von Julian Dasgupta,

Gilbert über alte Rechte & Genre-Evolution

Vor genau einem Monat hatte Disney die Übernahme von LucasArts verkündet. Mit dem Zukauf, den sich der Medienkonzern vier Mrd. Dollar kosten lässt, hatte man insbesondere die Rechte an Star Wars im Visier und kündigte gleich mal Episode VII für 2015 an.

In einem Interview mit PCGamer lässt Ron Gilbert durchblicken, dass er sicherlich nichts dagegen hätte, die Rechte an seinen Oldies Maniac Mansion und The Secret of Monkey Island zu besitzen. Das sei bis dato nie ein Thema gewesen, schließlich hatte er die Spiele ja bei LucasFilm Games entwickelt. Jetzt, da LucasArts aber zu einem anderen Unternehmen gehört, fühle sich das etwas merkwürdig an, so der Mann, der derzeit bei Double Fine an The Cave werkelt.

"I would find it hard to believe that Disney would do anything with them, just because I think they just have a lot more important things that will make them a lot more money. Star Wars, for example, just to throw out one thing.

And they’ve even said—even when they announced this thing—they said they’re really focused on mobile games. They’re just not doing PC games, they’re not doing console games, it’s just not their focus. So, I kind of don’t think they’re really going to do anything, and I think this probably wasn’t even on their radar when they bought Lucasfilm either."

Gilbert schließt nicht aus, dass er irgendwann mal probieren wird, das Geld zusammenzukratzen und zu versuchen, die Rechte zu erwerben. Mit einem Erfolg rechne er allerdings nicht. Disney habe das Geld nicht nötig und sei auch generell eine Firma, die Marken einfach horte. Bei allen anderen Unternehmen hätte er mehr Hoffnung.

"Adventures sind massenmarkttauglich"

Gilbert kommt auch auf den Erfolg von The Walking Dead (TWD) von Telltale zu sprechen in einer Art und Weise, die dem einen oder anderen Fan seiner alten Werke vermutlich nicht gar so schmecken wird. TWD sei der Beweis dafür, dass Adventure-Spiele massenmarkttauglich seien. Sam & Max seien wunderbare kleine, aber auch recht nischenhafte Spiele. Wenn man ein Spiel so "zugänglich" mache wie TWD, könne man auch eine größere Zahl an Spielern erreichern.

Auch sein The Cave sei ein Teil dieser Genre-Evolution, bei dem es darum gehe, mit Adventures "ein größeres Publikum anzusprechen, ohne den grundsätzlichen Appeal zu verlieren." Es werde sicherlich immer Leute geben, die sich für klassische Adventures interessieren, und es gebe da ja auch viele, die gut und interessant seien. Es gebe da aber eben noch viele andere, die sich für Adventures begeistern würden, wenn es da häufiger "dynamischeres Moment-zu-Moment-Gameplay" gäbe. Und dabei müsse es nicht unbedingt um Action gehen.

"There’s nothing about playing The Cave that you’re going to fail doing jumps, or you’re never having to time double jumps or anything like that. It’s just that act of being able to run around and jump on stuff—it keeps one part of our brain really engaged the whole time, and it frees up the other part of our brain to puzzle solve a little bit more."



