von Julian Dasgupta,

Mizuguchi pausiert, Naka ist frei

Mit Spielen wie Space Channel 5 und Rez hatte sich Tetsuya Mizuguchi einen Namen gemacht. Für Ubisoft hatte Q Entertainment im vergangenen Jahr dann Child of Eden produziert.

Neue Spiele wird Mizuguchi auf absehbare Zeit aber nicht abliefern: Gegenüber Eurogamer.net ließ Nobuhiki Shimizu verlauten, dass der Mitgründer des Herstellers derzeit nicht in die Produktion von Spielen involviert ist. Er konzentriere sich stattdessen auf seinem Arbeit im akademischen Bereich. Q Entertainment bleibt Mizuguchi aber weiter verbunden - er sei derzeit eben einfach mehr oder weniger Repräsentant des Studios tätig.

Recht glücklich und ausgelastet in der Spielewelt ist hingegen ein anderer Mann, der einst für Sega tätig war: Yuji Naka. Der blickt im Interview mit Polygon zurück und nennt einen der Gründe für seinen Abgang beim einstigen Brötchengeber: Dort hätte er auf ewig Sonic-Spiele machen müssen. "Momentan muss ich keine Sonic-Spiele mehr machen, und diese Freiheit genieße ich sehr", so der Designer, der 2006 mit Prope sein eigenes Studio gegründet hatte.

Derzeit könne er ein Spiel entwickeln, ohne sich mit irgendwelchen Beschränkungen oder einer anderen Firma beschäftigen zu müssen. Naka hatte zuletzt mehrere iOS-Titel entwickelt und betont, diese seien skill-basiert im Gegensatz zu vielen anderen Mobile-Titeln, wo die Spieler quasi fast automatisch weiterkommen würden. Er sehe sich eben als Entwickler der alten Schule: "Ich verstehe die Wichtigkeit von Action. Vom Gewinnen und Verlieren, und wie sich dein Gefühl verändert, wenn du beim Spielen gewinnst oder verlierst. Deswegen will ich Spiele erschaffen, die dir diese Erfahrung gestatten.

Viele Leute wollen diese Art von Mobile-Spiel nicht. Vielleicht wollen sie nur ein simples Spiel, wo man nur auf einen Knopf drücken muss, um weiterzukommen? Das ist ein ziemlich trauriger Umstand. Ich bin mir momentan nicht sicher, was passieren wird in dieser Branche. Wird alles so, wie es mal war? Oder wird alles diesem Social-Gaming-Trend folgen? Ich weiß nicht, was passieren wird. Aber ich will unabhängig davon weiter meine Sorte von Spiel machen."

Diese Freiheit habe er, weil er seine eigene Firma hat, anstatt im Schatten eines großen Publishers zu stehen.

"Wie bei Nintendo: Miyamoto hat Mario-Spiele gemacht. Er steht auch in diesem Schatten. Er muss weiter Mario-Spiele machen. Aonuma muss weiter Zelda-Spiele machen. Kojima muss weiter Metal Gear-Spiele machen. Ich wünschte, er könnte diese Bürde von den Schultern seiner Leute wegnehmen, damit sie anderen Kram, neuen Kram machen können. Weil das gesünder für die Branche ist."

Der Designer wünscht sich, die Spielebranche wäre mehr wie die Filmbranche, welcher es ja besser gehe. Regisseure würden schließlich allerlei Arten von Filmen machen. Naka weiß nicht, wie lange er noch Spiele entwickeln wird. Es sei aber sein Traum, nochmals einen Charakter zu erschaffen, der den Stellenwert von Sonic hat.


Kommentare

Chwanzus Longus schrieb am
Ich bin dafuer, dass er weiterhin Sonicspiele machen muss... ;)
crewmate schrieb am
Yuji Naka hat sich mit Sonic, Phantasy Star (1988), Phantasy Star Online, ChuChuRocket und NiGHTS echt mehr Respekt von euch verdient.
schrieb am