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19.05.2013 13:15, Marcel Kleffmann

2. Politiker-LAN: Kaum Interesse bei den Volksvertretern; Philipp Rösler als "Spieler der ersten Stunde" lobt Games-Industrie

Am vergangenen Mittwoch fand die "zweite Politiker-LAN" im Bundestag statt und stieß offenbar auf wenig Interesse bei den Politikern. Die von den Abgeordneten Dorothee Bär (CSU), Jimmy Schulz (FDP) und Manuel Höferlin (FDP) initiierte Veranstaltung sollte die Spielebranche als Wirtschaftszweig und die Anwendungsmöglichkeiten der Spieletechnologien in anderen Bereichen präsentieren. Als Aussteller auf der Fraktionsebene im Reichstag waren u.a. Electronic Arts, Ubisoft sowie viele andere Unternehmen vertreten. Doch aufgrund der schwachen Resonanz bauten viele Aussteller ihre Stände vorzeitig ab oder spielten eine Partie FIFA. "150 Mitglieder des Deutschen Bundestages sollen vor Ort gewesen sein. Die meisten aber nur kurz", heißt es bei Die Welt .

Zeit Online berichtet wie folgt: "Manche Firmenvertreter geben sich kaum Mühe, ihre Enttäuschung zu verbergen. Das wäre 'nicht prickelnd' gewesen, zumindest 'ein Grundinteresse der Politik' hätte man schon erwartet, heißt es bei Tricat. (...) Man will weg vom Image der reinen Unterhaltungsindustrie und will sich der Politik als ernster Partner anbieten. Die aber hat kein Interesse. Andere Firmen äußern sich dazu diplomatischer, doch ein begeistertes Fazit ist nirgendwo zu hören. Außer bei Jimmy Schulz: Der Mit-Veranstalter sagt am Ende, er sei 'total zufrieden'."

Einer der wenigen Politiker, die dort vorbeischauten, war der Bundesminister für Wirtschaft und Technologie: Dr. Philipp Rösler (FDP). Er lächelte nicht nur in die Kameras, sondern hielt auch eine Rede. Er bezeichnete sich selbst als "Gamer der ersten Stunde" und unterstrich die kulturelle Bedeutung der Spiele. Zugleich seien Games-Technologien ein entscheidender Faktor für den derzeitigen Leistungsstandard der heutigen Computersysteme.

Laut GamesIndustry.biz sagte Rösler vor Abgeordneten, Industrie- und Medienvertretern: "Was technisch jetzt möglich ist, ist vor allem deswegen zustande gekommen, weil es überhaupt eine Gamerszene gegeben hat (...) Denn wenn wir ganz ehrlich sind, dann sind viele technische Innovationen im Bereich des Computers von den Gamern vorangetrieben worden. Für eine normale Büroanwendung braucht man keine unbegrenzte Rechenpower. Der Wunsch bei den Konsumenten nach leistungsfähigen Rechnern ist vor allem entstanden, weil es deswegen immer auch bessere Spiele gab. Das hat dazu geführt, dass wir jetzt eine Infrastruktur und eine Hardwaresituation haben, auf die man in allen Teilen und allen Bereichen der Wirtschaft aufbauen kann. Wir erkennen jetzt, dass die gleichen Engines nicht nur für Spiele genutzt werden können, sondern auch für Konstruktionen im 3D-Bereich bis hin zur weiteren Automatisierung."

Zur kulturellen Relevanz erklärte der Minister: "Wir reden ja nicht umsonst von Kultur- und Kreativwirtschaft (...) Wenn Sie Menschen glücklich machen, auch durch Spiele, unterscheiden Sie sich in nichts von anderen Bereichen, die wir auch in der Kreativ- und Kulturszene erleben."

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