von Michael Krosta,

Kritik an gamescom-Werbung

Bereits im Vorfeld der gamescom werden in der Stadt Köln übermäßig viele Werbeplätze für Spiele-Kampagnen reserviert - so auch viele S-Bahnen der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB). Wie die Webseite Koeln.de berichtet, gingen seitdem einige Beschwerden von Bürgern bei dem Betreiber ein, die in den Werbemaßnahmen zu World of Tanks - gezeigt werden Panzer auf einem Schlachtfeld - eine Kriegsverherrlichung sehen.

Bei der KVB ist man offenbar selbst nicht ganz glücklich mit der Werbung, wie Pressesprecher Stefan Anemüller einräumt. Da die Verantwortung aber bei der Kölner Außenwerbung (KAW) liegen würde und der Titel sowohl von ihr als auch der USK nicht beanstandet wurde, wird die Werbung bis zum Ende der Messe weiterlaufen.

Die Grünen-Politikerin Kirsten Jahn stört sich dagegen viel mehr an dem originalen Mig-Kampfjet aus dem Jahr 1955, den Electronic Arts zur Werbung für Battlefield 3 auf dem Messegelände ausstellt.

"Ich finde es überhaupt nicht gut, dass eine Plattform für Werbung mit Kampfjets geschaffen und somit eine Verharmlosung von Kriegsspielen ermöglicht wird"
, so Jahn gegenüber dem WDR. "Dieser Kampfjet ist nie gebaut worden um Spiele zu bewerben, sondern um Menschen zu töten - und das ist das Erschreckende an der Sache. Es wurde eine Grenze überschritten zwischen dem, was Jugendliche sehen sollten und was nicht."



Kommentare

Mythenmetz schrieb am
Ave!
Ich kann das Problem ehrlich gesagt nicht wirklich nachvollziehen. Ohne jetzt ein Experte zu sein - Ich behaupte mal, dass die Stände versuchen, Leute anzulocken und sich gegenseitig irgendwie zu übertrumpfen. Anders kann ich mir das permanente Rumgebrülle, das Verteilen von Merchandising, die Übertragung von Spielszenen auf riesigen Leinwänden usw. nicht erklären.
Und EA hat sich dann einfach gedacht "Stellen wir doch einen Jet in die Halle".
Was solls? Das ist ein Problem von "Größer, lauter, besser" und kein Problem der Kriegsverherrlichung. Ich bin an dem Teil vorbeigelaufen, bin stehen geblieben, hab mir das Ding 5 - 10 Minuten angeguckt weil ich vorher nie einen Kampfjet in natura gesehen, dachte mir "Coole Werbung" und bin weitergegangen.
Der Kampfjet war übrigens nicht das einzige Kriegsgerät - Ich weiß gerade nicht, wo es war, aber irgendwo stand noch ein relativ großer Geschützturm rum. Hat auch keinen gestört. Genausowenig wie die ganzen Messebabes und Cosplayer, die da mit Schwertern, Keulen und auch mit Schusswaffen herumgelaufen sind. Ich mein - Ich hab sogar Kratos und Klingonen gesehen - Mit Chaosklingen und Batleth...
Und wenn ein Kampfjet, der in einer Halle harmlos rumsteht, gewalt- und kriegsverherrlichend ist - Was ist dann Kratos? :wink:
Rudson schrieb am
Die Reaktionen finde ich ehrlich gesagt schade.
Der Kampfjet ist sicherlich nicht aus Gründen der Kriegsverherrlichung ausgestellt. Auch eine sog. "Grenze" wurde in meinen Augen nicht überschritten, da die alten Werkzeuge des Krieges in jedem Kriegsmuseum zu bestaunen sind. Die Politik hat ein grundsätzliches Problem das Gamen als solches als Kulturgut zu begreifen und Kriegssimulationen wie Battlefield und Konsorten werden für diese Leute auch in Zukunft ein Grund für den Zerfall der Gesellschaft darstellen. Politiker sind ja auch nur Menschen, und wie so viele ist es bequemer einen Sündenbock zu erschaffen, anstatt die wirklichen Probleme in Angriff zu nehmen.
Also liebe Zockerfreunde, ich freu mich rießig darauf mit einem Kampfjet in Battlefield 3 eure Ärsche so richtig aufzureißen. Bis dahin, lasst euch nicht von vorkriegszeitlichen politischen Denkweisen ärgern.
gruß Ocelot
Serieux schrieb am
Scott Tracy hat geschrieben:Oh, wie kann das denn sein?? Bundeswehr in Halle 10 :twisted:
:D :D :D :D :D
Scott Tracy schrieb am
Oh, wie kann das denn sein?? Bundeswehr in Halle 10 :twisted:
4P|Bodo schrieb am
Snowhawk hat geschrieben:Der Kampfjet soll hundere von Leuten umgebracht haben?
Dacht immer das machen die Raketen.
Zudem: Woher wisst ihr das so genau? Klebt irgendwie Blut drann? Es gibt viele Kampfjets die für Übungsflüge gebaut wurden. Ein grossteil der Jets nahm nie aktiv an einem Krieg teil...
und unterm Strich wars nicht der Jet, sondern die Ballistik.
Raketen stehen doch ganz friedlich in der Ecke rum, so lange sie keiner abschießt. Es ist immer der Mensch, der seinesgleichen umlegt. Hier halt in der Form des Piloten, der andere vom Himmel holt.
Fraglich ist allein, warum der gute Mann das tut? Will er nur sein Land schützen oder schwebt er über fremdem Territorium, wo er nix verloren hat?
schrieb am