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13.09.2013 14:08, Julian Dasgupta

Entwicklerkreise: PS4 klar schneller als Xbox One

Die Debatte um die Leistungsstärke der kommenden Konsolen von Sony und Microsoft flaut fast erwartungsgemäß nicht so recht ab. Beide Systeme setzen im Kern auf eine PC-ähnliche Struktur - einige Unterschiede bei GPU, RAM und Taktung gibt es aber dennoch.

Die Kollegen von der Edge haben sich mit mehreren Leuten aus Entwicklerkreisen unterhalten, in denen es heißt: Das Abrufen von Daten aus dem Hauptspeicher sei auf der Sony-Konsole 40 bis 50 Prozent schneller als auf der Xbox One. Die ALU (Arithmetic Logic Unit) sei 50 Prozent fixer.

In einem Beispiel heißt es, eine wenig optimierte, relativ plattform-unabhängige Software würde auf der PS4 in einer Auflösung von 1920x1080 (1080p) mit 30 Bildern pro Sekunde laufen, auf Microsofts System hingegen im 20er Bereich in 1600x900. Die Xbox One sei "schwächer, außerdem ist es sehr umständlich, ihr ESRAM zu nutzen."

Das ESRAM ist ein sehr fixer, aber auch nur 32 MB großer Speicher, über den Microsoft auch versucht, den Umstand etwas auszugleichen, dass man für den 8 GB großen Hauptspeicher des Systems auf das günstigere, aber langsamere DDR3 zurückgreift. Bei Sony setzt man hingegen auf das teurere, aber schnellere GDDR5.

Auf die Erhöhung der Taktrate von GPU und CPU angesprochen merkt eine der Quellen von Edge an: "Die Taktratenerhöhung ist nicht signifikant, sie ändert nicht wirklich viel. Es ist natürlich besser als gar nichts." 

Beide Hersteller würden außerdem noch eifrig an den Grafiktreibern für ihre Konsolen schrauben und auch hier sei Sony weiter als Microsoft. In Redmond sei "man spät dran gewesen mit den Treibern - und das hat ihnen geschadet." Ein anderer Entwickler beschrieb Microsofts Treiber weniger höflich als "furchtbar". Zumindest in jenem Bereich könnte der Hersteller aber eben auch noch etwas aufholen.

In einigen Szenarien könnte die Xbox One aufgrund ihrer Architektur aber dennoch schneller sein, so eine der Quellen. Bei prozeduraler Generierung oder Raytracing mit parametrischen Oberflächen, bei denen viel in den Speicher geschrieben und eher wenig Textur- oder ALU-Daten umhergeschoben werden müssen, sei Microsofts Hardware wahrscheinlich im Vorteil.

Bei den Launch-Spielen würden die Unterschiede aber eher gering ausfallen: Die Entwickler seien mit der Hardware noch nicht allzu sehr vertraut, die Qualität der Grafiktreiber lasse es auch nicht zu, sie gleich auszureizen. Grundsätzlich habe man außerdem wenig Lust und Anreize, plattform-spezifische Features wie Kinect oder das Touchpad des Dualshock 4 wirklich auszunutzen, wenn es sich nicht gerade anbietet.

Die ins Spiel gebrachten Zahlen erinnern etwas an das, was Adrian Chmielarz vor ein paar Tagen auf Twitter erwähnt hatte. Der Mitgründer von People Can Fly hatte da angemerkt, alle "AAA-Entwickler", mit denen er sich unterhalten hätte, hätten den Leistungsvorsprung der PS4 mit 50 Prozent beziffert. Was wohl auch einer der Gründe gewesen sein dürfte, dass Microsofts Albert Penello vor einigen Tagen zur Verteidigung seines Arbeitgebers einsprang.

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