von Benjamin Schmädig,

Inafune: "Uns rennt die Zeit davon"

Keiji Inafune, Charakter-Designer von MegaMan sowie Produzent verschiedener Resident Evil- und Onimusha-Episoden, äußerte sich auf der Game Developers Conference einmal mehr zum Stand der japanischen Spieleindustrie. Genauer gesagt warnt Capcoms ehemaliger Mann für Research & Development and Online Business and Global Head of Production seine Landsleute davor, auch in Zukunft so zu entwickeln wie sie es bisher getan hatten. Japanische Entwickler hätten einst mit hervorragenden Titeln die Spielewelt geprägt, würden sich inzwischen aber auf vergangenen Lorbeeren ausruhen. Moderne Entwicklungen zögen offenbar an ihnen vorbei, der Absatz japanischer Spiele gehe deshalb drastisch zurück.

"Wir Japaner besitzen einen starken Siegeswillen, aber wir haben ihn vergessen. Wir haben uns daran gewöhnt zu gewinnen, doch irgendwann wurden aus diesen Gewinnern Verlierer. Dass wir das nicht begreifen und annehmen, hat das tragische Schicksal japanischer Spiele besiegelt", beschreibt es Inafune in einem traditionellen dramatischen Tonfall.

Seine Lösung: den Rückstand gegenüber westlichen Entwicklern erkennen, Kräfte mobilisieren und neu starten. "Wir sind Menschen und wir haben unseren Stolz, aber wir können nicht gewinnen, wenn wir uns an diesem Stolz festklammern." Änderungen müssten her, neue Marken sollten entstehen. Er vergleicht den seiner Meinung nach notwendigen Schritt mit jenem, den Apple gegangen ist: Weg vom herkömmlichen Computer, hin zu einer ganz eigenen Produktlinie.
Quelle: Develop

Kommentare

Wulgaru schrieb am
Weg vom herkömmlichen Computer, hin zu einer ganz eigenen Produktlinie.
Großartig...ich dachte genau das wäre das Problem auf das Inafune hinweist...scheint aber auch die Lösung zu sein. :lol:
...was für ein Schnacker. Wäre doch gut wenn er einfach mal ein Spiel entwickelt welches jeden vom Hocker reißt oder zumindest ein entsprechendes Team platziert was genau dies macht...sowas nehme ich immer ernster.
R_eQuiEm schrieb am
Billy_Bob_bean hat geschrieben:
TheGame2493 hat geschrieben: Aus Japan kommen zwar auch wenige gute Spiele, wie Bayonetta, aber keines davon sticht so heraus, dass man lange von zehren kannn.
bin grade dabei. zum gefühlten 100. mal Zone of the enders 2 zu spielen (2003).
die heroische geschichte, unvergessliche momente (1 orbital frame gegen unsere gesamte flotte?...), die ästhetik in bewegung und gestaltung. oh mann... ich krieg echt einen hass auf alle CoD kä(u)fer
Oh, wie ich diese spiele liebe. Und Hideo kackt komplett auf die Fans der Reihe. Jedes Jahr ein neues Metal gear und jedes jahr ein "ZOE 3 wird bald kommen"
Ich habs schon aufgegeben...
Billy_Bob_bean schrieb am
TheGame2493 hat geschrieben: Aus Japan kommen zwar auch wenige gute Spiele, wie Bayonetta, aber keines davon sticht so heraus, dass man lange von zehren kannn.
bin grade dabei. zum gefühlten 100. mal Zone of the enders 2 zu spielen (2003).
die heroische geschichte, unvergessliche momente (1 orbital frame gegen unsere gesamte flotte?...), die ästhetik in bewegung und gestaltung. oh mann... ich krieg echt einen hass auf alle CoD kä(u)fer
TheGame2493 schrieb am
Ich hoffe so sehr, dass die Japaner wieder zu alter Höchstform auflaufen. Ich bin diese ganzen 08/15 Spiele, die sich alle gleich spielen und gleich wirken, leid. Diese Games kommen nicht nur aus Japan, sondern auch aus dem Westen, aber der Quotient der guten Spiele aus dem Westen ist größer. Natürlich gibt es Spiele die sich wie blöd verkaufen, eigentlich aber Dreck sind, weil die PR-Manager aus dem Westen es besser draufhaben ihre Spiele zu vermarkten. Die PR-Leute aus Japan können das auch, aber man nimmt ihnen die gute Qualität ihrer Spiele nicht ab, weil es wirklich wenige gute Spiele aus dem Osten gibt. Heavy Rain, Bioshock und L.A. Noir, die in den letzten Jahren Standards gesetzt haben in Sachen Erzählung und Spannung, Atmosphäre und Gesichtsanimationen kommen alle aus dem Westen. Aus Japan kommen zwar auch wenige gute Spiele, wie Bayonetta, aber keines davon sticht so heraus, dass man lange von zehren kann oder das innoviert. Abgesehen von Publishern wie Capcom und Konami gibt es kaum noch andere, die wirklich gute Spiele machen. Denn anstatt sich auf die alten Stärken der Japaner zu verlassen und auf jene zurückzugreifen, sind die Japaner so eingeschüchtert vom Westen, dass sie zu denken scheinen, dass sich nur westliche Spielearten verkaufen, wie Shooter. Ich kann nur hoffen, dass sich die Japaner wieder finden und alte Stärken ausspielen, dazu müssen sie aber erst ihren Mut wieder finden.
mr.digge schrieb am
Positiver rangeführt? Durch RTL2? :mrgreen:
schrieb am