Im vergangenen Sommer hatte Zynga (Farmville) Don Mattrick als Geschäftsführer verpflichtet, der bis dahin die Xbox-Sparte bei Microsoft geführt hatte. Der Kanadier greift jetzt erstmals richtig in die Kriegskasse seines neuen Arbeitgebers: Der kauft nämlich NaturalMotion auf.
Mit Backbreaker versuchte sich das britische Unternehmen erstmals selbst als Spieleentwickler; es folgten weitere Titel, z.B. die sehr erfolgreichen Mobile-Spiele My Horse und Clumsy Ninja.
Zynga lässt sich den Kauf der Firma satte 527 Mio. Dollar kosten. NaturalMotion erweitere Zyngas "Kreativpipeline" und beschleunige das Wachstum im Mobile-Bereich, heißt es da. Man habe jetzt die Technologie und die Tools, um den Kunden noch mehr Spielehits zu liefern. Durch die "Kombination von NaturalMotions Stärken und Zyngas Fähigkeit, bahnbrechende Social-Features zu entwickeln und Live-Spiele zu betreiben, gibt es die riesige Möglichkeit, die Spielebranche neu zu definieren und den Kunden Blockbuster-Entertainment-Erlebnisse zu bieten", verkündet man da, nun ja, euphorisch.
Dabei sieht es nicht überall so rosig aus: Das vergangene Geschäftsjahr schloss Zynga mit einem Minus von 37 Mio. Dollar ab. Die Zahl der individuellen Nutzer sank von 2,9 Mio. auf 1,3 Mio. Auch gibt es weiterhin personellen Aderlass - nachdem man schon im vergangenen Jahr diverse Studios geschlossen hatte, teilt Zynga im gleichen Atemzug wie die Übernahme von NaturalMotion noch mit, dass weitere 314 Stellen gestrichen werden. Dies entspricht knapp 15 Prozent der Belegschaft.
Blockbuster Entertainment Erlebnisse bieten??? Das Einzige, was Zynga je geboten hat, waren langweilige und langwierige Facebook Rotzspiele, die den Spielern und deren Facebook Freunden lediglich virales Marketing ala ingame Käufe und unheimliches Generve geboten haben. Und ich hatte gehofft, dass Zynga nach den ganzen roten Zahlen und der schlechten Presse endlich weg vom Fenster wäre.