von Julian Dasgupta,

Metacritic: Blickt zurück auf 2012

Mit seinem gewichteten Durchschnitt nimmt Metacritic mittlerweile eine Sonderstellung bei den Herstellern ein, die jene Angaben durchaus als Messlatte in Verträge einbauen. Nicht selten werden so auch Zahlungen ausgelobt, wenn bestimmte Wertungsziele - konkret am Metacritic-Wert festgemacht - erreicht werden.

Seit 2009 zieht die CBS-Tochter am Jahresende ein etwas umfassenderes Fazit. Mit Hinblick auf 2012 heißt es jetzt, insgesamt 18 Spiele/Versionen hätten eine Durchschnittswertung jenseits der 90er Marke erreicht. Im Jahr zuvor waren es noch 32 gewesen. Es sei insgesamt der niedrigste Wert seit der Einführung des Rückblicks vor drei Jahren.

Mit einer 95 konnte sich die Retailfassung von Telltales The Walking Dead basierend auf neun Tests die Wertungskrone des vergangenen Jahres aufsetzen. Das Portal weist noch darauf hin: Lässt man die Sammelpackung außen vor und betrachtet nur die einzelnen Episoden, ergibt sich ein anderes Bild. Die am besten bewertete Folge (The Walking Dead: Episode 5) kommt auf eine 89. Es handelt sich übrigens um den 'schlechtesten' Sieger seit 2003, als die PC-Version von Grand Theft Auto: Vice City mit einer 94 zum Spitzentitel des Jahres gekürt worden war.

Metacritic schlüsselt die Wertungen auch auf die einzelnen Plattformen auf: Xbox 360 (69,5), PS3 (70,3), Wii (67,9), Wii U (68,6), PC (70,3), 3DS (66,2) sowie Vita (69,7).
Die folgenden Titel erhielten im gewichteten Durchschnitt eine Wertung von 90 oder höher - Metacritic trennt dabei konsequent nach Plattformen:

  1. The Walking Dead (95, Xbox 360)
  2. Persona 4 Golden (94, Vita)
  3. Mass Effect 3 (93, PS3)
  4. Mass Effect 3 (93, Xbox 360)
  5. Journey (92, PS3)
  6. Xenoblade Chronicles* (92, Wii)
  7. Dishonored (91, PC)
  8. Mark of the Ninja (91, PC)
  9. Borderlands 2 (91, PS3)
  10. Far Cry 3 (91, PS3)
  11. Far Cry 3 (90, Xbox 360)
  12. Trials Evolutions (90, Xbox 360)
  13. Okami HD (90, PS3)
  14. Mark of the Ninja (90, Xbox 360)
  15. FIFA 13 (90, Xbox 360)
  16. Guild Wars 2 (90, PC)
  17. NBA 2K13 (90, PS3)
  18. XCOM: Enemy Unknown (90, Xbox 360)

Wer noch wissen will, welche Spiele auf den einzelnen Plattformen insgesamt am besten, aber auch am schlechtesten abschnitten, sollte noch einen Blick auf die zweite und dritte Seite des Berichts werfen. Generell gilt: Berücksichtigt wurden nur Produktionen, bei denen mindestens sieben Tests vorlagen. Die Analysen der Vorjahre sind übrigens hier, hier bzw. hier zu finden.

[* Xenoblade Chronicles wurde in Nordamerika erst in diesem Jahr veröffentlicht - für Metacritic ist stets der US-Release maßgebend. - Anm. d. Red.]




Kommentare

SpookyNooky schrieb am
Mal abgesehen von einigen Indie-Titeln habe ich mir dieses Jahr nur X-COM: Enemy Unknown und The Walking Dead näher angeschaut bzw. gekauft und habe es nicht bereut.
Dieser Artikel ist ein netter Einblick in metacritic.
Dieses System ist schon arg kritikwürdig, allerdings muss ich gestehen, dass ich bei den täglichen Steamangeboten immer erst auf die metacritic-Zahl rechts schiele, wenn mir das Spiel nichts sagt.
dx1 schrieb am
Das durchschnittliche Spiel wird also mit 65 bis 70 Prozent bewertet. Dann sollten für die nächsten fünf Planjahre die Kriterien verschärft werden, damit sich der Durchschnitt um 50 herum befindet. Sonst müssen Top-Spiele schon bald bis zu 140 Prozent erreichen können, um noch angemessen aus der Masse der Durchschnittstitel heraus zu ragen. oO
Mal Semi-OT:
Ich lese ja gerade Altered Carbon von Richard K. Morgan und bewerte den auch mal in Prozenten, statt irgend etwas Sinnvolles dazu zu schreiben: Papier- und Druckqualität, Gewicht und Abmessungen des Taschenbuchs aus dem DelRey-Verlag haben nur knapp die Note "Sehr gut" verfehlt und so liegt Haptik und Handling bei satten 93 Prozent. Der Inhalt jedoch (Spannungsbögen, Action, Gewalt, Humor, Sex und die allgemeine Handlung) kommt zumindest im vom mir getesteten ersten Drittel auf nur 61 Prozent. Insgesamt kann ich dem Roman deshalb 77 Prozent Lesespaß bescheinigen ? für Liebhaber des Genres also durchaus zu empfehlen und mit Preisen ab EUR 4,50 auch einen Blick wert für alle Leser, die auf das Preis-Leistungs-Verhältnis wert legen. Ein durchschnittlicher non-native reader wie ich benötigt etwa 12 bis 15 Stunden, bis der Teaser für die Fortsetzung vor den Augen erscheint.
Sickboy2k8 schrieb am
persona 4 golden mein persönliches goty! rettet auch das jahr irgendwie ;)
Mojo8367 schrieb am
brent hat geschrieben:
Spunior hat geschrieben:Insgesamt neun von Metacritic berücksichtigte Magazine haben die im Dezember in Nordamerika veröffentlichte Retailversion bewertet. Welche ja mit allen Episoden daherkommt. Und dieses Produkt hat im gewichteten Mittel eine 95 bekommen.
Die einzelnen Episoden werden als separate Produkte mit eigenen Wertungen betrachtet, deren Wertungen für die Retailversion nicht maßgeblich sind und getrennt davon betrachtet werden.
Also kein einzelner Teil der Sammelkiste hat 90+, die ganze Kiste aber 95? Dubiose Geschichte.
was daran denn dubios.
bei ner serie kann einem die eine folge doch auch besser gefallen als ne andere, bewertet man dann nur eine folge muss das nich unbedingt heißen das die serie in ihrer gesamtheit die selbe bewertung kriegt.
Kajetan schrieb am
Mirabai hat geschrieben:2012 war kein gutes Jahr was Gaming betrifft.
*auf meinen dicken Haufen ungespielter aktueller Indie-Spiele schau*
Kann ich so direkt nicht sagen :)
Aber ich kenne das Gefühl. Mein persönlicher Gaming-Tiefpunkt war 2006 erreicht, als ich kurz davor war mir ein anderes Hobby zu suchen. Nur die Entdeckung von PSX- und SNES-Klassikern via Emu und erste Indie-Kleinode wie Darwinia haben mich davor bewahrt künftig jemand anderem mein sauer verdientes Geld in den Rachen zu werfen.
schrieb am