von Eike Cramer,

Studie über Publisher-Zahlungen an Youtuber veröffentlicht

Eine von Mike Rose erstellte und via Gamasutra veröffentlichte Studie zeigt, dass ein nicht unwesentlicher Teil von kleineren und größeren Youtubern Geld von Publishern für Spiele-Coverage akzeptiere.

Die Studie, in der 141 Youtuber befragt wurden, zeigt, dass 26% der Befragten mit mehr als 5000 Abonnenten Geld von Publishern für ihre Videos erhalten haben - 5% allerdings nur auf Angebot eines Herstellers. Von den Befragten mit weniger als 5000 Abonnenten haben nur 2% Geld für Videos erhalten. Ein logischer Zusammenhang, so Rose, da die Publisher auf eine größere Zielgruppe fixiert wären. Insgesamt 40% der Befragten mit mehr als 5000 Abonnenten würden der Idee, für ihren Inhalt von Publishern bezahlt zu werden, positiv gegenüberstehen.

Im weiteren Verlauf seiner Studie geht Rose auf die ethische Problematik des Zusammenhangs zwischen Publishern und Youtubern ein, die in einer offenen Frage auch Stellung zu diesen Thema nehmen konnten. Der Konsens wäre, dass die Bezahlung in Ordnung sei, so lange Transparenz über dieses Modell bestehe.

Ein Befragter antwortete: "Wir, Video-Schaffende, leben in komplizierten Zeiten. Es wird von uns erwartet, dass unsere Arbeit gratis ist. Rechteinhaber wollen nicht, dass wir sie monetarisieren, niemand mag Werbung und niemand mag bezahlten Inhalt - aber wir investieren unsere Freizeit in die Coverage von Spielen, die wir lieben und die wir teilen wollen, machen also faktisch Gratis-PR für das Spiel. Wenn ein Youtuber nach Geld für tollen Inhalt fragt ist das nicht falsch - es ist ein Ausgleich."

Auch der bekannte Youtuber John Bain (aka totalbiscuit), der ebenfalls Geld für die Coverage von u.a. Guns of Icarus erhalten hatte, kommentierte an anderer Stelle, dass er nicht in seiner Integrität beschädigt worden sei, da er kein Rezensent sei. Zudem rückt er die Bezahlung von Publishern in die Nähe von Werbung auf kommerziellen Spieleseiten, auf denen Anzeigen für Produkte geschaltet würden die dort besprochen würden. "Wo sonst genau würdet ihr Videospiele bewerben, außer in Videospiel-bezogenem Kontext?"

Laut US-Recht, so Rose, wären Werbende, die jemanden für ein positives Review bezahlen, verpflichtet, dies im Kontext des Reviews offenzulegen - und zwar klar, deutlich und im Voraus. Viele Youtuber würden dies umgehen, indem sie die Offenlegung in die letzte Zeile der Videobeschreibung verlegen würden, die meist erst ausgeklappt werden muss. Zudem sei diese gar nicht erst zu sehen, wenn das Video an anderer Stelle eingebettet würde. Zuständig ist in den USA die Federal Trade Commission, die für Verbraucherschutzrechte eintritt.
Quelle: Gamasutra, Mike Rose

Kommentare

gracjanski schrieb am
aber wir investieren unsere Freizeit in die Coverage von Spielen, die wir lieben und die wir teilen wollen, machen also faktisch Gratis-PR für das Spiel.
niemand hat euch gezwungen.
Sir Richfield schrieb am
Assi Assborn hat geschrieben:Sonst wäre es Hobby. Und es ist ein echtes Problem, dass so viel halbgarer Schrott durchs Netz geistert.

