von Jörg Luibl,

Tagung: Spielformen im Spielfilm

Welchen Einfluss haben Computerspiele eigentlich auf den Film? Welche Elemente digitalter Unterhaltung haben Einzug gehalten auf der großen Leinwand? Welche Shooter- oder Actionspuren findet man in populären Spielfilmen wie Memento, Lola rennt, eXistenZ oder Matrix?

Diesen und anderen Fragen will die Tagung "Spielformen im Spielfilm" nachgehen, die vom 8. bis 10. Juni vom kulturwissenschaftlichen Forschungskolleg "Medienumbrüche" der Universität Siegen veranstaltet wird. Unter der Leitung von Prof. Dr. Rainer Leschke geht es im Artur-Woll-Haus ab Donnerstag 14 Uhr um den ganzen Formenreichtum und die mediale Wirkung dieser Einflüsse:

"So wie sich seit Mitte der 1990er Jahre das Computerspiel an den Darstellungskonventionen vor allem auch des Spielfilms orientiert, so scheint das Mainstreamkino die neuen Inhalte, Bewegtbildtypen und Konstruktionsmuster des Computerspiels zu adaptieren."



Kommentare

johndoe-freename-94897 schrieb am
Max@
Du gehst von sehr alten Filmen aus, die in der Tat einfach nur verrissen sind. Mittlerweile lassen sich ganz gewiss einige Filmemacher von Spielen inspirieren, und darum geht es vermutlich genauso, wie auch um die "Verschmelzung" von Computergrafik mit Filmcharakteren. Ich habe mir neulich "Land of the Dead" angesehen, dort laesst sich sicher kein "Resident Evil"-Einfluss leugnen, welches man wiederum den alten Zombiefilmen vorhalten muss, sicher. Trotzdem koennte man den uebermaessigen Waffeneinsatz und auch den Storyverlauf des Filmes an sich leicht aus oder in ein Spiel wandeln.
Aliens vs. Predator und Doom...
Ich warte ja schon gespannt auf die Verfilmung von Solitaer. :wink:
Max Headroom schrieb am
Wird ein ziemlich kurzer Vortrag, wetten ? ;)
Schliesslich ist die Hauptrichtung der Darstellungsbeeinflussung immer noch Kino => Game und nicht andersrum. Orchestrale Klänge im Stile von John Williams (Star Wars), John Barry (007), Hans Zimmer uvm. verwöhnen das Ohr des Spielers und ihre dynamischen Tracks sind mangels Interaktion wohl kaum in einem Film machbar.
Das selbe gilt für Grafik und Story. Viele Stile sind übernommen. Ob es ein Setting eines bekannten Films ist, die gesammte Storyline bei einer Umsetzung oder auch nur ein eigens geschriebenes Script durch einen Frehbuchautor... es ist wiederum die selbe Richtung. Kaum ein Regisseur wird die Seitenansicht eines Double Dragon als Inspiration für seinen Film nennen, oder ? Und auch die beklemmende Dramatik eines Pac-Mans wird wohl kaum genug Stoff für ein Drehbuch liefern können.
Die bekannten Zeichentrickserien und Filmumsetzungen basieren nur auf die Charakteren und meistens SEHR lohse auf das Setting des Original-Spieles. Ungekrönter König der misslungensten Settings ist eindeutig Super Mario Bros., dicht gefolgt vom erwähntem Double Dragon. Das nahe Zukunftsszenario passt vielleicht zum damaligem Zeitgeist der Filmemacher, aber keineswegs in das originale Szenario des Spieles.
Nun frage ich mich... was will dieser nette Herr denn alles zusammengetragen haben, dass er einen Vortrag dazu halten könnte ? Es wird wohl eben eine sehr kurze Tagung sein ;)
schrieb am