von Benjamin Schmädig,

BrightLocker: Neue Plattform zur Schwarmfinanzierung und Entwicklung von Videospielen

Mit BrightLocker soll demnächst eine weitere Plattform zur Schwarmfinanzierung von Videospielen an den Start gehen, die sich mit einem einzigartigen Konzept von z.B. Kickstarter abheben will. Das nachfolgende Video erklärt die Grundlagen und ein Artikel auf Develop und GamesIndustry ergänzen die Informationen der offiziellen Webseite. Interessierte können sich derzeit für einen Betatest anmelden. 2016 soll die Plattform eröffnet werden.

Die hervorstechende Besonderheit ist die Tatsache, dass Spieler ihre eigene Ideen als Projekt vorstellen können. Die Nutzer der Plattform stimmen über die Ideen ab, woraufhin die Entwickler von BrightLocker die gefragtesten Projekte in Spiele umsetzen, falls durch den üblichen Vorgang der Schwarmfinanzierung genug Geld zusammenkommt. Laut Develop handelt es sich bei den Entwicklern um erfahrene Spielemacher, die lange Zeit für u.a. Electronic Arts, Blizzard, BioWare oder Sony gearbeitet haben.

Wer ein Projekt finanziell unterstützt, soll nicht zuletzt stärker in den Entwicklungsprozess eingebunden werden. Besonders aktive Teilnehmer könnten sogar Preise gewinnen, darunter physische Belohnungen und digitale Währung. Auch Erfolge ähnlich denen auf Xbox Live, im PSN usw. soll es auf der Plattform geben.

GamesIndustry wollte zudem wissen, wie BrightLocker das Versprechen einhalten will, dass einmal gestartete Projekte fertiggestellt werden. Einer der Gründer der Plattform, Ruben Cortez, antwortete dem Branchenmagazin: "BrightLocker investiert sein eigenes Geld in Projekte, die von den Spielern mit ausgewählt werden. Wir überwachen das Produktionsmanagement, stellen sicher, dass Meilensteine eingehalten werden, bieten die Entwicklung zentraler Technologien und sogar die Entwicklung der Spiele selbst an. Das alles unterstreicht, wie ernst es BrightLocker damit ist, Spiele herzustellen und auszuliefern, die über die Plattform entstanden sind."

Letztes aktuelles Video: Vorstellung der Schwarmfinanzierung



Quelle: Develop, offizielle Webseite

Kommentare

Igorsam schrieb am
Auch wenn das funktionieren sollte, was ich als eher Fragwürdig ansehe:
1) Ernsthaft gesprochen, wieviele Ideen werden da wirklich komplett ausgebaut sein, das werden maximal Konzepte die jemand übernimmt?
2) Wenn jemand eine gute Idee hat die ab einem gewissen Finanzierungspunkt ein Selbstläufer ist, wie hoch ist die Entlohnung des Ideengebers? Wie sieht es mit dem Copyright aus und der Marke?
Ich finde das ganze eher bedenklich, wenn eine Idee gut ist und finanziert wird setzt sich quasi ein fremder Developer den niemand gewählt hat ins gemacht Nest, bekommt Geld und ein Konzept mit dem er dann machen kann, was er will und gleich noch die IP/IT Rechte? (edit: gerade nachgelesen, man bekommt schon etwas, bin mal gespannt wieviel)
Meine ehrliche Meinung, für mich klingt das eher wie eines dieser Fließband-Individualitäts-Produkt-Konzepte wo eben dann die echte Individualität auf der Strecke bleibt und man einfach Punkte abarbeitet, vermutlich auch noch mit vorgegebenen Engines etc?
Als großes Probem sehe ich auch einen der Hauptvorteile von Kickstarter, die Entwickler sind meist die Urheber der Idee und damit umso stärker damit auch emotional verbunden. Hier klingt es eher so wie Auftragsarbeit wo man eben XY Teams hat die dann die Ideen abarbeiten.
Aber gut bisher kann man darüber noch wenig sagen, warten wir mal ab, bis das erste Spiel rauskommt. Vielleicht bin ich auch einfach schon zu pessimistisch. Wobei ich mir vieles einfach schwer umsetzbar vorstelle, zB die Integration der Community in den Entscheidungsprozess ohne alles stark zu verzögern und zu verkomplizieren.
schrieb am