Ja, 90% von allem ist Mist.
Aber wieso ist das ein Problem?
Das verstopft die Kanäle für guten Content und verknappt den Cashflow im Profi-Sektor.
Verstopft die Kanäle ist in meinen Augen eine arg sinnfreie Aussage und verknappt den Cashflow im Profi-Sektor: OOOOCH, haben die armen Profis Konkurrenz? Das *tut* mir aber leid.*
Es wäre gut für unsere Gesellschaft, wenn wieder mehr Leute "ich nicht" statt "ich auch" sagen würden. Dann könnten wir wirklich von einem Arbeitsmarkt reden und würden nicht die anderen meinen.
Es wäre noch besser für unsere Gesellschaft, wenn sie lernte, mit dem gigantischen Angebot umzugehen.
Wobei - so ein wenig tut sie das ja.
Beispiel: Kartoffelsalat Kickstarter: 50 Kilo Geld.
Me too Angebote, mit Omlette und so: 0,zero Geld.
Das Problem, das du siehst, ist eher ein Filterproblem.
*wahlweise: "Als Seiten wie 4P den Printsektor kaputt gemacht haben, wo warst du da?"
PS: Post enthält Polemik.
Edit: Womit ich sagen will: Wo ist deiner Meinung nach das echte Problem?
Eine Vielzahl Angeboten kann doch für den "Nutzer" grundsätzlich nicht schlecht sein? So hat er doch die meiste "Macht". Der Nutzer entscheidet sich für das für ihn beste Angebot und wenn das Angebot gut genug ist, mehr Nutzer zu finden, dann setzt es sich halt durch.
Und was gar nicht auf dem Markt ankommt, das geht halt tot sterben.
Ich sehe da eher ein Problem bei den "alten" Profis, die nicht damit klarkommen, dass ihr "Monopol" flöten geht.
Und ja: Ganz reibungslos ist das natürlich auch nicht. Aber was ist das schon?
Easy Lee schrieb am
Arbeitsmarkt ... hmmm ... i.d.R. fliessen eher Taschengeldbeträge, die in keinem Verhältnis zum Aufwand stehen. Was ja auch völlig okay ist, da die Leistung nicht nachgefragt, sondern vom Anbieter offensiv und initativ angeboten wird und sowieso nur Leistung ist, weil jemand zusieht. Sonst wäre es Hobby. Und es ist ein echtes Problem, dass so viel halbgarer Schrott durchs Netz geistert. Das verstopft die Kanäle für guten Content und verknappt den Cashflow im Profi-Sektor. Es wäre gut für unsere Gesellschaft, wenn wieder mehr Leute "ich nicht" statt "ich auch" sagen würden. Dann könnten wir wirklich von einem Arbeitsmarkt reden und würden nicht die anderen meinen.
crewmate schrieb am
Assi Assborn hat geschrieben:
Vernon hat geschrieben:Welch Überraschung, Verlage bieten Youtubern mit den meisten Auflagen... äh Klicks Exklusivinhalte an. Woher kennt man das bloß?
Die Folge in diesem Verdrängungskampf wird natürlich eine Konzentration auf wenige große YT hinlaufen.
Wie sagte TB mal? Frei: "als Youtuber ist man unabhängig, da man durch keine spezifische Werbung bezahlt wird." Nun, streng genommen ist der Werbeyoutuber von Klicks abhängig, die die Höhe der Einnahmen beeinflussen. Möglichst früher Exklusivinhalt eignet sich recht gut zur Klickgenerierung.
Es kann heutzutage halt keiner mehr was einfach so zum Spaß machen. Überall wird eine Chance gewittert, alles muss das große Ding sein, Freizeit monetarisieren, effizient sein, bla....
Für mich ist alles was mit zocken zu tun hat Entspannung. Das habe ich für mich so festgelegt. Kein Konkurrenzdruck, kein online zocken, kein Contentsharing, kein Youtube... einfach spielen im naivsten, ursprünglichsten Sinne. Nur so erfüllt dieses Hobby für mich seinen Zweck. Und wenn die Youtube-Menschen mal ehrlich zu sich selbst wären, dann müssten sie sich eingestehen, dass sie sich mit dem Stress nur ihre Freizeit kaputtmachen und trotzdem weiter zu ihrem normalen Job latschen müssen, den sie offensichtlich durch ihre Ambitionen loswerden wollen.
Dadurch ist aber eben auch ein neuer, interessanter Arbeitsmarkt entstanden.Der jetzt durch die üblichen Querelen muss.
Phips7 schrieb am
Bambi die Frage ist warum du einen Youtuber für glaubwürdig hältst. Der muss keinem Anspruch gerecht werden, ist ja kein Journalist oder Historiker oder sowas.
schrieb am