von Julian Dasgupta,

Foxconn: Hat Jugendliche beschäftigt

Foxconn macht mal wieder von sich reden: Nach einigen Vorwürfen musste der chinesische Konzern laut Reuters jetzt einräumen, dass er auch Schüler im Alter von 14 bis 16 Jahren in seine Produktion eingespannt hatte.

Interne Untersuchungen hätten ergeben, dass einige "Praktikanten" im Yantai-Werk jünger als 16 gewesen seien. Dies sei nicht nur ein Verstoß gegen die offizielle Gesetzgebung, sondern auch gegen hauseigenen Richtlinien. Man habe sofort entsprechende Maßnahmen eingeleitet und die Jugendlichen an ihre jeweiligen Schulen übergeben. Laut nicht näher benannter Quellen sind mindestens 56 Schüler unter jener Altersgrenze gewesen.

Sie waren wohl eingestellt worden, nachdem Foxconn vor einem Monat bei den örtlichen Institutionen angefragt hatte, um einen momentanen Engpass an Arbeitskräften zu bewältigen. Laut Foxconn hätten die Untersuchungen ergeben, dass es keine vergleichbaren Verstöße in anderen Werken gab. Man übernehme aber die volle Verantwortung für das Geschehene und habe sich bei allen betroffenen Schülern entschuldigt, heißt es da.

Gegenüber IGN meldete sich Nintendo zu Wort: Man habe sich mit Foxconn in Verbindung gesetzt und sei dabei, Nachforschungen anzustellen. Man habe eine soziale Verantwortung und deswegen vor vier Jahren konkrete Richtlinien für alle Zulieferer etabliert. Sollten diese nicht erfüllt werden, müsse das jeweilige Unternehmen Anpassungen vornehmen.

Der chinesische Hersteller - der größte seiner Art - fertigt Teile der Wii- und Wii U-Hardware. Auch die anderen Konsolenanbieter und Apple gehören zum Kundenkreis des Konzerns. Der vor einiger Zeit bereits wegen schlechter Arbeitsbedingungen und daraus resultierenden Selbstmorden einiger Angestellter unter Beschuss gekommen war. Angesichts der Kritik hatte Apple zuletzt angekündigt, sich für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen einzusetzen. Tim Cook höchstselbst hatte im Frühjahr öffentlichkeitswirksam einem Werk des Unternehmens einen Besuch abgestattet.



Kommentare

Asura schrieb am
Scorcher24 hat geschrieben:Warum habt ihr dann Praktikanten? Ihr sollt den Schülern was beibringen. Als ich mein 2 wöchiges Praktikum als TV- und Radioelektroniker gemacht habe, durfte ich mit dem Chef zu den Kunden fahren und über die Schulter schauen und hab vieles erklärt bekommen. Zwischendrin hat er mir nen Lötkolben gegeben und ich durfte an alter TV-Hardware rumlöten, nach Anleitung vom Gesellen.
Es geht auch anders wenn man will.
Meine Arbeitszeit reicht gerade so aus um das jeweilige Pensum zu erfüllen. Wen ich dan einen Praktikanten bekomme und ich mich mit diesem auseinandersetzen muss, ist er mir nur ein Klotz am Bein. Die einfachsten Aufgaben darf ich 5mal erklären, sie hören nicht zu, widersprechen usw.
Nun gut der Fairness halbar muss ich sagen, dass dank der Orts nähe, einige "gerne" zu "uns" kommen. :wink:
Jhena schrieb am
Naja ob das wirklich schlimm wäre wenn Konsum teuer wird und die meisten sich dann nichts mehr leisten können? Wenn ich mir meine Drogen nich mehr leisten könnte wärs erstmal ziemlich scheiße, aber ich würds iwi überleben und was suchen, das man machen kann. Nich alles kostet Geld.Vielleicht muss man uns zu wahrem Glück zwingen^^
alex9k schrieb am
aklein hat geschrieben:Der dessen Computer Wertarbeit "Made in Germany" vom Meisterbetrieb ist werfe den ersten Flame!
Also ich setz voll auf AMD - die löten und designen zumindest teilweise in Deutschland :D
Das mindeste, was man tun könnte, ist wenigstens darauf zu achten, wo das Zeug herkommt, was man da kauft, um dann zu dem am wenigsten abartigen Hersteller gehen. Oft heißt das wirklich nur Markenwechsel, ohne, dass man groß auf irgendwas verzichten müsste.
kingkarben schrieb am
Ich werde jetzt mal ganz knallhart und ehrlich sein: Es interessiert mich nicht, geht mir am Arsch vorbei, juckt mich nicht, kratzt mich nicht, usw. ...
Man kommt fast in Versuchung den populistischen "Sack Reis" im entsprechenden Land und dessen unweigerlichen Sturz ins Gespräch zu bringen, wenns nicht so offensichtlich wäre.
Immer und immer wieder diese polemischen "Stammtisch-Gespräche" von gerechtigkeits-euphorisierten Halbwissenden mit taumelnden Linksdrall. Der dessen Computer Wertarbeit "Made in Germany" vom Meisterbetrieb ist werfe den ersten Flame!
Konsumiert ihr noch oder denkt ihr schon? Nahezu jeder unserer herrlichen, blinkenden, bimmelnden und flackernden Konsumgüter der Begierde werden in Fernost zu ganz ähnlichen Bedingungen gefertigt und trotzdem kauft wir sie. Warum? Ganz klar - weil wir keine andere Möglichkeit haben! Falsch! Weil es uns eigentlich allen am Arsch vorbei geht! Natürlich sagt uns die anerzogene Moral "oha, das ist aber nicht nett und ich fände es schön wenn ich kein schlechtes Gewissen beim Kauf haben müsste", aber unserem inneren Kern ist das egal, der will einfach nur haben.
Temeter  schrieb am
Warum erwähnt 4Players eigentlich nicht den wirklich interressanten Teil? Praktikas sind da ja nicht wirklich was besonderes, abgesehen von der Frage warum jemand ein Praktikum bei Foxconn machen will. Um herauszufinden warum sich Arbeiter selbst umgebracht haben?
Eine ganze Reihe relativ seriöse Nachrichtenportale berichten davon, dass Schüler zu diesen Praktikas gezwungen oder zumindest erpresst wurden. Foxconn wusste davon natürlich gar nichts und schiebt die Schuld auf die lokalen Behörden. Die Regierung hat auch schon eine Nachrichtensperre über diese Vorfälle angeordnet.
schrieb am