Laut einer im wissenschaftlichen Fachmagazin "Proceedings of the National Academy of Sciences of the USA" veröffentlichten Studie haben Menschen, die Actionspiele wie Call of Duty oder Unreal Tournament 2004 spielen, eine größere Lernfähigkeit als Spieler, die keine Actiontitel konsumieren.
Die Studie vergleicht die Leistung von zehn Actionspielern mit zehn Spielern ruhigerer Titel wie Die Sims 2 bei einem visuellen Orientierungs-Identifikations-Test, bei verschiedenen Leveln äußerer Störung. Die Probanten mussten verschiedene Gruppen schwarzer und weißer Linien unterscheiden, die ihnen in schneller Abfolge gezeigt wurden. Dabei mussten die Spieler ihre Spiele 50 Stunden in neun Wochen konsumieren.
Die Autoren fußen ihre Studie auf der Annahme, die Leistungsfähigkeit eines menschlichen Gehirns kann in seiner Fähigkeit, Situationen vorherzusagen, gemessen werden. "Um seine Vorhersage-Fähigkeiten zu verbessern, erschafft unser Gehirn fortwährend Modelle der Welt", so Daphne Bavelier gegenüber CBS. "Je besser die Vorlage, desto besser die Leistung."
Zu Beginn der Studie waren die Ergebnisse laut Bravelier identisch. Mit der Zeit wurden die Actionspieler aber signifikant besser darin, den Test zu absolvieren. "Sie kamen nicht mit besseren Vorlagen zu der Aufgabe. Stattdessen haben sie viel, viel schneller bessere Vorlagen für die Aufgabe entwickelt und eine beschleunigte Lernkurve gezeigt", so die Wissenschaftlerin.
Das Team arbeitet nun daran herauzufinden, welche Charakteristika von Actionspielen die Lernfähigkeit der Spieler verbessern. Die Wissenschaftler betonen dabei, dass auch andere Spiele außer Actionspielen diesen Effekt haben könnten.
von
Eike Cramer,