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02.06.2011 22:31, Julian Dasgupta

Starbreeze: Was macht Syndicate?

In einem ebenso umfangreichen wie informativen Artikel hat sich 1UP mit der Historie von und dem aktuellen Dinge bei Starbreeze auseinandergesetzt. Gleich eingangs präsentiert Matt Leone ein erstes Fazit: Leute, die kritisieren, dass The Darkness II von Digital Extremes entwickelt wird, wären sich nicht bewusst, dass das heutige Starbreeze so gut wie nichts mehr gemeinsam hat mit dem Studio, das es vor ein paar Jahren war.

Vor zwei Jahren hatten einige Schlüsselfiguren - darunter auch der Gründer und Engine-Tüftler Magnus Högdahl - der Firma den Rücken gekehrt, um MachineGames zu gründen. Das Studio, das mittlerweile zum Bethesda-Eigentümer Zenimax gehört, hat mittlerweile auch diverse ehemalige Kollegen abgeworben. Starbreeze habe auch schon vorher eine eher hohe Mitarbeiterfluktuation gehabt. Im März schließlich habe der damalige Geschäftsführer, Johan Kristiansson, abgedankt.

Der Artikel blickt auch auf die Geschichte von Enclave zurück, welches eigentlich eher als Team Fortress-artiges Multiplayer-Spiel konzipiert worden war, schildert wie das Studio mit Vivendi Games stritt und die PS2-Fassung von The Chronicles of Riddick: Escape from Butcher Bay aus taktischen Gründen streichen musste, und mit The Darkness einen Publisherwechsel erlebte.

Die Quellen von 1UP bestätigen das, was schon mehrfach und deutlich in der Gerüchteküche gemunkelt worden war: Hinter dem ominösen Project RedLime steckt ein neues Syndicate. Laut Leone ist das Ganze ein im Syndicate-Universum angesiedelter Titel mit "First-Person-Gameplay" und "einem stärkeren Fokus auf Multiplayer als bei früheren Starbreeze-Spielen."

Kristiansson verriet in einem im Winter geführten Interview zwar nicht, was sich hinter RedLime versteckt, beschrieb aber den größten Unterschied zu früheren Produktionen des Teams: Der Fokus liege auf der Kernspielmechanik - nicht auf der Erzählung (The Darkness) oder der Technologie (Riddick). Man wolle innovativ sein, und es gebe da etwas sehr Aufregendes in dem für Electronic Arts entwickelten Titel.

Es hat viel damit zu tun, dass wir uns mehr und mehr von einer technologie- und story-orientierten zu einer gameplay-fokussierten Firma gewandelt haben. Wenn wir jetzt ein neues Konzept entwerfen, dann fragen wir uns immer: Was ist die zentrale Spielmechanik? Was machen wir in diesem Spiel, das anders ist als in anderen Shootern oder vergleichbaren Spielen.

Vor ein paar Jahren haben wir nicht so sehr darauf geachtet. Wir hatten mit Riddick einen großartigen Genre-Mix - mit Schießen, Kämpfen, Schleichen und Dialogen, aber die Kernmechanik hat sich nicht von anderen Spielen unterschieden. Nun versuchen wir, uns mehr abzusetzen.

Die Entwicklung des Spiels ist laut 1UP bisher alles andere als reibungslos verlaufen. Es habe allerlei Schwierigkeiten gegeben - von Diskussionen über die Ausrichtung bis hin zu Technologie-Problemen. RedLime werde dann auch das letzte Projekt sein, das sich die hauseigene Engine zu Nutze macht, mit der das Studio den Anschluss etwas verloren habe. Im Frühjahr hatte Starbreeze einen Lizenzdeal mit Epic verkündet und wird bei kommenden Titeln die Unreal Engine einsetzen.

1UP will auch gehört haben, dass Högdahl & Co. die Firma seinerzeit aus Frust über die Zusammenarbeit mit EA verlassen haben. Dies sei allerdings merkwürdig - EA Partners würde die Studios - darunter Teams wie Valve und Epic - eigentlich eigenständig und in Ruhe arbeiten lassen. Wenn der Publisher sich einmischt und Producer in das Studio schickt, dann sei das kein gutes Zeichen. Starbreeze habe "lange Zeit etwas sehr, sehr falsch gemacht bei Syndicate", lässt eine Quelle da verlauten.

Ein weiterer Informant hat allerdings eine andere Sichtweise: EA sei anfangs nicht der ideale Partner gewesen - "ich kann gar nicht so weit zählen, wie das Projekt rebooted wurde."

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