heutige Starbreeze so gut wie nichts mehr gemeinsam hat mit dem Studio, das es vor ein paar Jahren war.

Vor zwei Jahren hatten einige Schlüsselfiguren - darunter auch der Gründer und Engine-Tüftler Magnus Högdahl - der Firma den Rücken gekehrt, um MachineGames zu gründen. Das Studio, das mittlerweile zum Bethesda-Eigentümer Zenimax gehört, hat mittlerweile auch diverse ehemalige Kollegen abgeworben. Starbreeze habe auch schon vorher eine eher hohe Mitarbeiterfluktuation gehabt. Im März schließlich habe der damalige Geschäftsführer, Johan Kristiansson, abgedankt.

Der Artikel blickt auch auf die Geschichte von Enclave zurück, welches eigentlich eher als Team Fortress-artiges Multiplayer-Spiel konzipiert worden war, schildert wie das Studio mit Vivendi Games stritt und die PS2-Fassung von The Chronicles of Riddick: Escape from Butcher Bay aus taktischen Gründen streichen musste, und mit The Darkness einen Publisherwechsel erlebte.

Die Quellen von 1UP bestätigen das, was schon mehrfach und deutlich in der Gerüchteküche gemunkelt worden war: Hinter dem ominösen Project RedLime steckt ein neues Syndicate. Laut Leone ist das Ganze ein im Syndicate-Universum angesiedelter Titel mit "First-Person-Gameplay" und "einem stärkeren Fokus auf Multiplayer als bei früheren Starbreeze-Spielen."

Kristiansson verriet in einem im Winter geführten Interview zwar nicht, was sich hinter RedLime versteckt, beschrieb aber den größten Unterschied zu früheren Produktionen des Teams: Der Fokus liege auf der Kernspielmechanik - nicht auf der Erzählung (The Darkness) oder der Technologie (Riddick). Man wolle innovativ sein, und es gebe da etwas sehr Aufregendes in dem für Electronic Arts entwickelten Titel.

Es hat viel damit zu tun, dass wir uns mehr und mehr von einer technologie- und story-orientierten zu einer gameplay-fokussierten Firma gewandelt haben. Wenn wir jetzt ein neues Konzept entwerfen, dann fragen wir uns immer: Was ist die zentrale Spielmechanik? Was machen wir in diesem Spiel, das anders ist als in anderen Shootern oder vergleichbaren Spielen.

Vor ein paar Jahren haben wir nicht so sehr darauf geachtet. Wir hatten mit Riddick einen großartigen Genre-Mix - mit Schießen, Kämpfen, Schleichen und Dialogen, aber die Kernmechanik hat sich nicht von anderen Spielen unterschieden. Nun versuchen wir, uns mehr abzusetzen.

Die Entwicklung des Spiels ist laut 1UP bisher alles andere als reibungslos verlaufen. Es habe allerlei Schwierigkeiten gegeben - von Diskussionen über die Ausrichtung bis hin zu Technologie-Problemen. RedLime werde dann auch das letzte Projekt sein, das sich die hauseigene Engine zu Nutze macht, mit der das Studio den Anschluss etwas verloren habe. Im Frühjahr hatte Starbreeze einen Lizenzdeal mit Epic verkündet und wird bei kommenden Titeln die Unreal Engine einsetzen.

1UP will auch gehört haben, dass Högdahl & Co. die Firma seinerzeit aus Frust über die Zusammenarbeit mit EA verlassen haben. Dies sei allerdings merkwürdig - EA Partners würde die Studios - darunter Teams wie Valve und Epic - eigentlich eigenständig und in Ruhe arbeiten lassen. Wenn der Publisher sich einmischt und Producer in das Studio schickt, dann sei das kein gutes Zeichen. Starbreeze habe "lange Zeit etwas sehr, sehr falsch gemacht bei Syndicate", lässt eine Quelle da verlauten.

Ein weiterer Informant hat allerdings eine andere Sichtweise: EA sei anfangs nicht der ideale Partner gewesen - "ich kann gar nicht so weit zählen, wie das Projekt rebooted wurde."


Kommentare

Sir Richfield schrieb am
Suppression hat geschrieben:Saugeil, endlich wieder ein Shooter. Dann kommt ja auch noch der X-Com-Shooter.
Das würde auch nur halb so weh tun, wenns nicht schon einen X-Com Shooter geben würde... Der wird zu Recht immer vergessen.
Naja, Wizardry Shooter... Ultima hat das auch überlebt, damals. ;)
Das Syndicate Shooter Konzept könnte sogar funktionieren. KÖNNTE, da ich davon ausgehe, dass es Rotz wird.
Aber mit vier Mann oder Bots durch die Gegend stiefeln kann klappen. Zur Not zieht man es so auf, wie dieser Squad Ego Shooter Taktik Dinges, wo ich mir den Namen nie merken kann. Irgendwas mit Amis...
Nur: Syndicate (1, Teil 2 existiert für mich nicht! Und von American Revolt fangen wir besser auch nicht an) lebt auch ein wenig von seinem Zynismus. Auf der Straße laufen nun mal Passanten rum (Meat Shields!!!). Wie man jetzt eine Große Menge von Passanten darstellen will, in deren Mitte sich feindliche Agenten tummeln und das noch bei großen Aussenleveln, wage ich nicht mal zu hoffen.
Abgesehen davon werden die Einsätze dann irgendwann wie "No Russian" Enden, wo man sich erst mal durch die Passanten ... ... "pflügen" muss, um den Agenten zu erwischen.
- Weshalb ich denke, dass DAS nicht kommen wird, weshalb die das Konzept also gleich begraben dürfen!
Apropos: Was ist eigentlich mit dem X-Com Shooter? Man hört nix mehr davon!
Edit: Gerade Trailer gesehen, Ziel ist März 2012... Na dann...
Suppression schrieb am
Saugeil, endlich wieder ein Shooter. Dann kommt ja auch noch der X-Com-Shooter. Also die Fans der alten Spieleserien haben derzeit echt nix zu meckern, bei all den Neuauflagen der Klassiker! Was ich mir persönlich wünschen würde, wäre ein Wizardry-Shooter. Oder ein Jagged Alliance-Shooter, aber da haben sie für's Remake ja wenigstens den nervigen Rundenmodus rausgenommen.
muskeljesus schrieb am
Dunkare hat geschrieben:wirklich eine schande. statt das grossartige original zeitgemäß neu aufzupolieren und mit einem casual tauglichem easy mode zu versehen, wird nur wieder versucht mit dem namen kasse zu machen.
wenn ihr etwas komplett neues machen wollt, denkt euch gefälligst auch einen neuen namen aus!
Korrekt. Denn was Starbreeze uns jetzt anbieten, ist reines Namedropping. Warum ein Spiel Syndicate nennen, obwohl es mit dem Original (bis aus das Universum) nichts zu tun hat? Werft die Gelddruckmaschine an!
OriginalSchlagen schrieb am
Vittras hat geschrieben:Das fällt mir nur ein Wort zum Thema ein:
Shadowrun!!
Das allein sollte als Mahnmal schon reichen....

Der Gedanke kam mir auch.
Kann man nicht einfach mal keinen simplifizierten EgoShooter fabrizieren... mal so als willkommene Abwechslung? Unglaublich...
Dunnkare schrieb am
wirklich eine schande. statt das grossartige original zeitgemäß neu aufzupolieren und mit einem casual tauglichem easy mode zu versehen, wird nur wieder versucht mit dem namen kasse zu machen.
wenn ihr etwas komplett neues machen wollt, denkt euch gefälligst auch einen neuen namen aus!
schrieb am