von Benjamin Schmädig,

Tim Schafer, Brian Fargo und Feargus Urquhart gründen Plattform für Schwarmfinanzierung - Unterstützer können an Gewinnen beteiligt werden

Allgemein (Sonstiges) von 4Players
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Die Spielemacher Tim Schafer, Brian Fargo sowie Feargus Urquhart haben eine Plattform eröffnet, auf der Entwickler ähnlich wie auf Kickstarter und Indiegogo um Budgets für ihre Projekte bitten können: Auf dem Fig genannten Portal wird es ausschließlich um Videospiele gehen und im Gegensatz zu bekannten Plattformen können Unterstützer nicht nur Belohnungen in Form physischer oder digitaler Spielinhalte erhalten, sondern auch am Gewinn eines Spiels beteiligt werden.

Schafer, Fargo und Urquhart haben als Geschäftsführer von Double Fine (Broken Age), inExile (Wasteland 2) und Obsidian (Pillars of Eternity) bereits mehrfach Erfahrungen mit Schwarmfinanzierung gemacht und wollen eine "ausgewogene und tragbare Art der Spieleentwicklung" anbieten. Fig hebt dabei hervor, dass die Investoren weder Anteile am Entwicklerstudio noch dem Spiel bzw. der entsprechenden Marke erhalten. Entwickler sollen die volle kreative Kontrolle behalten.

Mindestens 1.000 Dollar muss ein Investor auf Fig beisteuern - noch kann allerdings nicht jeder in ein Spiel investieren, denn derzeit sind nur zugelassene Investoren dazu berechtigt. Erst in Zukunft soll sich das ändern. Zugelassene Investoren müssen  u.a. ein Jahreseinkommen von mehr als 200.000 Dollar als Alleinstehende bzw. 300.000 Dollar als Verheiratete oder einen Marktwert von mehr als 1 Mio. Dollar aufweisen. Interessenten, die ihren Wohnsitz nicht in den USA haben, müssen zudem eine Umsatzsteuer-Identifikationsnummer von einer dortigen Finanzbehörde erteilt bekommen und werden in den Vereinigten Staaten besteuert.

Das erste auf Fig präsentierte Projekt ist Outer Wilds, welches in diesem Jahr den Hauptpreis des Independent Games Festival sowie den ebenfalls dort ausgelobten Preis für "Excellence in Design" erhielt. Outer Wilds dreht sich um die Erkundung eines abgelegenen Sonnensystems, in dem ungeheure Kräfte toben und dessen Vernichtung durch eine Supernova bevorsteht.

125.000 Dollar hat das zuständige Studio Mobius Digital für einen erfolgreichen Abschluss der Kampagne veranschlagt, ungefähr 60.000 Dollar wurden bisher zugesagt, 34.000 davon durch Investoren.

Als Zahlungsmöglichkeit bietete Fig derzeit ausschließlich Kreditkarten an. Wie auf Kickstarter werden Unterstützer nur dann an einem Projekt beteiligt, wenn dessen Kampagne das Ziel des ausgeschriebenen Betrags erreicht.
Quelle: Fig,

Kommentare

AIex schrieb am
Bevor man mehrdeutige Namen für seine Klitsche nutzt, sollte man diese bei urban dictionary checken, aber das passt zur Unprofessionalität von Schaefer.
Doc Angelo schrieb am
Temeter  hat geschrieben:Hier gehts schließlich um Zuverlässigkeit, und da schauts bei DF nicht gerade großartig aus.
Ich muss natürlich im Voraus sagen, das ich Spacebase DF-9 nicht gebackt habe. Vielleicht würde ich das dann auch alles etwas anders sehen.
Aber ich finde wenn man sich anguckt was Double Fine so alles an Spielen hervorgebracht haben... das ist - meiner Meinung nach - ziemlich respektabel. Ich kann da wirklich keinen Trend zur Unzuverlässigkeit erkennen. Selbstverständlich arbeitet Double Fine nicht so wie ein AAA-Unternehmen das Titel raushaut die laut Marktforschungsbericht garantiert jedem gefallen. Aber genau das will man doch, oder?
Auf der einen Seite wollen viele keinen Publisher-Einheitsbrei mehr - Spiele, die weder fertig noch innovativ sind. Auf der anderen Seite werden Leute im Nachhinein verprügelt, die versuchen Spiele zu machen, die einem vielleicht dann doch nicht gefallen da neu und andersartig, und zudem auch noch länger gebraucht haben zum Erscheinen, weil sie erst raus gebracht wurden als der Entwickler selber der Meinung was, das es fertig ist.
Smer-Gol schrieb am
Gute Idee finde ich. So muss das Budget nicht mehr vom Kunden getragen werden, der dann ja auch als Käufer ausfällt. Und die Leute mit Kohle, die investieren (nix anderes ist das dann ja) kriegen mehr Kohle raus. Ich finde das System fair.
Die Entwickler verdienen mehr Geld, da es mehr Käufer gibt und die Investoren haben auch was davon, werden aber nicht wie Publisher in die Entwicklung reinpfuschen.
Es werden natürlich keine dicken Investoren einsteigen, aber Privatleute mit Geld und einem Faible für Spiele könnten sich dafür interessieren.
Nur Vorteile für zukünftige Spiele meiner Meinung nach
Temeter  schrieb am
Ein Publisher verdient im Endeffekt allerdings Geld, ein crowdfunder kann einfach nur warten und hoffen.
In dem Fall ist die einzige Währung vertrauen. Und das kommt halt schnell an seine Grenzen.
Kajetan schrieb am
Temeter  hat geschrieben:Broken Age wurde so sehr mit Features überladen, dass man es in zwei Teile aufbrechen und weiteres Geld einholen musste? Natürlich hat es hier funktioniert, dennoch gab es Fehlplanung.
Das ist DAS EINE Problem gewesen. Und nicht massenhafte Probleme.
Nicht unbedingt eine gute Vorraussetzung für riskante Investitionen.
Wie gesagt, mit Massive Chalice hat man es besser gemacht. Dennoch, auch das bereits gesagt, bekommt DF Geld von mir nur noch NACH Release.
Und auch das ist schon oft genug gesagt worden ... mit Crowdfunding können interessierte Gamer auch mal erleben, wie das Leben als Publisher ist, wenn man nur noch fassungslos dasitzen kann, nachdem der Entwickler trocken bekannt gab, dass man die Milestones um mindestens 12 Monate verschieben muss und das ganze Projekt komplett neu überarbeitet wurde wegen der neuen Engine und hier bitte, die Kostenaufstellung für das nächste Jahr, bitte zur Buchhaltung durchgeben, danke! Und man als Publisher dann durchkalkulieren muss, was günstiger kommt: 1. Projekt canceln, 2. Projekt mit diesem Entwickler bis zum bitteren Ende durchfinanzieren, 3. Projekt neu vergeben.
Hat halt alles seine Schattenseiten :)
schrieb am