Im Gespräch mit den US-Kollegen von
The Escapist hat sich Volitions (u.a.
Saints Row 4) Creative Director Steve Jaros über die Argumente von Anita Sarkeesian in ihrer Videoreihe "Tropes vs. Women" geäußert - und ihr Rückendeckung gegeben.
Angesprochen auf das letzte Video, bei dem auch Saints Row als Negativbeispiel genannt wurde, sagte Jaros:
"Ich habe [auf Twitter, Anm. d. Red.] gesagt, dass sich jeder Spieleentwickler das Video ansehen sollte und sich manchmal schuldig gemacht hat. Ich glaube, dass Sarkeesian in diesem Fall recht hat."
Zudem betonte er, dass der Weg, wie Frauen im Medium dargestellt werden, verbessert werden könnte.
"Ich glaube, dass es ein Problem in der Spieleindustrie ist. Ich denke, dass wir nicht sinnlos missbrauchte/misshandelte Frauen ["abused" hat im Englischen mehrere Bedeutungen, Anm. d. Red.
] darstellen sollten - und ich glaube, dass wenn ich mit einer Zeitmaschine zurückreisen könnte, einiges anders machen würde."
Allerdings sieht er vor allem in der Saints-Row-Reihe eine deutliche Entwicklung - und hebt vor allem kleine Details hervor.
"Wir nennen eine Frau in Saints Row 4 niemals eine Hure, wir nennen sie Sexarbeiter. Wir respektieren, dass das ihre Position ist und wir greifen sie niemals verbal deswegen an. Es ist nur eine kleine Sache, aber es ist etwas ... es ist einfach richtig."
Zudem sei es wichtig, wie die zentralen Akteure gekleidet wären. So seien Viola und Kiki in Saints Row 3
"Sexarbeiter", gehörten aber mit Rollkragen-Pullovern, Leggins und einem Rock über den Leggins zu den am stärksten bedeckten Charakteren.
"Sie zeigen nicht einen Zoll Haut und das war Absicht, denn wir wollten sie nicht als Sexobjekte darstellen."
Jaros sieht es außerdem als fair an, auf vergangene Fehler (z.B. im Bezug auf überzogene Gewalt gegen Frauen in Saints Row 2) hingewiesen zu werden.
"Ich glaube, derjenige ist ein trauriger Mann, der niemals selbstreflektiert sein kann. Ich glaube, dass wir [...] versucht haben Sexualität und Geschlecht so sehr zu respektieren wie es uns möglich ist. Manchmal versagen wir, aber hoffentlich werden wir immer noch besser."