von Marcel Kleffmann,

Mikrotransaktionen als Fluch und Segen: Electronic Arts hat noch viel zu lernen, meint SuperData

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Die Marktforscher von SuperData haben im Zuge des Aufschreis über die Mikrotransaktionen bei Star Wars Battlefront 2 einen Bericht inklusive Prognose über die Umsätze durch Vollversionen (produktbasierte Monetisierung), Zusatzinhalte und Free-to-play (servicebasierte Monetisierung) veröffentlicht. Die Autoren gehen davon aus, dass der Umsatz der Spiele-Publisher durch "servicebasierte Monetisierung " (Games As A Service) in den nächsten Jahren stärker als durch produktbasierte Monetisierung steigen soll. Star Wars Battlefront 2 wird dabei von SuperData als Aushängeschild eines neuen und unangenehm wachsenden Schmerzes für die Spieleindustrie beschrieben. Eines der Probleme der Publisher sei das "endliche Publikum" und dass sie neue Methoden finden müssten, die Spieler länger an das Produkt zu binden und zugleich die Zugangsbarrieren zu senken.

Umsatzprognose: Produktbasierte vs. servicebasierte Monetisierung von Spielen von 2012 bis 2022; Quelle: SuperData
Umsatzprognose: Produktbasierte vs. servicebasierte Monetisierung von Spielen von 2012 bis 2022; Quelle: SuperData

Die Autoren der Studie schreiben, dass Electronic Arts in der Hinsicht noch viel lernen müsse, um die Mikrotransaktionen den Spielern schmackhaft zu machen: "Auf dem schmalen Grat zwischen steigendem Inhaltsangebots und der Spieler-Bindung (und natürlich dem Umsatz) und dem Vergraulen von Spielern hat das laufende Experiment der Mikrotransaktionen sowohl Erfolge als auch Misserfolge gehabt. Obgleich sich die Spieler schnell darüber beschweren, dass die Publisher zusätzliche Inhalte für Spiele übermäßig monetisieren, unterstützen die Spieler weiterhin die servicebasierte Monetisierung mit ihrer Geldbörse", heißt es. "Aber EA hat noch einen weiten Weg zu gehen, um den Wunsch der Spieler nach Mikrotransaktionen in verschiedenen Spielen zu verstehen. Die Call-of-Duty-Franchise von Activision hat Battlefield von EA in Sachen Mikrotransaktionen stetig übertroffen, indem sie sich auf die Charakteranpassung und die Waffen verlassen haben. Allerdings hat sich EA keineswegs als erster [Publisher] die Finger mit solchen geldraubenden Techniken verbrannt. Auch die Spieler von Assassin's Creed Unity hatten sich gegen die teuren Mikrotransaktionen von Ubisoft als Form der 'Abkürzung' [der Spielzeit] gewehrt: diese Form der Mikrotransaktionen hat letztendlich nur sieben Prozent des Umsatzes durch Zusatzinhalte ausgemacht."

Als positives Beispiel - ebenfalls von Electronic Arts - wird die FIFA-Reihe und vor allem Ultimate Team genannt. Die Umsätze durch FIFA-Zusatzinhalte sollen pro Jahr im zweistelligen Prozentbereich wachsen. Die folgende Grafik am Beispiel von FIFA 17 veranschaulicht, dass nach den anfänglichen Umsätzen durch den Verkauf der Vollversion die Zusatzinhalte für immer mehr und stetigen Umsatz sorgen.

Umsatz bei FIFA 17 durch produktbasierte und servicebasierte Monetisierung; Quelle: SuperData
Umsatz bei FIFA 17 durch produktbasierte und servicebasierte Monetisierung; Quelle: SuperData

SuperData kommt zu dem Fazit: "Es bleibt abzuwarten, welche Auswirkungen die Kurskorrektur von EA bei den Mikrotransaktionen in Battlefront 2 haben wird, aber man kann wohl sagen, dass die laute Fan-Community nicht begeistert ist. Trotzdem ist klar, dass die Spieler weiterhin Geld für gut ausgeführte Zusatzinhalte ausgeben werden und der Markt eine große Chance für Publisher bietet."
Quelle: SuperData Research