Kommentare

Usul schrieb am
Xris hat geschrieben:The Walking Dead - Interaktiver Film und nicht Adventure schimpft sich das.
Mit Betonung auf "Interaktiv" vermute ich... denn ich habe jetzt mal den Anfang angespielt... wie gesagt: Ich hasse Zeitdruck bei Adventures - sofern man Walking Dead als solches bezeichnen möchte. Aber wenn ich bei einem Dialog schon den Zeitbalken schmelzen sehe, vergeht mir die Lust - WENN ich mich eigentlich auf Adventure eingestellt habe. Daher werde ich das Ganze in der Tat als interaktiven (Action-)Film angehen... alles nur eine Frage der Erwartungen. ;)
Aber eine Sache hat mich wirklich ungemein aufgeregt: Dieser Lee fällt wirklich bei JEDER Gelegenheit auf die Fresse und stellt sich dümmlicher an als Frodo in den ersten beiden LOTR-Filmen! Argh, ich hasse diese künstliche Spannungsmasche und habe mich dementsprechend regelrecht zwingen müssen weiterzuspielen. Aber OK, das war der Anfang... ich vermute, danach wirds besser. :)
schatte schrieb am
Naja, ich stimme zwar zu, dass bei Mass Effect schwer einzuordnen ist. Ich würde es allerdings einfach unter dem groben Begriff Action einordnen, einfach weil es einen grossen Fokus auf dieses Bereich liegt - zugebenen mach ich es mir da vielleicht sehr einfach.
Diese Kombinationen aus diversen Spielrichtungen sind ohnehin immer eine schwere Sache. Aber nur weil ein Spiel, hier etwa Mass Effect, eine gute Geschichte erzählt, gehört es nicht automatisch zum Adventure.
Bitte versteh mich da nicht falsch. Ich meinte mit meiner Aussage Spiele, die in ihrer Mechanik auf das Japanisches Adventure bzw. dem Interaktiver Film zugehen.
Ob eine Entwicklung ein Fort- oder Rückschritt liegt schlussendlich im Auge des Betrachters. Ich begrüsse auch nicht alle Entwicklungen.
Und im übrigens hab ich sowohl ME 2 und 3, Uncharted, noch die ?neuen? CoD-Teile jemals gespielt, von daher kann ich schlecht beurteilen wie gut sie sind ? was ich glücklicherweise auch nicht muss.
Xris schrieb am
Psychonauts wird von einigen Leuten ebenfalls als Action-Adventure bezeichnet, obwohl es nicht die klassischen Werte beinhaltet, wie man von der Goldenen Ärä kennt.
Sub Genres. Das ist in jedem anderen Genre auch passiert... das erste RPG lag auch überwiegend in Textform vor.
Schon allein eine Geschichte einfach erleben zu dürfen, mit allen möglichen Varianten, mit glaubhaften Charakteren, ist für meine Berechtigung in diesen altehrwürdige Genre einzutreten.
Da würd ich jetzt spontan auch Mass Effect reinquetschen. Das ist für mich ein und das Selbe. Ein Genre erkenne ich da ehrlich gesagt garnicht mehr. Man kämpft sich duch iwelche Filmchen mit 2-5 Entscheidungsmöglichkeiten die im Endeffekt zu insgesamt X möglichen Enden führen.
Ich hatte aber bereits erwähnt das ich mich dem "Fortschritt" nicht in den Weg stellen möchte. ME sicher ein tolles RPG, CoD der beste Shooter den die Welt jemals gesehen hat und Uncharted das beste AA seit der Erfindung des Rads. :wink:
schatte schrieb am
Das Genre des Adventure ist sehr weitreichend und besitzt schon fast keine richtige Definition.
Die einen Spiele steht die Geschichte im Vordergrund (damit meine ich jetzt nicht nur Heavy Rain und Freunde), während die anderen auf Rätsel setzten.
Psychonauts wird von einigen Leuten ebenfalls als Action-Adventure bezeichnet, obwohl es nicht die klassischen Werte beinhaltet, wie man von der Goldenen Ärä kennt.
Überhaupt ist dieses Genre extrem weitgefächert. Vom Subgenre des Visual Novels, die hauptsächlich in Japan vorkommt, redet auch niemand. In meinen Augen bewegen sich auch Spiele wie Heavy Rain und The Waking Dead in dieser Sparte, quasi als westliche Variante.
Schon allein eine Geschichte einfach erleben zu dürfen, mit allen möglichen Varianten, mit glaubhaften Charakteren, ist für meine Berechtigung in diesen altehrwürdige Genre einzutreten.
(übrigens finde ich Visual Novels in der Regel langweilig :P aber jedem das seine, nicht war?)
Denn wie Crewmate sehe ich als Hauptmerkmal des Adventures die Geschichte als wichtigster Faktor bei einem 'Abenteuer'.
Während die Spielmechanik schlicht gesagt aus der Interaktion mit der Umgebung und Figuren besteht.
Aber mal unter uns. Eigentlich wollte ich etwas anderes schreiben, habs aber in der zwischenzeit vergessen :(
crewmate schrieb am
Jörg hat den Begriff "Neue Adventure Schule" geprägt. Und der passt sehr gut zu spielen wie Heavy Rain, der Kyle Hyde Saga und Another Code sowie The Walking Dead. Und gerade Walking Dead macht vieles richtig, besonders wenn es um die Geschichte und die Charaktere geht. In kaum einem anderen Adventure sind diese Faktoren so wichtig. Und nach "U-Tube" ToMI hatte ich bereits geglaubt hier sei Hopfen und Malz verloren. Das Spiel ist besser geschrieben und inszeniert als die dumme TV Serie. Ich hasse sie.
Carl < Clementine.
Und mir kann das reichen in einer Welt voller Anti Russen Spunkgargleweewee, Möchtegern-Silent Hill 2s und Stirnacken rettet de Welt Spectacle Fighters.
schrieb am