von Michael Krosta,

Volition: "Keine Gebrauchtspiele auf neuer Xbox wären fantastisch"

In der Gerüchteküche heißt es, dass Microsoft bei der nächsten Xbox-Konsole in Erwägung zieht, die Spiele ähnlich an ein Nutzer-Konto zu binden, wie es z.B. die PC-Plattform Steam vormacht. Zumindest Volition wäre von einer solchen Maßnahme begeistert, weil sie den Weiterverkauf von gebrauchten Spielen unterbinden würde.

"Ich persönlich glaube, es wäre eine fantastische Veränderung für unser Geschäft. Und obwohl die Konsumenten vermutlich zunächst am liebsten zu den Waffen greifen würden, werden sie es mit der Zeit verstehen, warum die Maßnahme sein muss und dass sie sie nicht umbringen wird"
, so Jameson Durall auf AltDevBlogADay, der momentan bei Volition als Lead Designer an einem geheimen Projekt arbeitet und bereits eine ideale Grundlage bei Microsoft erkennt.

"Das System ist für Microsoft eigentlich schon vorhanden. Alles was sie tun müssen, ist das DLC- und Code-Modell zu nutzen, um ein Spiel an ein Xbox Live-Konto zu binden. Jede Retail-Disk bräuchte dann diesen einmaligen Schlüssel innerhalb des Codes, mit dem sich das Konto eindeutig verknüpfen könnte. Im Idealfall würde die Vollversion an eine Konsole gebunden, so dass Familienmitglieder auch dann spielen können, wenn das Hauptkonto nicht angemeldet ist. Aber genau so funktioniert ihr Modell ja ohnehin schon."


Da nicht nur der Gebrauchtspielemarkt, sondern auch der Verleih betroffen wäre, hat Durall als bekennender Leih-Fan ebenfalls schon ein Konzept parat. Microsoft selbst müsste einen Leih-Service einrichten, mit dem die Nutzer einen Code erwerben können, mit dem sie sowohl ausgeliehene Spiele von Freunden als auch digitale Downloads für einen begrenzten Zeitraum spielen können. Im Idealfall sind sie nach dieser Probephase so angetan, dass sie sich eine eigene Vollversion zulegen. Zudem wünscht sich Durall, dass auch die Entwickler einen Teil der Einnahmen durch die Verleih-Codes verbuchen können.

Auch in Anlehnung an das Verfahren, was Amazon bei Kindle Books verwendet, könnte er sich im Hinblick auf die zukünftige Xbox-Konsole vorstellen. Das würde dann so aussehen, dass man die Lizenzrechte am gekauften Spiel für einen festgelegten Zeitraum auf den Gamertag des Freundes überträgt, dem man das Spiel gerade ausgeliehen hat. Im Umkehrschluss würde das aber auch bedeuten, dass man in dieser Zeit den Titel nicht selbst spielen kann.

"Am Ende bin ich der vollen Überzeugung, dass wir etwas gegen diese Sache unternehmen müssen oder unsere Industrie geht den Bach runter"
, meint der Volition-Designer hinsichtlich dem Gebrauchtmarkt. "Die Leute verstehen oft nicht die Kosten, die beim Entwickeln dieser großen Erfahrungen entstehen, die wir für gerade mal 60 Dollar ins Regal stellen. Sie scheinen auch nicht zu verstehen, wie sehr sie uns schaden, wenn sie ein gebrauchtes Spiel kaufen und wie eine Raubkopie einen puren Diebstahl darstellt. Vielleicht könnte etwas Simples wie die Erziehung dazu beitragen, das Problem zu lösen..."

Dass auch der Handel mit Einschnitten rechnen müsste, sollte sich die Maßnahme durchsetzen, ist Durall bewusst. Doch wie er anmerkt, haben Ketten wie Gamestop früher auch ohne den Gebrauchtspielemarkt als weitere Säule existiert und überlebt - genau das würde auch eintreten, wenn Spiele an ein Nutzerkonto gebunden würden.


Kommentare

Sir Richfield schrieb am
Boesor hat geschrieben:ja sorry, dazu war ich jetzt einfach zu sehr realist.
Bloß nicht! Da waren MrArcher, Kajetan und ich auch schon mal.. Und sieh, was aus uns geworden ist. ;)
Nee, ernsthaft jetzt. Ich finde es gut, dass zum Beispiel hier zum Beispiel über Origin gesprochen wird.
Würde mir so ein Krempel nämlich (erstmal) unbemerkt untergeschoben werden, ich hätte mich schon lange von meinem Hobby verabschiedet.
Boesor schrieb am
Sir Richfield hat geschrieben:
Boesor hat geschrieben:Keiner, habe ich auch nicht behauptet.
ich sage nur das wäre eine vernünftige Form um auf die Forderung nach dem Abdruck auf der Packung zu reagieren.
Du hast aber schon verstanden, dass das Ziel meiner Aktion eine entschlackte und verständliche EULA war? Hör doch auf, Dich auf die Seite der Publisher zu stellen. ;)
ja sorry, dazu war ich jetzt einfach zu sehr realist.
Brakiri schrieb am
Sir Richfield hat geschrieben:
Boesor hat geschrieben:Keiner, habe ich auch nicht behauptet.
ich sage nur das wäre eine vernünftige Form um auf die Forderung nach dem Abdruck auf der Packung zu reagieren.
Du hast aber schon verstanden, dass das Ziel meiner Aktion eine entschlackte und verständliche EULA war? Hör doch auf, Dich auf die Seite der Publisher zu stellen. ;)
Hehe..Boesor ist so etwas wie die Edna Krabappel(heise.de) des 4Players-Forums. :mrgreen:
Sir Richfield schrieb am
Boesor hat geschrieben:Keiner, habe ich auch nicht behauptet.
ich sage nur das wäre eine vernünftige Form um auf die Forderung nach dem Abdruck auf der Packung zu reagieren.
Du hast aber schon verstanden, dass das Ziel meiner Aktion eine entschlackte und verständliche EULA war? Hör doch auf, Dich auf die Seite der Publisher zu stellen. ;)
Boesor schrieb am
Basinator hat geschrieben:Dann sage mir doch Mal bitte, welcher Markt für mich die Lizenzabkommen mit den Publishern auf Abruf für mich in schriftlicher Form bereithält?
Keiner, habe ich auch nicht behauptet.
ich sage nur das wäre eine vernünftige Form um auf die Forderung nach dem Abdruck auf der Packung zu reagieren.
schrieb am