Kommentare

SimOtron schrieb am
Eine typische Marktforscher Analyse, da wird wie immer einfach in die Zukunft extrapoliert. sehr seriös.
WH173W0LF schrieb am
Zinssm hat geschrieben: ?28.11.2017 11:56
Ego sum Noctis hat geschrieben: ?28.11.2017 09:54
Zinssm hat geschrieben: ?26.11.2017 11:24 Solange es noch genug anderen Spielestoff gibt tangiert mich sowas wenig. Jedenfalls glaube ich nicht mit stundenlangem Gezeter in irgendwelchen Foren auch nur ein bisschen daran ändern zu können. Sowas kann nur der Frustminderung dienen....
Falsch gedacht, denn mit dem äußern "und unterlegen" einer Meinung bildet man ein Bewußtsein, welches das Umfeld und vielleicht sogar weite Teile der Gesellschaft beeinflussen kann. Insofern ist NIE falsch den Mund aufzumachen. Umgekehrt kann fatal sein. Siehe Deutschland vor rund 70 Jahren als extrem Beispiel. :)
Ich will dir den Glauben das du auch nur irgendwas veränderst weil du hier diskutierst nicht nehmen :lol:
Wie kannst du glauben, dass die Dinge die man hier liest keinen Einfluss auf die Leser nehmen? Hier findet ein Meinungsaustausch statt. Nichts anderes ist Willensbildung.
Zinssm schrieb am
Ego sum Noctis hat geschrieben: ?28.11.2017 09:54
Zinssm hat geschrieben: ?26.11.2017 11:24 Solange es noch genug anderen Spielestoff gibt tangiert mich sowas wenig. Jedenfalls glaube ich nicht mit stundenlangem Gezeter in irgendwelchen Foren auch nur ein bisschen daran ändern zu können. Sowas kann nur der Frustminderung dienen....
Falsch gedacht, denn mit dem äußern "und unterlegen" einer Meinung bildet man ein Bewußtsein, welches das Umfeld und vielleicht sogar weite Teile der Gesellschaft beeinflussen kann. Insofern ist NIE falsch den Mund aufzumachen. Umgekehrt kann fatal sein. Siehe Deutschland vor rund 70 Jahren als extrem Beispiel. :)
Ich will dir den Glauben das du auch nur irgendwas veränderst weil du hier diskutierst nicht nehmen :lol:
Kant ist tot! schrieb am
chrische5 hat geschrieben: ?28.11.2017 07:05 Hallo
Gerade FUT erlebe ich als angenehmere Spielart von MTA. Es ist ein komplett eingeständiger Modus und hat null Auswirkungen auf die anderen Modi. So finde ich es nicht unangenehm, sondern kann Fussball zocken ohne diesem Scheiß. Zwei Versionen wären natürlich noch besser. Eine reine FUT Version und eine für den Rest.
Christoph
FUT an sich ist ja auch ne geile Idee. Aber damit es richtig geil wird, muss man auch Kohle in die Hand nehmen. Weil das ansonsten in üblen Grind ausartet, bis man sich mit der Ingame Währung mal was kaufen kann.
Richtig cool wäre, wenn ein Indie Entwickler oder so das Grundprinzip halt nur mit Fantasiespielern kopieren würde. Einfach etwas halbwegs Ähnliches, nur dass es auch ohne Extrakohle fetzen würde.
WH173W0LF schrieb am
Zinssm hat geschrieben: ?26.11.2017 11:24 Solange es noch genug anderen Spielestoff gibt tangiert mich sowas wenig. Jedenfalls glaube ich nicht mit stundenlangem Gezeter in irgendwelchen Foren auch nur ein bisschen daran ändern zu können. Sowas kann nur der Frustminderung dienen....
Falsch gedacht, denn mit dem äußern "und unterlegen" einer Meinung bildet man ein Bewußtsein, welches das Umfeld und vielleicht sogar weite Teile der Gesellschaft beeinflussen kann. Insofern ist NIE falsch den Mund aufzumachen. Umgekehrt kann fatal sein. Siehe Deutschland vor rund 70 Jahren als extrem Beispiel. :)
schrieb am